closs hat geschrieben:Geistige Inhalte erkennt man nicht wissenschaftlich, sondern geistig. - Ob mir das gelingt, können nur andere geistige Menschen beurteilen..
Du könntest genau so gut sagen: ob Homöpathie wirkt, können nur HP-Gläubige entscheiden.
Das ganze Dilemma besteht doch darin, daß Jesus sich mit seinem Versprechen ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt hat (nah, letzte Stunde usw.), er sich aber nun mal für jeden nachvollziehbar geeirrt hat. Schlußfolgerung der Unbelehrbaren: er hat sich nicht geirrt, sondern er meinte eigentlich nicht nah, sondern fern.
Man will uns also weismachen, daß der rethorisch begabte Wanderprediger nicht in der Lage war, sich verständlich auszudrücken, oder daß seine nächsten Begleiter, die Jünger, alles falsch verstanden haben und Jesus dies nicht bemerkte (dann hat er ziemlich wenig mitbekommen) oder den Irrtum nicht aufklärte: das könnte man als absichtlichen Betrug deuten nach dem Motto: laß sie das mal glauben, dann bleiben sie wenigstens bei der Stange.
Hätte z. B. erst Paulus damit begonnen, die Naherwartung in die Welt zu setzten, was sagt das dann aus über die göttliche Inspiration der Bibel?
Die Parusieverzögerung rief er erst später ins Leben, als ihm dämmerte, daß es wohl nichts mehr wird in der ersten Generation.
Worauf Münek immer wieder hinweist ist doch lediglich, daß sich die neutestamentliche Forschung einig darin ist, daß die Naherwartung fester Glaubensbestandteil war.
Ob das jetzt closs und co. in den geistigen Kram paßt, ist dabei irrelevant.