Frigida oder der Marsch der Blöden?

Politik und Weltgeschehen
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Janina
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#111 Re: Frigida oder der Marsch der Blöden?

Beitrag von Janina » Mi 7. Jan 2015, 22:31

Pluto hat geschrieben:Das Problem ist, wie trennt man die Spreu vom Weizen?
Ich hätte einen Vorschlag: Die Scharia wird wie das Hakenkreuz und der Hitlergruß als Symbol einer kriminellen Organisation betrachtet. Wer sie fordert, geht in den Bau, oder wird ohne Rückfahrkarte ins Kalifat abgeschoben.

Pluto
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#112 Re: Frigida oder der Marsch der Blöden?

Beitrag von Pluto » Mi 7. Jan 2015, 22:41

Janina hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Das Problem ist, wie trennt man die Spreu vom Weizen?
Ich hätte einen Vorschlag: Die Scharia wird wie das Hakenkreuz und der Hitlergruß als Symbol einer kriminellen Organisation betrachtet. Wer sie fordert, geht in den Bau, oder wird ohne Rückfahrkarte ins Kalifat abgeschoben.
Das ist so wie Kakerlaken in einer Küche finden. — Die verkriechen sich alle im "Untergrund".
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closs
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#113 Re: Frigida oder der Marsch der Blöden?

Beitrag von closs » Mi 7. Jan 2015, 22:49

Pluto hat geschrieben:Das ist so wie Kakerlaken in einer Küche finden. — Die verkriechen sich alle im "Untergrund".
Meine Sorgen betreffen eher die braunen Kakerlaken - die verkriechen sich nämlich in der Mitte.

piscator
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#114 Re: Frigida oder der Marsch der Blöden?

Beitrag von piscator » Mi 7. Jan 2015, 22:55

closs hat geschrieben:
piscator hat geschrieben: Russland
Ich verstehe nicht, warum Du immer wieder das Thema Islam und Russland vermengst. - Dass die Pegida dies vermengt, wissen wir - trotzdem sind es zwei komplett unterschiedliche Themen.
Das ist doch recht einfach. Wer mit den Medien nicht spricht, diese pauschal als Systemmedien. Lügenpresse u.ä. bezeichnet, im Gegenzug dazu sein Weltbild auf Youtube-Filmchen, allerlei Verschwörungsforen und Verschwörungsblogs stützt und russische Medien als einzig wahr ansieht, ist entweder ein Wirrkopf oder jemand, der versucht, mit allem Mittel unsere Gesellschaftsordnung zugunsten eines autokratischen oder diktatorischen ystems auszutauschen.
Es mag sein, dass zunächst die angebliche Islamisierung im Fokus von PEGIDA stand, aber das könnte sich sehr schnell ändern.

Wie das aussehen könnte, hat man am 3. Oktober in Berlin vor dem Reichstag gesehen. Da hatten sich jede Menge Reichsdeppen, Nazis, Verschwörungsfuzzis und Wirrköpfe versammelt, mit dem Ziel, den Reichstag zu stürmen und die Politiker zu entfernen bzw. an dem nächsten Laternenpfahl aufzuhängen.
Da waren nur zu wenige Leute, um richtig Radau zu machen. Mit den Doofköppen, die fleißig bei PEGIDIA mitmarschieren, könnte das anders aussehen. Dann interessiert der Islam nicht mehr, dann geht es ums Eingemachte.
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#115 Re: Frigida oder der Marsch der Blöden?

Beitrag von closs » Mi 7. Jan 2015, 23:53

piscator hat geschrieben: und russische Medien als einzig wahr ansieht
Wenn die PEGIDA das so sieht/sähe, wäre das wirklich bescheuert. - Aber wie Du weißt, bin ich durchaus sehr kritisch, was unsere Medienkultur angeht, die in weiten Teilen aus meiner Sicht aus ganz anderen Gründen ihrem verfassungsmäßigen Auftrag NICHT gerecht wird. - Hat man dort Putin als Chef, ist es hier die ritualisierte und floskelhafte Correctness-Nummer, die "über den Wassern schwebt".

