Wie du sicherlich weisst, gibt es da noch ein anderes Datum, das auf eine Volkszählung abzielt. Demnach wäre die Geburt eher 6/7 n.Chr. anzusiedeln.“Roland“ hat geschrieben:Anhand der historischen Personen und Ereignisse, über die berichtet wird, kann man heute sagen, dass die Geburt Jesu zwischen 7 und 4 vor dem Jahr 0 stattgefunden haben muss.
Die Zahlen sind tatsächlich nicht so wichtig, sondern die behaupteten Ereignisse.
1.
7/4 v,Chr wegen dem Namen „Herodes“
2.
6/7 n.Chr. wegen der Volkszählung durch Kaiser Augustus
3.
Irgendein Weltraumphänomen zwischen 10/12v.Chr bis 3.2 v.Chr.
Variante 3 scheidet bei den „Forschern“ aus, wohl es eher als unwissenschaftlich gelten soll (sie mögen lieber Texte).
Variante 2 ist auch nicht so beliebt, denn die Römer haben zwar Volkszählungen durchgeführt aber die temporäre Rückführung von ausgewanderten Bewohnern macht keinen wirklichen Sinn und ist damit eine etwas komische Begründung.
Variante 1 soll es sein - wegen „Herodes“
Nun steht die Bibel-Figur des „Herodes“ dummerweise ja wiederum mit Variante 3 im Bunde, denn es sollen ja „die Magier“ zu Herodes gewatschelt sein und ihn vom Sternenereignis unterrichtet haben, worauf dieser den legendären Befehl zum Abschlachten der gerade geborenen (männlichen) Butzemänner gegeben haben soll.
Interessant ist, dass dieses Detail wiederum bei den Quellen zu „Herodes“ gar nicht vorkommt.
Wenn man sich also aus anderer Richtung mit „Herodes“ beschäftigt, dann stolpert man nicht über eine Kindermord-Aktion.
D.h. einzig und allein, weil der Name „Herodes“ auf eine tatsächliche Person verweist, entscheiden sich „die Forscher“ entgegen aller Widersprüche, dass dies die glorreiche Datierung sein muss.
Obwohl die Texte selbst durch das Durcheinander zeigen, dass hier etwas nicht stimmen kann, entscheiden „die Forscher“, dass es eine Datierung sein soll.
=> das ist deine „datierbare historische Ereignisse“-Behauptung.
Nicht ein Jahr spielt eine Rolle, sondern die Zerstörung des jüdischen Tempels und die Zerschlagung der jüdischen Grundlage.“Roland“ hat geschrieben:Welche Rolle spielt für dich das Jahr 70, im Zusammenhang mit Jesu Geburt, ca. 75 Jahre zuvor?
Die Ideen entlang des Christentums sind quasi genau das, was man von tief getroffenen jüdischen Anhängern erwarten würde, die verzweifelt nach irgendeiner Deutung dafür suchen, warm ihre Idee „das von Gott auserwählte Volk zu sein“ so gänzlich ohne ein Zeichen „von Oben“ auskommen muss, und das wo doch sogar „der Vorhang im Tempel“ von den Römern zerrissen wurde – ist dir dieses Bild schon einmal irgendwo im Text begegnet?
Wo sind die jüdischen Quellen zu einem plötzlich zerrissenen Vorhang ihres Allerheiligsten?
Nun der Tempel ist tatsächlich untergegangen und zwar im römisch-jüdischen Krieg und dies wird ach berichtet – aber ansonsten ist da gar nichts zerrissen.
Nun sieht aber das Zerreissen wiederum nach einer Art „rückführender Verarbeitung“ des Unterganges des Tempels und vor allem dem Nicht-Eingreifen „von Gott“ aus.
Man stelle sich die jüdischen „Gläubigen“ vor, die erkennen müssen, dass ihnen nichts "aus der Luft" geholfen hat – „warum nur!?“.
es muss eine zurückliegende Erklärung gefunden werden.
Es ist enorm auffallend, wie wenig das Christentum rund um den Konflikt zwischen Römern und Juden stattfindet. Die Zeloten-Bewegung (der militärischere Teil der Pharisäer!), also „die jüdischen Eiferer“ geht wohl auf einen gewissen „Judas“ (!) zurück und wurde durch (man glaubt es kaum) eine gewisse Volkszählung ausgelöst, vor deren römischen Herrschaftsansprüchen sich die jüdischen „Gläubigen“ anstacheln liessen (Folge: Krieg, Vernichtung, Zerrstörung).
Ist schon toll, „als „Gott, Mensch geworden war“ muss er zwischen der Zeloten-Bewegung herumgestapft sein, ohne dass es ihn sonderlich interessiert hat, als es ihm um Gewaltlosigkeit (Wasser und Wein) gegangen ist.
Und die Schreiberlinge haben zwar den Urgrund „die Volkszählung“ aufgegriffen, aber ansonsten über keinerlei Interaktion mit diesem Problem berichtet – die Urchristen waren wohl „nicht so sehr aktiv“ in dieser Zeit oder waren sie vielleicht überhaupt noch nicht vorhanden?
