Was @Halman zitiert hat.
Aufgrund der unzähligen gnostischen Schriften, die am Ende des 1. Jh. entstanden, war es im Frühchristentum notwendig die ausschließlich christliche frohe Botschaft und die Briefe der Apostel zusammenzufassen und die fehlgeleiteten Schriften der Gnosis auszusondern.
Das kirchliche Lehramt hat alle diese Briefe in den Kanon der Heiligen Schriften aufgenommen (erste Erwähnung 180 n. Chr. - Muratorisches Fragment).
Die Kirche hat die Hl. Schrift also nicht erfunden, aber gefunden.
Die Kirche aller Christen verwendete von Anfang an die Septuaginta und tat dies auch weiterhin. So hat die Kirche auf den Konzilien von Hippo (393 n. Chr.) und Karthago (397 n. Chr.) dann auch offiziell die 46 Buecher der Septuaginta in den biblischen Kanon für das Alte Testament anerkannt und verbindlich angenommen. Was die sieben Bücher angeht, die vom rabbinischen Judaismus abgelehnt wurden, so sei darauf verwiesen, dass die frühen Kirchenväter sie als “Schrift†und als inspiriert bezeichnet haben – und dies in einem Atemzug mit den bestehenden Büchern, die von niemanden bestritten wurden.
Dieser alttestamentliche Kanon wurde dann auch 1.500 Jahre lang von der gesamten Christenheit verwendet.
Jesus kannte die Bibel noch nicht in der Form. Zu seinem Tod existierte noch nicht mal ein vollständiges Altes Testament, der Tenach wurde erst um 100 n. Chr. festgelegt, die Mischna noch später.
Cyril von Jerusalem führt um die Mitte des 4. Jh. in Jerusalem in seinen Vorträgen einen Kanon an, der bis auf die Offenbarung des Johannes alle Bücher des Neuen Testaments enthält. Auch Athanasius von Alexandria führt 367 im 39. Osterfestbrief alle Bücher des Neuen Testaments an, weicht im Alten Testament aber von der üblichen Liste ab. Gregor von Nazianz listet in einem Gedicht alle Bücher des heutigen N.T. auch bis auf die Offenbarung des Johannes auf.
Die dritte Synode von Karthago, die nur für den Bereich Nordafrika galt, erkannte 397 den Kanon an (46 Schriften aus dem Alten, 27 aus den Neuen Testament) und verbot, andere Schriften im Gottesdienst als diese göttlichen Schriften zu verlesen.
Servus
