Wie wichtig ist Wissenschaft?

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Pluto
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#11 Re: Sind Computer intelligent?

Beitrag von Pluto » Mi 29. Okt 2014, 22:52

closs hat geschrieben:Natürlich beschäftigt sich die Naturwissenschaft mit der materiellen Welt ("Dasein") - und das soll sie auch. - Zieht man aber daraus weltanschauliche Schlüsse (bspw. "Geist hat seinen Ursprung in Materie"), MACHT man Naturwissenschaft zur materialistischen Weltabschauung. - Genau dagegen kämpfe ich eigentlich.
Warum?
Haben Philosophen das Monopol auf geistige Interpretation? Warum willst du Forschern verbieten, aus ihrer Arbeit Schlüsse zu ziehen?
Schließlich geht es um das bessere Verständnis der Welt, und da sollte jedes Mittel recht sein.

closs hat geschrieben:Nicht etwas "Besseres", sondern etwas "Anderes" - die naturwissenschaftlich nicht greifbaren Phänomene wollen auch bedient werden.
Was ist dieses "Andere" genau?
Warum muss man denn nach mehr suchen, als wir mit unseren fünf Sinnen (und deren Erweiterungen in Messgeräten) erkennen können?
Gibt es nicht genug Schönheit in der Welt zu erforschen, was wir noch nicht kennen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#12 Re: Sind Computer intelligent?

Beitrag von Andreas » Mi 29. Okt 2014, 22:58

Pluto hat geschrieben:Schließlich geht es um das bessere Verständnis der Welt, und da sollte jedes Mittel recht sein.
Das sagte ich doch gerade hier. Und wieso willst du dann alle anderen Mittel ausschließen?

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#13 Re: Sind Computer intelligent?

Beitrag von Pluto » Mi 29. Okt 2014, 23:22

Andreas hat geschrieben: Und wieso schließt du dann alle anderen aus?
Aber nein.... Ich schleiße doch nichts und Niemand aus. Jedermann kann zum Wissen beitragen. Und jede Erkenntnis ist ein Wegweiser der den Weg zur Wahrheit zeigt.

Die Frage die mich immer wieder beschäftigt ist, wie können wir wissen ob wir uns der Wahrheit nähern oder entfernen?
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#14 Re: Sind Computer intelligent?

Beitrag von closs » Mi 29. Okt 2014, 23:33

Pluto hat geschrieben:Die Frage die mich immer wieder beschäftigt ist, wie können wir wissen ob wir uns der Wahrheit nähern oder entfernen?
Wahrscheinlich ist die Antwort: Durch objektive und subjektive Erkenntnis.

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#15 Re: Sind Computer intelligent?

Beitrag von Andreas » Mi 29. Okt 2014, 23:52

Pluto hat geschrieben:Die Frage die mich immer wieder beschäftigt ist, wie können wir wissen ob wir uns der Wahrheit nähern oder entfernen?
Die Wahrheit ist zunächst einmal, dass Menschen lieben und Wissenschaft betreiben. Über die Liebe sagt die Wissenschaft bislang nicht viel Verwertbares aus. Das Christentum schon. Ist halt eine andere Methodik, ein anderes Mittel - und jedes Mittel sollte ja recht sein, wie du eben betontest.

Du sollst ja nicht Christ werden, aber ich würde mich freuen, wenn du als Wissenschaftler mit Christen ins Gespräch kommen würdest, und nicht fortwährend argumentierst, warum das Christentum blanker Unsinn sei, nichts als ein Phantasiegebilde. Damit kommst du nicht mit Menschen ins Gespräch sondern nur mit Träumern, Phantasten und Idioten. So bleibt das Gespräch über die Wahrheit des ganzen Menschen, des Liebenden und Forschenden auf der Strecke. Der Mensch wurde von den Wissenschaftlern Homo sapiens sapiens getauft. Weisheit ist mehr als naturwissenschaftliches Wissen es schließt das Wissen des Herzens mit ein. So wie du an die Sache herangehst schließt du die Liebe aus, weil sie naturwissenschaftlich nicht greifbar ist. Da fehlt dann halt was Wesentliches.

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#16 Re: Sind Computer intelligent?

