Andreas hat geschrieben: Ich differenziere zwischen Tatsachen und Möglichkeiten, "möglichen historischen Tatsachen" und deinen Spekulationen
Wortsalat. - "Tatsachen" ist "das, was ist" - "mögliche Tatsachen" ist das, was wir davon halten - das tun wir auf dem methodischen und/oder spekulativen Weg.
Andreas hat geschrieben:Was für ein Quatsch. Wenn sie nicht da ist, ist sie nicht sehr wohl da.
Auch das ist Sprachklauberei: Der Mensch hat einen Verständnis-Entwurf, den er in Koinzidenz mit "Sein" erhofft, ohne jemals nachweisen zu können, ob seine Hoffnung wahr wird. - Insofern haben wir zwei Seiten: "Wahrnehmungs-Entwurf" und "Realität". - Es gibt also immer zwei Parts, die sich gegenüberstehen. - Diese "Realität" kann positiv oder im schlimmsten Fall negativ sein - ist das jetzt besser?
Andreas hat geschrieben:"Authentisch" ist wieder so ein Sprachding, das zwingend zweier Parts benötigt.
Richtig. - Das ist das Ziel: Die Authentizität unseres Wahrnehmungs-Entwurfs mit der "Realität"/"Wahrheit".
Andreas hat geschrieben:Wenn der zweite Part nicht wahrnehmbar ist, weil er möglicherweise gar nicht ist, ist "Authentisch" sprachlich ein völliger Nonsens. Immer der gleiche penetrante Sprachfehler.
Falsch. - Es hat nichts mit unserer Wahrnehmung der "Realität"/"Wahrnehmung" zu tun - wir müssen uns gewahr sein, dass dieser (ontische) Part uns immer verschlossen ist (zu irdischen Lebzeiten). - Es hat vielmehr damit zu tun, dass es eine "Realität"/"Wahrheit" gibt (der "zweite Part"), der wir gegenüberstehen - und wir wollen ihr halt authentisch gegenüberstehen, indem wir einen Wahrnehmungs-Entwurf haben, von dem wir hoffen, dass er authentisch dazu ist.
Natürlich können wir Pech haben und er ist NICHT authentisch - im schlimmsten Fall, weil es den von uns erhofften Gegenpart gar nicht gibt ("Es gibt Gott NICHT"). - Ich kann nicht nachvollziehen, wo es hier ein Problem geben soll.
Andreas hat geschrieben:Die Worte die du abgeschnitten hast, waren richtig und beiinhalteten meine Schlussfolgerung, die dich logisch widerlegt.
Das Wort "widerlegen" ist hier auf dem Forum eines der nutzlosesten Worte geworden. - Da habe ich leider etwas lernen müssen: Vorher dachte ich, "Widerlegung" sei eine universelle Größe - jetzt sehe ich, dass dieses Wort rein inner-systemischen Charakter hat. - Mit anderen Worten: Das, was ich sage und meine, ist NICHT widerlegt - aber offenbar etwas aus Perspektive Deiner Denke.
Andreas hat geschrieben:Deshalb hast du sie abgeschnitten, um Dein völlig deplatziertes Richtig drunter schreiben zu können.
Deine grundlegenden Aussagen waren in der Tat "richtig" - aber dann bist Du in Deine Denke rein, weshalb ich dies weggelassen habe.
Andreas hat geschrieben: Koinzidenz ist kein Wunschkonzert.
So ist es. - Genau deshalb schrieb ich:
Andreas hat geschrieben: Die Koinzidenz ist ein Wunsch des Subjekts und keine Garantie
Man hofft darauf, hat aber selbst keinen Einfluss darauf, ob dieser Wunsch eingelöst wird.
Andreas hat geschrieben:Ich sprach von sprachlicher Synchronisierung zwischen Gesprächspartnern im Diskurs und sonst von nichts.
Also NICHT von Synchronisieren von "Wahrnehmung" und "dem, was ist"? - Dann habe ich Dich falsch verstanden - aber was spielt "sprachliche Synchronisierung zwischen Gesprächspartnern" hier für eine Rolle? - Dass man Begriffe gleich definiert o.ä.?
Andreas hat geschrieben:Du hast den Begriff "Wahrnehmung" längst so kaputt definiert, dass ich darüber nicht mehr mit dir diskutiere.
"Wahrnehmung"steht hier als Sammelbegriff für alles, was der Mensch fühlt und denkt - also alles Anthropogene. - Gegenvorschlag?
Andreas hat geschrieben:Dann gibt es auch eine Koinzidenz zwischen dem Geist aus der Flasche dem Meister Propper und der Tatsache, dass man sich in frisch geputzten Kacheln wieder spiegeln kann, oder meiner Zahnbürste und den echten, wirklichen, historischen Jedirittern der Zukunft. So wird das nichts.
Nee - so wirklich nicht. - Aber wie kommst Du darauf, dass es diese Koinzidenzen gäbe?
Andreas hat geschrieben:Unsinn in Richtung Beliebigkeit.
Wirfst Du dem Entscheider, ob etwas koinzident ist (nämlich der Wahrheit/dem 2. Part) vor, beliebig zu sein? - Was wäre denn Dein Vorschlag gegen das, was Du "Beliebigkeit" nennst? - (Ich weiß echt nicht, wie Du darauf kommst)
Münek hat geschrieben:Ich denke, Andreas ist auf der genau richtigen Spur. Er hat die eklatanten Ungereimtheiten und Mängel Deiner Pseudoargumentationen nachvollziehbar aufgedeckt. Du lügst Dir kräftig was in die Tasche.
Ich sehe etwas anderes: Es scheint dem Menschen extrem schwer zu fallen, Deutungshoheit aus der Hand geben zu müssen (wobei wir schon wieder bei "Hiob" wären). - Der Mensch scheint ein "System" zu brauchen, mit dem er der "Realität"/"Wahrheit"/"dem Sein" vorschreiben kann, was real, wahr, istig sein darf und was nicht.
Das geht natürlich nicht - aber man hält an seinen Systemen fest wie sich ein Affe im Türstock festklammert. - Genau davon müssen wir meines Erachtens weg, wenn wir wirklich erkennen wollen.