Tara hat geschrieben:Wir Verbraucher sind angewiesen auf Untersuchungen von Wissenschaftler die nicht unter Vertrag stehen bei Firmen der Lebensmittelindustrie, oder von Gruppen mit ideologischem Hintergrund
Das ist aber wirklich sehr schwierig. - Denn neben den Wissenschaftlern bei der Lebensmittelindustrie gibt es auch "neutrale" Verbände, die direkt oder indirekt von den ganzen "unilevers", etc. bezahlt werden.
Kleines Beispiel: Es gab in meinem Marketing-Umfeld vor vielen Jahren mal die Aufgabe, die Leute zu mehr Fleisch-Essen zu animieren. - Hinter dieser Aufgabe stand das Problem, dass die Biowelle damals zu sehr ins Vegetarische abgedriftet ist und deshalb der Fleisch-Umsatz zurückging. - Folge war eine bundesweit (sehr gut gemachte) Zeitungs-Beilage mit redaktionellen Charakter (man hat als Nicht-Profi NICHT gemerkt, dass das Werbung war), in der am Ende annähernd die Message herauskam: Ohne Cholesterin kein Sex. - Emittent dieser Beilage war die CMA (Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft), die rechts unten ganz klein im Impressum genannt wurde. - Ansonsten hatte die Beilage einen durchaus ethischen Charakter. - Weitere Beispiele auf Anfrage gern.
Umgekehrt gibt es auch Gruppen mit ideologischem Hintergrund, die auf der Gegenseite stehen. - Da kommt halt dann raus, dass die Welt in 3 Jahren untergeht, wenn man nicht Vegetarier wird (ich übertreibe jetzt).
Tara hat geschrieben:Wissenschaftlich standhalten
Nützt auch nichts - weil wissenschaftliche Objektivität sich immer nur auf die eigene Fragestellung bezieht.
Auch ein Beispiel: Ich habe vor 20 Jahren mal ein Trainingsprogramm für MTAs entwickelt, das selbstverständlich wasserdicht sein musste (Kodex

). - Es ging darum, Eisweiss-Präparate zu verkaufen (OTC). - Wie verkauft man einer Bevölkerung ein konzentriertes Eiweiss-Produkt, die eh zu viel Eiweiss zu sich nimmt? - Ganz einfach: Man ersetzt absolute Zahlen durch %-Werte - konkret:
Damals ging man davon aus, dass der Eiweiss-Anteil der Nahrung ca. 15% sein sollte - tatsächlich waren es nur 11%. - Also (konnte man argumentieren) fehlen 4%, die man über ein konzentriertes Eiweiss-Produkt abdecken kann. - Der Gag bei der Sache: Die 15% an gewünschtem Eiweiss-Anteil bezogen sich auf eine gesunde Gesamt-Ernährung - die 11% aber auf Messungen aufgrund der tatsächlichen (ungesunden) Ernährung. - Auf gut deutsch: Nur weil die Menschen zu viel Fett und Kohlehydrate aufnahmen und zu wenig Ballaststoffe, war der Eiweissanteil bei 11%. - Auf eine gesunde Ernährung bezogen wären es 23% gewesen (was jeder der Wissenschaftler wusste).
Unterm Strich kam raus, dass Menschen, die absolut gesehen mehr als das Doppelte an Eiweiss zuführen, als bei gesunder Lebensweise zuträglich, animiert wurden, aufgrund "wissenschaftlich standhaltender" Empfehlungen NOCH MEHR Eiweiss zu fressen - eigentlich Körperverletzung.
Perösnlich haben wir solche Probleme dadurch gelöst, dass wir so ziemlich alles ignorieren, was einem erzählt wird - lieber Oma fragen. - Denn "Oma" ist die einzige, die keinem Interessensverband angehört - sorum oder andersrum.