Magdalena61 hat geschrieben:Was du da schreibst klingt nach einem Zerrbild von Ehe---
Dieses Zerrbild ist leider allzu oft Realität. Und politik muss sich mit der Realität auseinandersetzen und fü die Realität Lösungen finden. Ideale können als Wegweiser dienen, doch wenn das Ideal und die daran hängenden Rituale nicth mehr dazu führt, sinnvolle und nützliche Lebensentwürfe zu schaffen, überlegt man sich wohl sehr zu recht, was für neue Wege es gibt.
nach Barbie und Disneyland, aber nicht nach dem biblischen Original. Nicht einmal die "Unterdrückung der Frau" kann per Bibel legitimiert werden; bestenfalls durch eine Vergewaltigung der Texte und der absichtlich beibehaltenen Ignoranz des göttlichen Willens.
Tatsache ist, unsere christlich geprägte Kultur hat während langer Zeit die Frauen diskriminiert. Und sogar einige Christen, die hier auf dem Forum schreiben, nehmen explizit die Position ein, dass die Frau dem Mann unterworfen sein müsse. mit entsprechendem Zitieren von Bibelstellen unterlegt, natürlich.
Die (viele der) Pharisäer hatten den Willen Gottes bezüglich der Ehe mehr oder weniger pervertiert gehabt
Mt. 19, 3-9... Jesus nahm das nicht hin.
Die Piraten finden, dass die heutige rechtliche Situation den Sinn der Ehe pervertiert.
Diese Argumente sind alles andere als substanzlos.
mir scheint, in vielen Fällen liegen der Ablehnung der konventionellen Ehe persönliche "Deformationen" (Verletzungen, Traumata) zugrunde.
Korrekt: was umgekehrt auch beinhaltet: die heutige Form, wie Ehe gelebt wird, lässt oft traumatisierte Kinder zurück. Strukturell bedingt, und nicht etwa, weil die Eltern böse Menschen sind. Das ist nicht der Sinn der Ehe und sicher nicht der Wille Gottes.
Viele Menschen trauen sich nicht mehr, im wahrsten Sinne des Wortes. Oder sie- nämlich die Sorte: Kleiner Tyrann, der dreist von der Welt fordert, sie habe sich in erster Linie um ihn und um seine Wünsche/ sein Wohlbefinden zu drehen... der kleine Prinz, welcher mittlerweile volljährig geworden ist-- wollen bewußt nicht die lebenslange Verantwortung übernehmen für ihre Entscheidung(en) und für einen (immer denselben) Partner.
Wenn sie diese Verantwortung
bewusst nicht übernehmen wollen, haben sie auch gute Gründe dafür. Das sind dann aber auch jene Leute, die keine Kinder wollen, denn die lebenslange Verantwortung für Kinder ist noch viel grösser als die lebenslange Verantwortung für einen Ehepartner.
Aber eben: ich selbst bin nicht verheiratet, Verantwortung übernehme ich trotzdem. Weil es richtig ist; nicht, weil ich durch eine Institution dazu gezwungen werde.
Irgendwo muß die Energie ja herkommen, um nicht problem-, lust- oder belohnungsorientiert, sondern -- "humanistische Ideale" zu leben. Ob man jetzt Christ ist oder nicht. (Christen wird die Liebe zum Nächsten halt von oben per Gebot verordnet.)
Menschen haben ein Gewissen.
und ja, jede/r muss die eigenen Ressourcen pflegen und erhalten. Es heisst ja auch: liebe deinen Nächsten WIE dich selbst, und nicht: MEHR ALS dich selbst. Wer für sich gut sorgt und dieses Niveau an Energie erreicht hat, wird auch das Bedürfnis haben, seine zusätzliche Kraft der Menschheit zur Verfügung zu stellen. Von sich aus - einfach so.
Ich meine... viele woll(t)en gut anfangen und waren oder sind eigentlich recht ordentlich motiviert. Aber wenn sie dann Enttäuschungen erleben, wenn sie wiederholt empfindlich verletzt und mit Widerständen konfrontiert werden, dann geben sie auf und reduzieren ihre Ideale darauf, wenigstens sich selbst der Nächste zu sein- und vielleicht noch ihren Kindern.
Wir haben auch eine Gesellschaft, die es einem nicht leicht macht; besonders Eltern sind extrem belastet, von Beruf, Kindererziehung und womöglich noch der Pflege der Eltern. Da bleibt halt einfach nichts mehr übrig an Energie für noch mehr Engagement; das kann man doch niemandem zum Vorwurf machen.
Modelle, die mit grösseren Gruppen arbeiten, verteilen die Last besser und entlasten so alle, und bereichern alle. Das herkömmliche Ehemodell liefert allerdings sowas nicht, sondern zementiert im Gegenteil die Priorität der Kleinfamilie mit all ihren Problemen, unter denen wir heute leiden.
Ja, das ist verständlich. Aber die Lösung unserer gesellschaftlichen Probleme kann nicht darin bestehen, die Sünden der Väter und die dadurch entstandenen Irritationen per Gesetz zu zementieren.
Gesetze definieren Rahmenbedingungen; unsere aktuellen Ehegesetze sind in vieler Hinsicht schädlich; etwas ganz Neues ist angebracht, nicht zuletzt damit auch jene Lebensformen besser möglich werden, die man als Ehe und Familie im Sinne Gottes verstehen kann - eine Gemeinschaft, wo man sich gegenseitig hilft und schützt und pflegt.
So, wie ich das sehe.... fehlt es denen nicht nur an Bibel- und Menschenkenntnis, sondern auch noch gründlich an Lebenserfahrung.
Das ist wieder so ne rhetorische Bombe ohne Substanz, einfach um dem Gegner zu schaden und ohne eigentliches Argument. Meine Bibelkenntnis sagt mir hier klar: christlich ist ein solches Verhalten nicht.
grüsse, barbara