Abischai hat geschrieben: Das zeigt, daß Du offenbar wirklich keinen Freund hast, dein Problem. Aber das mit dem "schwul" laß bitte weg, denn das ist ganz schlimmer Quatsch !
das ist einfach der Sprachentwicklung geschuldet. Früher waren ein Freund oder eine Freundin Menschen, zu denen man sich in besonderer Weise hingezogen gefühlt hat, zu denen eine ganz besondere Verbindung entstand. Heute nennt man Freund und Freundin, was in jungen Jahren den Sexualtrieb und das Ansehen in der Gruppe befriedigt: "Hallo Mama, das ist mein Freund Jonas, der kann voll gut skaten und spielt Saxophon!" - "Hallo Mama, das ist Annika, wir sind jetzt befreundet, ihren Eltern gehört der Golfclub und das kleine Schloß oben am Berg!"
Ich kenne keinen Mann, der von sich sagt, er habe Freunde, weil das mittlerweile ein sehr negativ besetztes Wort ist; man spricht eigentlich immer nur von Kumpels oder Kameraden, was ich als ehemaliger Soldat auch gern akzeptieren kann, denn nichts geht über einen Kameraden, der einen aus dem tiefsten Schlamassel rausholt, wie es auch so schön heißt: "Er ist nicht schwer, er ist mein Bruder".

Dazu möchte ich gerne noch den lieben Fuchs zitieren aus Antoine de Saint-Exupérys kleinem Prinzen:
"Bitte, zähme mich!", sagte er. - "Ich möchte wohl", antwortete der kleine Prinz, "aber ich habe nicht viel Zeit. Ich muss Freunde finden und viele Dinge kennen lernen." - "Man kennt nur die Dinge, die man zähmt", sagte der Fuchs. "Die Menschen haben keine Zeit mehr, irgendetwas kennen zu lernen. Sie kaufen sich alles fertig in den Geschäften. Aber da es keine Kaufläden für Freunde gibt, haben die Leute keine Freunde mehr. Wenn du einen Freund willst, so zähme mich." - "Was muss ich da tun?", sagte der kleine Prinz. "Du musst sehr geduldig sein", antwortete der Fuchs. "Du setzt dich zuerst ein wenig abseits von mir ins Gras. Ich werde dich so verstohlen, so aus dem Augenwinkel, anschauen und du wirst nichts sagen. Die Sprache ist die Quelle der Missverständnisse. Aber jeden Tag wirst du dich ein bisschen näher setzen können ... Die Menschen haben diese Wahrheit vergessen", sagte der Fuchs, "aber du darfst sie nicht vergessen. Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast."

Liebe Grüße, Simplicius.