Persönlich habe ich es so gelöst, dass ich Deutsch-Russen frage, die die Mentalität ihres (ehemaligen) Landes verstehen - und übrigens nicht selten darauf hinweisen, dass russische Texte auch im Öffentlich-Rechtlichen sinnentstellende zuungunsten Russlands übersetzt werden. - Die Wahrheit wird irgendwo in der Mitte sein - schade - mir wäre eine eigene Medienlandschaft lieber, die diese Mitte selber schafft.

piscator hat geschrieben:Da hatten sich jede Menge Reichsdeppen, Nazis, Verschwörungsfuzzis und Wirrköpfe versammelt, mit dem Ziel, den Reichstag zu stürmen und die Politiker zu entfernen bzw. an dem nächsten Laternenpfahl aufzuhängen.
Das würde ich unter dem Titel "Slapstick" buchen - kann man nicht ernst nehmen.

Meine größere Besorgnis gilt einer Aufhetzung der sogenannten "Mitte" unseres Landes, die ihren Verstand verlieren und hinter jedem Kopftuch eine Kalaschnikov wähnen könnte - wenn das wieder losgeht, ist es weniger zu beherrschen als eine Minderheit von Terroristen, gegen die sich eigentlich jeder einig ist.

Pluto
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#116 Re: Frigida oder der Marsch der Blöden?

Beitrag von Pluto » Do 8. Jan 2015, 00:13

closs hat geschrieben:Meine größere Besorgnis gilt einer Aufhetzung der sogenannten "Mitte" unseres Landes, die ihren Verstand verlieren und hinter jedem Kopftuch eine Kalaschnikov wähnen könnte...
Das ist auch meine Befürchtung. Es wird sich in den nächsten Tagen zeigen, wie die islamische Welt reagiert.

Wenn die Reaktion lau und eher defensiv ausfällt, dann wird deine Befürchtung eintreten. Wenn der offizielle Islam sich jedoch von dem Anschlag deutlich distanziert und ihn verurteilt, dann wäre ich überrascht, aber sehr zufrieden.
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#117 Re: Frigida oder der Marsch der Blöden?

Beitrag von closs » Do 8. Jan 2015, 00:23

Pluto hat geschrieben:Wenn die Reaktion lau und eher defensiv ausfällt, dann wird deine Befürchtung eintreten.
Davon abgesehen, dass alle möglichen islamischen Einrichtungen den Anschlag als Anschlag auch gegen den Islam bezeichnet haben (was sollen sie mehr tun?), ist dieser Ansatz falsch - denn:

Es ist UNSERE Sache, demokratische Reife zu zeigen. - Es kann nicht sein, dass wir diese Reife davon abhängig machen, ob sich die deutschen Muslime über die glasklaren Verlautbarungen ihrer Institutionen hinaus aktiv oder passiv verhalten. - Der gesetzestreue Muslim in Deutschland hat keine Verpflichtung, sich für etwas zu rechtfertigen, was nicht zu ihm gehört.

Im übrigen: Selbst wenn sich die Muslime offensiv gegen den Terrorismus aussprechen würden (tun sie doch eigentlich schon :?: egal), würde der EINE junge Mann in Duisburg oder Berlin, der die IS gutfindet, über jeden Sender laufen. - Es bringt also eh nichts.

Deshalb: Es ist UNSERE Verantwortung und UNSER Verhalten, das maßgeblich ist. - Und der Maßstab sollte das Grundgesetz sein. - Wenn die Inhalte des Grundgesetzes von uns ähnlich gut gekannt werden würden, wie man es erwartet, dass die Muslims surenweise den Koran kennen, wäre das auch mal was.

Pluto
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#118 Re: Frigida oder der Marsch der Blöden?

Beitrag von Pluto » Do 8. Jan 2015, 00:40

closs hat geschrieben:Es ist UNSERE Sache, demokratische Reife zu zeigen.
Nicht nur...
Es ist auch Sache der islamischen Völker, die Tat in Paris zu verurteilen. Erst so macht sich der Islam glaubwürdig.

