Vielen Dank für den freundlichen Empfang an alle!
Theophilus hat geschrieben:
Welche Art der Philosophie transportierst Du in Deinen Filmen genauer dramaturgie des Menschen ist ein weiter Begriff ich kann mir darunter nicht nicht viel (eher zu viel Vorstellen ...Dantes Inferno oder Noahs Sintflut, Kains Brudermord, die Buddenbroks.....??)
Ich transportiere überhaupt keine
spezielle Philosophie in Filmen, das täte ihnen auch nicht gut.
Ich überprüfe Drehbücher auf ihre dramaturgische Stringenz, denn jeder Blockbuster folgt letztlich der immer gleichen Helden-Reise-Dramaturgie, die wie ein Grundgerüst ist, wie ein Skelett, welches den Körper, also die Story, trägt und sie erst spannend macht. Aber obwohl alle Menschen im Grunde ein gleich konstruiertes Skelett haben, so sieht doch jeder einzelne von uns ganz anders aus. So wie jeder Film eine andere Geschichte erzählt, also einen anderen Körper hat (und der kann schön oder hässlich sein). Ohne Skelett aber, fielen wir einfach in uns zusammen. So ist das auch bei Filmen, die darauf ausgelegt sind, möglichst viele Zuschauer zu erreichen.
Ansonsten berate ich vor allem bei sogenannten Mindgame-Filmen, dass sind Filme mit einer komplizierten und quasi philosophischen Grundidee Bei
Agora - Die Säulen des Himmels bestand z.B. die Aufgabe darin, etwas zu finden, was diese antike Philosophin herausbekommen haben könnte, was sie dramaturgisch als kluge Heldin auszeichnet, die ihrer Zeit weit voraus ist. Es ist fast nichts über ihr Leben bekannt, also musste in dichterischer Freiheit etwas gefunden werden. Im Film kommt sie nun, lange vor Johannes Kepler, darauf, dass die Planeten auf elliptischen Bahnen kreisen und nicht auf Kreisbahnen. Für diesen Film musste auch sehr viel historisch und theologisch beraten werden. Wichtiger als die historische Korrektheit ist für einen Film, der erfolgreich sein soll, dass er dramaturgisch korrekt ist. Das ist leider nicht zu vermeiden. Aber Filme sollen keine Geschichtsstunde ersetzen (sonst sind sie historische Dokumentationen).
closs hat geschrieben:
Persönliche Frage: Wo genau hast Du in Cambridge studiert (frage aus einem besonderen Grund).

Faculty of Philosophy. Bei Prof. Smiley und Prof. Potter vor allem (die heißen wirklich so!).
Magdalena61 hat geschrieben:
Wie lange muß man das lernen, bis man das so kann? Wie viele Stunden Training täglich sind erforderlich?
Ein bisschen hängt es natürlich davon ab, ob du den Flamenco im Blut hast. Das müssen die Gene meines Vaters gewesen sein

Aber ich habe schon viele Stunden geübt, nicht täglich, aber wöchentlich. Das Schwierige sind gar nicht so sehr die Füße und das Steppen (ich weiß gerade nicht, was der richtige deutsche Ausdruck ist). Das Schwierige ist, die Handbewegungen mit dem Füßen-Takt in Einklang zu bringen.
In manchen Kellerbars reicht es auch schon aus, beim Tanzen möglichst nicht von der Bühne zu fallen.
