Hemul hat geschrieben:Halman hat geschrieben:
Die Dunkle Energie ist NICHT die Ursache für Gravitationswellen, dies hatte ich doch schon erklärt.
Meine Güte bist Du der Zeit voraus:
https://de.wikipedia.org/wiki/Dunkle_Energie
Erklärungsversuche
Über die genaue Natur der Dunklen Energie kann derzeit nur spekuliert werden. Die einfachste Lösung ist, einen geeigneten Wert einer kosmologischen Konstanten zu postulieren und als gegebene und grundlegende Eigenschaft des Universums hinzunehmen. Ein Vorschlag ist, die Dunkle Energie als Vakuumenergie, die in der Quantenfeldtheorie auftritt, zu verstehen. Allerdings gibt es bislang keine überzeugenden quantitativen Herleitungen
.
Ich wünschte, ich wäre der Zeit voraus.
Ein wenig bin ich schon verwundert über Deine Reaktion; hattest Du nicht selbst den Artikel
Dunkle Mächte und das hochinteressante Video von Prof. Christoph Wetterich über die Dunkle Energie verlinkt?
Im hier verlinkten Artikel heißt es:
Dunkle Energie dominiert unser Universum. Doch was genau die dunkle Energie ist, weiß niemand. Den Wissenschaftlern ist lediglich bekannt, dass sie sich in perfekter Gleichförmigkeit im Universum verteilt und dass ihr Druck negativ ist. Es könnte sich um Einsteins "kosmologische Konstante" handeln oder aber um ein dynamisches Quantenfeld, die Quintessenz. Dann wäre eine "fünfte Kraft" verantwortlich für die dunkle Energie. Was es mit den geheimnisvollen dunklen Mächten auf sich hat, erklärt Christof Wetterich vom Institut für Theoretische Physik.
Damit ist doch schon recht gut zusammenfasst, dass wir zwar nicht wissen, worum es sich bei der Dunklen Energie handelt, aber auch, dass sie zum einem völlig homogen im Kosmos verteilt ist (es gibt keine "Verklumpungen" von Dunkler Energie) und - dies ist entscheidend - dass ihr
Druck negativ ist.
Dahinter steckt die Überzeugung (ein begründeter Glaube, wenn Du so willst), dass die ART die Kosmologie zutreffend beschreibt. Gemäß den einsteinischen Feldgleichungen wird Gravitation 1. von positiver Energiedichte erzeugt und 2. von positiven Druck. Der zweite Punkt ist für die Kosmologie sehr bedeutsam. Da die Energiedichte, vorwiegend repräsentiert und all die Galaxien und die Dunkle
Materie, Gravitation erzeugt und diese "zieht", wie wir wissen, alles zusammen, kann diese Energiedichte nicht für die Expansion des Universums veranwortlich sein. Die einsteinischen Feldgleichungen erlauben nur eine Lösung für dieses Problem, wenn man von negativen Druck ausgeht; dieser würde analog zur negativer Energiedichte, Antigravitation erzeugen und den Raum expandieren lassen.
Angenommen, es gäbe Unregelmäßigkeiten der Dunklen Energie, verbunden mit dynamischen Prozessen, könnte - könnte - man sich Antigravitationswellen vorstellen, welche in der Wirkung Gravitationswellen recht ähnlich wären. Doch in der Kosmologie geht man davon aus, dass die Dunkle Energie völlig homogen ist, also wie ein gleichmäßiger Nebel, keinerlei Struktur aufweist. Worum es sich bei dem Phänomen der Dunklen Energie handelt, wissen wir nicht, wir wissen aber, welche Rolle sie im Universum spielt, was dieser unbekannte Akteur also macht: Sie verursacht die Expansion des Raumes. Weil diese indirekt über Supernovæ vom Typ 1a, deren absolute Leuchtkraft näherungsweise bekannt ist², seit 1998 beobachtet werden kann, brauchte man für diese beschleunigte Expansion des Universums eine Erklärung und so führte man die Dunkle Energie in der Kosmologie als Größe ein.
Gravitationswellen sollen dadurch nicht erklärt werden und können niemals durch einen homogenen negativen Druck erzeugt werden.
²
An dieser Stelle will ich nicht versäumen zu erwähnen, dass Janina dies anzweifelt
Hemul hat geschrieben:https://de.wikipedia.org/wiki/Dominoeffekt
Dominoeffekt
Als Dominoeffekt bezeichnet man eine Abfolge von – meist ähnlichen – Ereignissen, von denen jedes einzelne zugleich Ursache des folgenden ist und die alle auf ein einzelnes Anfangsereignis zurückgehen
Wer oder was war bei den erstmals gemessenen Gravitationswellen wohl das Anfangsereignis?

Dies ist eine berechtige Frage. Eine Quelle für ständige Pulse von Gravitationswellen sind Doppelsternsysteme, ob nun aus leuchtenden Fixsternen (um mal einen alten Ausdruck zu verwenden) oder kompakteren Objekten, wie bspw. Neutronensternen. Dabei spiralen dies Objekte aufeinander zu und verlieren so Energie. Diese Energie wird in Form von Gravitationswellen "abgestrahlt". Die Quelle ist also die Energie bewegter, sich umkreisender Sterne, z.B. ein Weißes Doppelzwerg-Binärsternsystem, wie im Bild zu sehen.

Quelle:
Sternenpaar produziert Gravitationswellen
Irgendwann werden die Sterne kollidieren. Bei dieser Kollision wird ein großer Teil der Masse explosionsartig in den Raum geschleudert, der Rest verschmilz zu einem kompakteren Objekt, vermutlich bildet sich dann ein Pulsar (ein aktiver Neutronstern, ist aber nur eine Vermutung von mir). Bei diesem dynamischen Prozess ändert sich die Masse, weil ja ein großer Teil weggeschleudert wird und es entsteht eine gewaltige Gravitationswelle (soweit ich weiß, ist es etwas komplzierter und es entsteht eine Pulsfolge von Gravitationswellen - dies Stelle ich mir so ähnlich wie die Schallwellenfolge bei einer Explosion vor, die sich wellenförmig im Luftgeschmischt ausbreitet).
Quellen können also
Doppelsternsysteme sein, indem das Doppelternsystem Energie verliert, denn wenn die Umlaufbahnen sich annähern, sinkt der Energiebetrag des Systems und
Massenkollisionen, wie Sternenkollisionen und Supernovæ. Ursache und Wirkung ist also bekannt und dies hat gar nichts mit Dunkler Energie zu tun.
In meinem Buch Gravitation und Raumzeit wird auf Seite 209 erklärt:
Gravitationswellen können in Doppelsternen erzeugt werde, in denen sich die beiden Partner umeinander bewegen (...). ... Wenn unsere heutigen Berechnungen stimmen, spiralen jedes Jahr einige Doppelsterne, die so kompakt wie ein Neutronenstern oder ein Schwarzes Loch sind, so weit nach innen, daß es zu einem katastrophalen Zusammenstoß kommt — und auf der Erde schließlich in einem speziellen Detektor eine Abstandsänderung um einen Bruchteil von 1/10²² oder noch weniger auftreten sollte. Auch ein massereicher Stern, der durch normale Rotation eine äquatoriale Ausbuchtung erhalten hat und zu einem rotierenden Neutronenstern oder Schwarzen Loch kollabiert, kann einen Ausbruch von Gravitationswellen erzeugen (...), wobei diese Wellen eine Frequenz von ungefähr einer Millisekunde haben sollten. ...