- Es kann nicht sein, dass wir diese Reife davon abhängig machen, ob sich die deutschen Muslime über die glasklaren Verlautbarungen ihrer Institutionen hinaus aktiv oder passiv verhalten. - Der gesetzestreue Muslim in Deutschland hat keine Verpflichtung, sich für etwas zu rechtfertigen, was nicht zu ihm gehört.
Doch. Die Augen der Öffentlichkeit sind auf ihn gerichtet.
Er kann sich genauso empören wie du und ich es tun, und die Tat aufs Schärfste verurteilen. Tut er es hingegen nicht, bekennt er sich zur Radikalisierung.
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Martinus
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#119 Re: Frigida oder der Marsch der Blöden?

Beitrag von Martinus » Do 8. Jan 2015, 00:51

Pluto hat geschrieben:Doch. Die Augen der Öffentlichkeit sind auf ihn gerichtet.
Er kann sich genauso empören wie du und ich es tun, und die Tat aufs Schärfste verurteilen. Tut er es hingegen nicht, bekennt er sich zur Radikalisierung.

Richtig!!!
Angelas Zeugen wissen was!

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#120 Re: Frigida oder der Marsch der Blöden?

Beitrag von closs » Do 8. Jan 2015, 01:36

Pluto hat geschrieben:Es ist auch Sache der islamischen Völker, die Tat in Paris zu verurteilen.
Natürlich. - Noch wichtiger ist für uns, dass es die muslimischen Gruppierungen in Europa tun - was aber kein Problem zu sein scheint (und wohl auch nie war).

Pluto hat geschrieben: Tut er es hingegen nicht, bekennt er sich zur Radikalisierung.
Das wäre ja etwas Neues: Nicht ersichtliche Empörung = Bekenntnis zu Radikalität. :o

Pluto hat geschrieben:Er kann sich genauso empören wie du und ich es tun, und die Tat aufs Schärfste verurteilen.
Jetzt bedienst Du genau diese ritualisierte Correctness, die nicht weiterführt. - Natürlich wirst Du k(aum)einen finden, der dieses Attentat befürwortet - aber das Volk (egal welcher Ethnie) ist nicht geübt, sich in rhetorische Schale zu werfen.

Es wäre gescheiter zu analysieren (manche tun das intellektuell, manche emotional, ohne das Wort "Analyse" im aktiven Wortschatz zu haben): Da gibt es (nehmen wir Deine) 95% der agnostischen/christlichen/moslemischen Bevölkerung, die weder in kleinen noch in großen Dingen mit dem Gesetz in Konflikt steht - diese verurteilen dieses Attentat sowieso. - Unter diesen 95% gibt es allerdings auch viele, die schon lange merken, dass da etwas in der Luft liegt:

1) Islamismus in Nahost mit Zellen bei uns.
2) Ghettoisierung armer Bevölkerungs-SChichten in Ballungsräumen (kam heute abend ein interessanter Bericht aus Paris)
3) Traditionelles Familienbild bei Moslems
4) Auseinanderbrechen der Familie im Westen
5) Achtung vor Religion
6) Beleidigung von Religion
7) etc.

Das alles ergibt eine hochexplosive Mischung - und jetzt hat's halt wieder mal geknallt. - Und es wird nicht das letzte Mal sein.

Und so ist man zwar WIRKLICH empört, aber gar nicht überrascht. - Und wer überrascht wurde, sollte in Zukunft die Augen und Ohren aufsperren. - Ja - und es kann tatsächlich sein, dass sich manch ein an sich friedfertiger Moslem klammheimlich freut, wie wir das in den 60/70er getan haben, als der post-faschistische Staat wieder mal eins von der RAF abbekam. - Aber das ist Privatsache, wenn es klammheimlich ist.

Solche Anschläge sollte auch immer als Mahnung verstanden zu werden, den eigenen Laden kritisch unter die Lupe zu nehmen.

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