Hemul hat geschrieben:Naqual hat geschrieben: Es geht um genaue Textinterpretationen, bei denen man die Begriffe (=Bedeutungsinhalte der Worte) sehr genau prüft. Das ist eigentlich Grundvoraussetzung, frage mal die Profis, die Theologen. Die Bibelübersetzer wiederum sind durchaus Profis. Aber auch sie haben bestimmte Vorstellungen, bestimmte Dogmen, die sie beim Übersetzen mit beeinflussen. Das kann man übrigens sehr gut belegen und nachweisen. Siehe Martin Luther (das Beispiel hatte ich schon gebracht). Das Hebräische Wort in den von uns besprochenen Versen mit "Erde" zu übersetzen ist ja nicht verkehrt. Im Deutschen kann Erde die Welt(kugel) bedeuten, aber auch die Materie in Deinem Blumentopf. Weil man immer gesagt bekommt, dass die Sintflut weltweit war, liest man natürlich automatisch für Erde im Geiste vorgestellt eine Weltkugel. Und dies, obwohl die damals gar keine Weltkugel kannten, sondern es gab eine ihnen damals bekannte "Welt". Und berichtet haben sie aus ihrer Erfahrung heraus. Für Noah war alles überschwemmt. Ob das in Nordamerika oder Australien auch so war, konnte weder Noah noch Moses beurteilen. In gewisser Hinsicht ging für sie sogar die Welt unter. Buchstäblich. Aber eben die für sie "erfahrbare".
Na, dann möchten wir einmal sehen wie zwei wirkliche Experten, nämlich Martin Buber&Franz Rosenberg 1.Mose 7:21+22 in ihrer hebräisch-deutschen Übersetzung wiedergeben:
Interessant ist, dass Du eine Übersetzung zitierst, aber mit keinem Wort darauf eingehst, was ich über Übersetzer gesagt hatte: Sie haben eine dogmatische Voreinstellung, die in die Übersetzung mit einfließt. Sie haben hebräische Worte vor sich, die mehrere Bedeutungen haben, von denen sie sich eine heraussuchen müssen. Das tun sie. So auch hier.
Du müsstest also begründen um mir Contra zu geben, aus welchen Gründen Buber und Rosenberg andere Übersetzungen als "Erde" im Sinne von weltweit auschließen. Das machen sie nicht (!), es ginge auch nicht von den hebräischen Wortbedeutungen her. Buber und Rosenberg nahmen eine Übersetzungmöglichkeit, ohne die anderen auszuschließen. Mehr gibt die Übersetzung nicht her.
Vers 21:
Da verschied alles Fleisch, das auf Erden sich regt, Vogel, Herdentier, Wildlebendes und alles Gewimmel, das auf Erden wimmelte,und alle Menschen 22: Alles das Hauch, Braus des Lebens in seinen Nasenlöchern hatte, (und jetzt werden beide konkret) WAS ALLES AUF DEM......"FESTLAND"....war, es starb.
In Vers 21 geht es wieder um "erets" ("Erde" als Land, Erde (als Material wie z.B. "Lehm), Erde als größeres Gebiet, usw., Erde im Sinne von Weltkugel (die es damals nicht gab in der Vorstellung) ) .
In Vers 22 wird mit Festland übersetzt, aber ein anderes Wort wird hier übersetzt, das "trockener Boden" bedeutet.
Das ist ja auch korrekt. Wenn in einem Landstrich eine Flut ist, dann wir der "trockene Boden" ein wenig arg nass.
Hier eine weltweite Flut zwingend reinzuinterpretieren ist Unfug.