Pluto hat geschrieben:Warum eigentlich?
Der Naturalist macht SEINE Wahrnehmung zum Maßstab dessen, was der Fall ist. Da seine Wahrnehmungs-Ergebnisse per Methodik falsifizierbar sind, lässt er ausschließlich Falsifizierungs-Fähiges gelten. - Das ist übrigens für Phänomene, die sich ausschließlich auf "technische"/materielle Phänome der Welt beziehen, ausdrücklich ok - ein Ingenieur MUSS so arbeiten.
Jetzt kommt der spirituelle Mensch und weist darauf hin, dass es ja auch Phänomen geben könnte, deren Wahrnehmung NICHT falsifizierbar ist - dies ist aus Sicht des Naturalisten "irrelevant", da nicht falsifizierbar. - Folge davon ist, dass der Naturalist auch Phänomene wie Barmherzigkeit, Liebe, etc. nur unter dem Aspekt der Falsifizierbarkeit untersucht - und wird fündig.
Denn es ist (auch bei spirituellen Menschen) unbestritten, dass neuronales Geschehen und Phänomene wie Barmherzigkeit, Liebe, etc. kausal verbunden sind - da - salopp formuliert - Geist im Dasein übers Hirn läuft. - Daraus schließt der Naturalist, dass das Gehirn der Ursprung von Barmherzigkeit, Liebe, etc. zu sein habe, weil neuronales Geschehen wissenschaftlich untersuchbar ist. - Der Naturalist macht also die Beschränktheit seines Wahrnehmungs-Systems (und es ist ausdrücklich gut, dass dieses System beschränkt ist) zum K.O.-Kriterium gegen spirituelle Wahrnehmung.
Folge davon ist: Barmherzigkeit, Liebe, etc. müssten ihren URSPRUNG im Gehirn haben - andere Ursprungs-Möglichkeiten sind ja "irrelevant", da nicht verifizierbar. - Und so beisst sich Katze in den Schwanz. - Eigentlich handelt es sich hier um eine tragi-komische Selbstbeschäftigung.