Ja, aber die überzeugt die Philosophen nicht.closs hat geschrieben:Da gab es auch meinerseits eine ausführliche Begründung pro Wissenschaft.Anton B. hat geschrieben:Es wird immer noch gesucht, warum denn das Projekt "Naturwissenschaft" so erfolgreich ist.
Es hat ja auch noch niemand "hinbekommen". Aber es wurden innere und äußere Probleme der traditionellen Erklärungen aufgezeigt.closs hat geschrieben:Mir ist nur EINE bekannt, die Sinn macht. - Allerdings ist mir schleierhaft, wie man es OHNE diese Setzung hinkriegen will.Anton B. hat geschrieben:Man kann verschiedene Erklärungen durch Setzungen finden.
"Scheint" ist genau das richtige Wort. Du müsstest Dich darum kümmern, warum genau heute "anders gedacht" wird. Du gehst dem aus dem Wege und kannst nicht nachvollziehen, was heute Stand ist. Es geht auch nicht darum, sich "dem Neuen" anzuschließen, aber die Gründe für das Verwerfen "alter" Ideen sollten schon bekannt sein.closs hat geschrieben:Zumindest formuliert er die Dialektik zwischen Wahrnehmung und Realität, ohne die es meines Wissens überhaupt keine Philosophie geben kann. - Aber genau diese Dialektik scheint verworfen zu werden.Anton B. hat geschrieben:Meinst Du, mit dem Platonismus wäre die Philosophie "ausgedacht"?
Es ist doch keine Sache von willkürlichem Interesse/Desinteresse. Schaue Dir doch die Beschäftigung mit der Thematik innerhalb der Philosophie an! Nur so hast Du die Chance, auf die Gründe für das aus Deiner jetzigen Sicht empfundene Desinteresse qualifiziert einzugehen.closs hat geschrieben:Natürlich hat Platon viel zur Aufklärung der Wahrnehmung geleistet - aber eben auf dem Fundament, dass es eine ewige und unveränderliche Realität gibt (im Universalienstreit des Mittelalters sprach man deshalb von "Realien"), die autonom/unabhängig vom Dasein ist, die wir mit unseren Sinnen wahrnehmen. - Dieses Fundament scheint heute auf wenig Interesse zu stoßen.
So wie Du jetzt agierst, läufst Du etwas in der Spur von Erwin: Der sagt auch, aus nicht sachgemäßen Gründen (Weltbild!) würden heute "lange" Zeiträume vertreten. Was er nicht weiß und nicht nachvollziehen kann, ist die damals in der Geologie erfolgte Diskussion mit ihren Modellen, Beobachtungen und Begründungen, die zur Abweisung der bis dahin biblisch vertretenen Erdgeschichte führte. Er kann gerne weiterhin seine Meinung vertreten, die heutige geologische Auffassung der Erdgeschichte wäre Mumpitz und schon morgen könnte sich alles ganz anders herausstellen. Seine Bekundungen aber, die Geologen hätten aus reinen vorgefassten Weltbildgründen eine biblische Erdgeschichte verworfen, resultiert alleine aus seiner Unkenntnis des seinerzeit stattgefundenen Diskurses.