sven23 hat geschrieben: Das impliziert ja, daß die Texte komplett falsch übersetzt oder interpretiert wären.
Hebräisch ist sehr komplex und vielschichtig - bei einer Übersetzung, egal wei gut sie ist, geht notwendigerweise jede Menge verloren. Ich hab einen Kommentar über die ersten vier Kapitel der Genesis, der in der Bibel ungefähr vier Seiten Text ausmacht - das Buch ist in zwei Bänden erschienen, von denen jeder 200-300 Seiten hat und jedes einzelne Wort auseinander nimmt. Wobei auch dieses Buch erläutert, selbstverständlich noch längst nicht die ganze Tiefe und Bedeutungsvielfalt des Textes ausgeschöpft zu haben.
Dabei sollte man eins nie vergessen: ein Massenmord bleibt ein Massenmord, egal ob auf hebräisch, griechisch, latein oder deutsch.
und man sollte auch nicht vergessen: das Schreiben über Massenmord ist kein Aufruf zu Massenmord. Wenn in Geschichtsbüchern über KZs berichtet wird, so ist das kein Aufruf, selbst ein KZ einzurichten.
Schwierigkeiten kommen von ganz alleine, dazu braucht es keine Religion und keinen Gott oder Teufel.
Aber Religionen haben meist die Schwierigkeiten vergrößert oder sie selbst herbeigeführt. Und der closssche Fügungsgott wäre der Troublemaker Nr. 1.
Wahr ist auch, dass Religionen den Menschen viele Werkzeuge zur Verfügung gestellt haben, wie man mit Schwierigkeiten konstruktiv umgeht und das Beste daraus macht.
Ich halte es nicht für Zufall, dass unsere Zeit relativ arm an Religion in organisierter Form ist, andererseits reich an Psychopharmaka - weil Leute offenbar nicht wissen, auf welche andere Weisen sie ihren inneren Frieden finden können, als durch eine Pille.
gruss, barbara