Beitrag von Pluto » Do 30. Okt 2014, 00:04

closs hat geschrieben:Überhaupt nicht - aber sie sollten nur Schlüsse im Rahmen ihrer Disziplin ziehen - denn überschreiten sie diesen Rahmen, ist es Weltanschauung. - Und genau DAS willst Du doch NICHT vermischt sehen.
Im Gegenteil, ich sehe keinen Grund warum nicht, sofern es der Wahrheitsfindung dienlich ist.

closs hat geschrieben:Der Neurowissenschaftler stellt fest, dass es mannigfachste Korrelationen zwischen Geist und Gehirn gibt. - Daraus kann er INNERHALB seiner Disziplin schließen, dass Geist die Ursache in Materie haben kann - keinerlei Widerrede meinerseits. - Er kann aber nicht als Wissenschaftler sagen, dass Geist Folge von Materie "ist" - tut er es trotzdem, wird er zum Weltanschauler.
Das klingt mir zu sehr nach Denkverbot! Warum darf ein Forscher nicht sagen, "Es watschelt wie eine Ente, sieht aus wie eine Ente, quakt wie eine Ente, also dürfen wir annehmen..."

closs hat geschrieben:Die Korrelation zwischen Geist und Gehirn ist logisch auch genau umgekehrt deutbar:
In manchen Fällen, vielleicht.
Aber ich denke es gibt viele Erkenntnisse aus denen deutlich hervorgeht, wie die "Ente" geformt ist. Wenn ich an die Regungen von niederen Tiere denke (z. Bsp. ein Regenwurm), die vermutlich damit keine geistigen Gefühle assoziieren, und dann die Evolution der höheren Tiere sehe, die viele Anzeichen zeigen von dem was wir unter erwachendem Bewusstsein verstehen, dann kann ich daraus nur schlussfolgern, dass auch Bewusstsein ein Folge derselben Evolution sein könnte.

Bedenke, dass die Naturwissenschaft niemals dogmatisch ist. Alles was sie an Erkenntnis schafft, sind Vermutungen die einer statistischen Wahrscheinlichkeit unterliegen. Deshalb sagt ein Wissenschaftler niemals, "Es muss so sein" sondern nur, die Daten lassen mit hoher statistischer Wahrscheinlichkeit vermuten, dass es sich so-und-so verhält (mit dem Vorbehalt: bis neue Daten es widerlegen).

Ich verstehe nicht, warum solche Aussagen einem Denkverbot unterliegen sollten.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Warum muss man denn nach mehr suchen, als wir mit unseren fünf Sinnen (und deren Erweiterungen in Messgeräten) erkennen können?
Muss man ja nicht - aber wenn man es nicht tut, belässt man es bei dem, was man mit den 5 Sinnen (+ Messgeräten) erkennt.
Ja und...?
Was verliert ein Garten an Schönheit, wenn keine Feen darin wohnen?
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#17 Re: Sind Computer intelligent?

Beitrag von Pluto » Do 30. Okt 2014, 00:09

Andreas hat geschrieben:...wenn du als Wissenschaftler mit Christen ins Gespräch kommen würdest, und nicht fortwährend argumentierst, warum das Christentum blanker Unsinn sei, nichts als ein Phantasiegebilde.
Das mag deine persöliche Sicht sein, aber unterlasse bitte deine Unterstellungen oder zeige mir einen Beitrag wo ich das Christentum als "blanken Unsinn" oder "Phantasiegebilde" bezeichnet habe!
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#18 Re: Sind Computer intelligent?

Beitrag von Pluto » Do 30. Okt 2014, 00:11

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Die Frage die mich immer wieder beschäftigt ist, wie können wir wissen ob wir uns der Wahrheit nähern oder entfernen?
Wahrscheinlich ist die Antwort: Durch objektive und subjektive Erkenntnis.
Reden wir doch Tacheles: Was ist "subjektive Erkenntis" anderes als Vermutung?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#19 Re: Sind Computer intelligent?

Beitrag von closs » Do 30. Okt 2014, 00:32

Pluto hat geschrieben:Das klingt mir zu sehr nach Denkverbot!
Natürlich kann ein Wissenschaftler auch außerhalb seiner Disziplin denken - soll er sogar.

