Ich bin froh um jeden User der sich hier anmeldet. Dadurch wird die Pluralität der Meinungen und Ansichten gewährleistet, und das ist gut so. Ohne diese Meinungsvielfalt, gäbe es keine interessanten Diskussionen.Sondre hat geschrieben:ich hab mich hier als Christ vorgestellt, ist klar. Meine Argumenatation habe ich aber absichtlich allgemein gehalten.
Josi hat recht wenn er sagt dieses Thema sei alt.
Aber zu alt? Nein. Das glaube ich nicht.
Wie weit reicht die Geschichte der Theodizee zurück? Bis Leibniz der meinte wir leben in der Besten aller möglichen Welten. Oder bis zum Mönch Lactantius im 3. Jahrhndert, oder gar noch weiter zurück zu Hiob und zu den griechischen Mythologien?
Vielleicht wäre an dieser Stelle die ehrlichste Haltung, "Wir wissen es nicht".Sondre hat geschrieben:Ich sage hier nur: Es gibt eine schöpfende Kraft (nenns von mir aus Kosmos).
Wir wissen nur, dass das Universum wie wir es kennen, rund 13,8 Milliarden Jahre alt ist.
Es wäre vermessen von mir, diese Erlebnisse zu negieren. Du hast sie schließlich gehabt.Sondre hat geschrieben:Aber ja, ich glaube dass da etwas ist (Beweisbar ist und wird es vermutlich nie sein). Ich nenne das Gott und glaube an Gott weil ich Erlebnisse hatte.
Mich interessiert viel mehr der Ursprung dieser Erfahrungen: Stammen sie von einer äußeren Existenz (nennen wir sie Gott) oder sind sie das Ergebnis eigener spiritueller Vorstellungen und Gedanken?
Im Angesicht unseres Unwissens nicht nur über Gott, sondern über die Welt, sollten wir in Demut verbleiben.Sondre hat geschrieben:Trotzdem ist mir klar: Auch andere Menschen mit anderen Glaubensrichtungen haben Gottes-Erfahrungen gemacht. Ich glaube auch: Wir haben von "Gott" so unglaublich wenig verstanden dass wir (die Gläubigen) ziemlich demütig sein sollten.
Neid, Hass, Wut, Eifersucht, Rache, usw sind ein Teil von uns; wir teilen diese Eigenschaften schließlich mit anderen Tieren. In meinen Augen sind das weder Schwächen noch Stärken, sondern einfach Merkmale die uns zu dem machen was wir sind: Menschen.Sondre hat geschrieben:Schritt 2 halte ich kleines Menschlein nicht für falsch. Ich bin mir nur meiner Fehlerhaftigkeit bewußt. Wie gesagt: Ich kenne keine Bosheit der Menschen die nicht als Grundlage einen Mangel als Grundlage hat. Der Grund-Mangel ist Schwachheit durch unsere Unvollkommenheit, Gebrochenheit, durch unsere Sterblichkeit.
Überhaupt (um das Thema nicht ganz aus dem Augen zu verlieren); es gibt weder absolut Gutes noch absolut Böses. Diese Begriffe sind relativ zum Beobachter. So glaube ich auch, dass die Theodizee-Frage eigentlich gar keine ist.
Es gibt Naturkatasptrophen und es gibt menschliche Handlungen.
- Kann ein Sturm oder ein Erdbeben böse sein?
- Kann eine Mutter, die um ihr Kind zu beschützen, stiehlt oder mordet, böse sein?
Ich wundere mich immer wieder, wie die Menschen nach einem Erdbeben oder Tsunami, Gott für jedes gerettete Leben danken. Wen machen sie dann für die Zehntausenden verantwortlich, die nicht gerettet wurden?
Ist das göttliche Fügung, oder einfach nur der Zufall, zur richtigen Zeit am falschen Ort gewesen zu sein?
Zustimmung! Das sehe ich auch so.Sondre hat geschrieben:Schritt 1: Ich hatte es absichtlich moralische Gesetzmäßigkeiten (und der Ausdruck ist schon unglücklich) und nicht Werte genannt. Ich meine damit keine Dogmen, Religionsgelaber oder so. Ich meine damit lediglich dass es zwischenmenschlich auch Gesetzmäßigkeiten gibt.
Unsere Moralvorstellungen entstehen aus uns selbst heraus. Wir wurden, wie ich meine, durch Jahrmillionen der Evolution geprägt; so wohl unsere Furcht und Ablehnung von Fremden, als auch unsere Fürsorge für unsere Bekannten und vor allem die Familie.
Moralvorstellungen werden aber auch vom Zeitgeist einer Kultur geprägt. Z.B. war es im alten Rom völlig normal Kinder als Sexsklaven zu halten; etwas heute als schlimmste Pädophilie verfolgt wird.
Ein tolles Beispiel!Sondre hat geschrieben:Erweitertes Beispiel:
Ich kenne ein mittelgrosses Unternehmen dessen Inhaber evangelikal ist. Der lobt und preist Gott. Spendet usw. Ein echter Vorzeige-Christ...und überall gerne gesehen...

Es zeigt sich wieder mal, dass wir alle zuerst Menschen sind und danach Glaubende.