Selbst in den Schriften, die man auf das Ende des ersten Jahrhundert datiert (wie auch immer das nun wieder gehen soll) ist nichts von diesem Kernstück der damaligen Problematik enthalten (nur die Volkszählung, als Ausgangspunkt für „die Reise“).
Naja, wenn man natürlich diese gesamte Legende als eine Aufarbeitung, als eine Grundlage für das Aufgeben der alten Religion ansieht und dies damals auch bekannt war, dann kann so etwas schon akzeptiert worden sein – nur aber halt nach dem Krieg.
Die Leute haben sozusagen gewusst, für was sie den Text einsetzen müssen.
Diese „neuen Juden“ mussten noch nicht einmal ihre „Messias“-Idee aufgegeben, sondern "den Messias" und ein erfundenes Verhalten der „alten Juden“ (vermutlich als Sinnbild für die Zeloten, „die Eiferer“ -> Pharisäer), einfach als Grundlage für „die Abkehr vom Judentum“ und die Zuwendung zu einer neuen Religion verwenden.
So hat sich einfach eine Legende herauskristallisiert und herumgesprochen, mit der sich ein Teil dieser nach dem Krieg verstreuten Juden anfreunden konnte -> eine neue Religionsbewegung, bei der die ganzen Königreichs-, Erlösung- und Vereinigungsphantasien weiter bestehen konnten, nur halt (zwangsläufig) ohne Verbindung zu Jerusalem und dem Tempel, denn das ging ja schlecht.
300-400 Jahre danach (12-16 Generationen später!), ist für eine Augenzeugen-Verlässlichkeit eher ungünstig. Selbst unter Geschwindigkeitsaspekten sind 300-400 Jahre nicht sonderlich berauschend.“Roland“ hat geschrieben:Und was willst du uns nun damit sagen? Dass sie deshalb gar nicht stattgefunden haben? Ein neuer Kalender setzt sich durch, der einen Bezugspunkt hat, der gar nicht wirklich existierte?
Unter dem Aspekt einer Legendbildung ist dieser Zeitraum aber ungeheuerlich plausibel – das passt.
Im nahen Osten seit der Zerstörung des Tempels nicht durchgehend und der Tempel ist auch heute noch zerstört (da hängt kein Vorhang mehr!).“Roland“ hat geschrieben:Von welcher Religionsauslöschung sprichst du eigentlich? Das Judentum existiert bis heute.
Du scheinst dir noch keine Sekunde Gedanken gemacht zu haben, was ein derartiger Einschnitt in „Gläubigen“ auslöst, die sich für auserwählt gehalten haben – Trauma ist das Mindeste, Übergang zu einer neuen Religion das Wahrscheinlichste.
Juden sind in das Christentum übergegangen, die Messias-Ideen sind in das Christentum übergegangen, die „alten Texte“ sind in das Christentum übergegangen.“Roland“ hat geschrieben:So etwas hat nicht stattgefunden. Das Judentum ist nicht in das Christentum "übergegangen". Beide Religionen existieren bis zum heutigen Tag.
Das Christentum steht nicht völlig unabhängig da, sondern hat als Ursprung das Judentum.
Es ist reinster Firlefanz zu behaupten, dass dies auf Basis „einer schönen Rede mit menschlich tragischem Ausgang“ geschehen sein soll, wenn „nebenan“ ein Vernichtungskrieg stattfand, der in völliger Desillusionierung gegenüber der jüdischen Religion enden musste.
Nö, sie ist viel besser und deshalb kristallisiert sich heraus, dass es „Robinhood“ (mit Absicht zusammengeschrieben!) nicht als Person gegeben hat, sondern dass Geschichten rund um Gaunereien durch Erzählung zu einer Art „Lebenslauf“ gefunden haben.“Roland“ hat geschrieben:Dass es wohl einen historischen Robin Hood gegeben haben muss. Nur ist die Quellenlage wesentlich schlechter.
Nirgendwo wird der Ur-Robinhood gefunden.
Schau dir die Infos zu “Richard Löwenherz“ an.
Und jetzt schau dir mal die Infos zu „Herodes“ an.
-> „im Judentum verhasst“, wohl nicht zuletzt, weil die von ihm ungelösten (bzw. verursachten) Spannungen im Volk letztlich zum römischen Krieg und zur Vernichtung führten.
Sowohl „die Volkszählung“ als auch „Herodes“ werden im Bibel-Text benannt – beides Zusammenhänge rund um den Krieg – der Text selbst stellt eine, aus dem Judentum hervorgehende Alternative dar, die man sich nach dem Krieg gerne zusammengeschustert hat.
Selbst die „Gewaltlosigkeit“ kann als Abkehr von der Zeloten-Bewegung angesehen werden – „nie wieder wollen wir derart Menschen unter dem Deckmantel der Religion abstechen“