Pluto hat geschrieben: Warum darf ein Forscher nicht sagen, "Es watschelt wie eine Ente, sieht aus wie eine Ente, quakt wie eine Ente, also dürfen wir annehmen..."
... dürfen wir im Rahmen unserer Diszplin annehmen ...

Pluto hat geschrieben:Bedenke, dass die Naturwissenschaft niemals dogmatisch ist.
Wenn wir von Basis.Diskussionen absehen, ist dem zuzustimmen.

Pluto hat geschrieben: Alles was sie an Erkenntnis schafft, sind Vermutungen die einer statistischen Wahrscheinlichkeit unterliegen.
Diese statistische Wahrscheinlichkeit bemisst sich an den Wahrnehmungs-Prämissen der Naturwissenschaft. - Naturwissenschaftlich ist Gott unwahrscheinlich - geistig-spirituell ist er wahrscheinlich.

Dass Geist ihre Ursache in Materie hat, ist bei Beobachtung der Materie wahrscheinlich - unter geistigen Gesichtspunkten unwahrscheinlich. - "Wahrscheinlichkeit" muss immer sagen, innerhalb welchen Wahrnehmungs-Systems sie stattfindet.

Pluto hat geschrieben: Warum darf ein Forscher nicht sagen, "Es watschelt wie eine Ente, sieht aus wie eine Ente, quakt wie eine Ente, also dürfen wir annehmen..."
Physiologisch darf er das annehmen - macht jeder normaler Mensch.

Pluto hat geschrieben:Ich verstehe nicht, warum solche Aussagen einem Denkverbot unterliegen sollten.
Die Aussage "Aus naturwissenschaftlicher Sicht .... " ist dem Naturwissenschaftler selbstverständlich immer erlaubt - es gibt keine Denkverbote. - Es gibt nur die Bitte, beim Denken keine Kategorie-Fehler zu machen - weil das im doppelten Wortsinn "un-diszipliniert" wäre.

Pluto hat geschrieben:Was verliert ein Garten an Schönheit, wenn keine Feen darin wohnen?
Nichts - dafür ist es ein Garten. - Suum cuique.

Pluto hat geschrieben:Was ist "subjektive Erkenntis" anderes als Vermutung?
Vermutung/persönliche Gewissheit/Glauben auf Basis subjektiver Empirie und philosophisch-geistigen Nachdenkens. - Egal, ob das die instinktmäßig geistige Mutter oder Kurt Gödel ist - beide kommen mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln zum selben Ergebnis.

Was ist naturwissenschaftliches Wissen anderes als System-Wissen?

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#20 Re: Sind Computer intelligent?

Beitrag von Pluto » Do 30. Okt 2014, 01:01

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Das klingt mir zu sehr nach Denkverbot!
Natürlich kann ein Wissenschaftler auch außerhalb seiner Disziplin denken - soll er sogar.
Und auch sagen darf, was er denkt?

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Warum darf ein Forscher nicht sagen, "Es watschelt wie eine Ente, sieht aus wie eine Ente, quakt wie eine Ente, also dürfen wir annehmen..."
... dürfen wir im Rahmen unserer Diszplin annehmen ...
Warum immer diese Einschränkungen die an Denkverbote erinnern?

closs hat geschrieben:Naturwissenschaftlich ist Gott unwahrscheinlich - geistig-spirituell ist er wahrscheinlich.
Bitte erkläre mir, wie du geistig-spirtuelle Wahrscheinlicheit (a) definierst, und (b) berechnest.

closs hat geschrieben:Dass Geist ihre Ursache in Materie hat, ist bei Beobachtung der Materie wahrscheinlich - unter geistigen Gesichtspunkten unwahrscheinlich.
s.o. Wie definiert und berechnet man "geistige" Wahrscheinlichkeit?

closs hat geschrieben:"Wahrscheinlichkeit" muss immer sagen, innerhalb welchen Wahrnehmungs-Systems sie stattfindet.
Warum? Und warum MUSS?

closs hat geschrieben:Was ist naturwissenschaftliches Wissen anderes als System-Wissen?
Hinter der Naturwissenschaft steht eine systemunabhängige Methodologie, die sich auf stabile, reproduzierbare und intersubjektive Beobachtungen stützt.
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