Homöopathie

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Pluto
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#1611 Re: Homöopathie

Beitrag von Pluto » Do 20. Feb 2014, 14:32

Naqual hat geschrieben:Also wenn jemand viel lieber als Christ ist, wie er als Nichtchrist vorher war: ist doch toll.
Wieso?
Das eine schliesst das andere nicht aus. Kann man als nicht Christ, nicht auch ein "guter Mensch" sein?
Wobei mir es bei Homöopathie anders ging: es hat gewirkt, obwohl ich nicht dran geglaubt hatte. :-)
Placebo?!
Und wenn es z.B. bei unter 2jährigen wirkt, die um Tabletten und Co gar nichts wissen (oder nicht einmal dass man ihnen etwas Homöopathisches ins Milchfläschen gemixt hat).
Die Mutter glaubt, dass es wirkt -- das genügt in der Regel.
Also jemand schwärmt davon wie Gott ihn verändert hätte, er sei ein Wiedergeborener. Aber in einem christlichen Forum reagiert er gereizt und pampig und macht einen persönlich aggressiv an.
Eben...
Sein Wesen (Charakter) ändert man nicht durch ein anderes Weltbild.
Warum sollte es auch?
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closs
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#1612 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » Do 20. Feb 2014, 16:26

Pluto hat geschrieben:Die Mutter glaubt, dass es wirkt -- das genügt in der Regel.
Unsere Nachbarn, die weltanschaulich überhaupt nicht ambitioniert sind, haben vor gut 20 Jahren auf unseren Tipp hin ihre (damals kleinen) Kinder auch von unserem (homöpathischen) Facharzt für Allgemeinmedizin behandeln lassen - und waren verwundert, dass das wirre Zeug der akademischen Nachbarschaft (also wir :lol: ) funktioniert. - Da gab es keine Self Fullfilling Prophecy.

Einem unserer Kinder hat der Kinder-Facharzt prognostiziert, dass er nie in seinem Leben (!) dieses oder jenes essen dürfe (Laktose-Intoleranz oder eine andere Intoleranz). - Unser Hausarzt hat sich gewälzt vor Lachen und uns erklärt, warum der Kinder-Facharzt auf einen solchen Unfug käme und dass das kein Problem sei. - Nach einer HP-Gabe und 3 Monaten später konnte unser Sohn alles essen, ohne Durchfall oder was da alles vorher war.

Man kann das alles als "anekdotisch" bezeichnen - wenn es auf Ansage eintritt, reicht es aber einem Patienten normalerweise.

Pluto
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#1613 Re: Homöopathie

Beitrag von Pluto » Do 20. Feb 2014, 21:14

closs hat geschrieben:Einem unserer Kinder hat der Kinder-Facharzt prognostiziert, dass er nie in seinem Leben (!) dieses oder jenes essen dürfe (Laktose-Intoleranz oder eine andere Intoleranz). - Unser Hausarzt hat sich gewälzt vor Lachen und uns erklärt, warum der Kinder-Facharzt auf einen solchen Unfug käme und dass das kein Problem sei. - Nach einer HP-Gabe und 3 Monaten später konnte unser Sohn alles essen, ohne Durchfall oder was da alles vorher war.
Und warum hat sich der Alternativmediziner vor Lachen gewälzt? Wieso lag nun der Kinder-Facharzt "daneben"?
Laktose Intoleranz ist nicht irgend eine Intoleranz, sondern erblich bedingt. Es Würde mich echt interessieren, wie Homöopathie eine Erbkrankheit heilt.
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#1614 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » Do 20. Feb 2014, 21:25

Pluto hat geschrieben: Es Würde mich echt interessieren, wie Homöopathie eine Erbkrankheit heilt.
Habe noch mal meine Frau gefragt - sie war nicht sicher, ob das Laktose-Toleranz war - es hatte mit Eiweißen zu tun. - Vielleicht sagt Dir das was - ansonsten recherchiere ich mal.

Zu Deiner Frage: Sicherlich macht auch HP Erbanlagen nicht rückgängig - wenn aber etwas dauerhaft zu 100% unterdrückt ist, reicht es. - Wenn Du mal mit dem Doc Kontakt aufnehmen willst, lasse es mich wissen - ich frage in dann, ob er mir seine email gibt.

Pluto hat geschrieben:Und warum hat sich der Alternativmediziner vor Lachen gewälzt?
Weil er ständig mit solchen Diagnosen zu tun hatte - von denen er wusste, dass sie in puncto Prognose falsch waren.

Pluto hat geschrieben:Wieso lag nun der Kinder-Facharzt "daneben"?
Weil seine Prognose vollkommen daneben war.

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#1615 Re: Homöopathie

Beitrag von Pluto » Do 20. Feb 2014, 21:40

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Es Würde mich echt interessieren, wie Homöopathie eine Erbkrankheit heilt.
Habe noch mal meine Frau gefragt - sie war nicht sicher, ob das Laktose-Toleranz war - es hatte mit Eiweißen zu tun. - Vielleicht sagt Dir das was - ansonsten recherchiere ich mal.
Laktose ist Milchzucker.

Zu Deiner Frage: Sicherlich macht auch HP Erbanlagen nicht rückgängig - wenn aber etwas dauerhaft zu 100% unterdrückt ist, reicht es.
Geht bei Laktose Intoleranz nicht. Das fehlende Gen bedingt, dass der Milchzucker nicht verdaut wird. Man kann das nur durch Nicht-Einnahme der Laktose verhindern.
Ein alt-bekanntes Problem.

Pluto hat geschrieben:Und warum hat sich der Alternativmediziner vor Lachen gewälzt?
Weil er ständig mit solchen Diagnosen zu tun hatte - von denen er wusste, dass sie in puncto Prognose falsch waren.

Pluto hat geschrieben:Wieso lag nun der Kinder-Facharzt "daneben"?
Weil seine Prognose vollkommen daneben war.
Inwiefern war siefalsch?
Laktose Intoleranz ist relativ leicht zu diagnostizieren. Solche Fehler passieren keinem erfahrenen Hausarzt, und schon gar nicht einem Kinderarzt.
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#1616 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » Do 20. Feb 2014, 22:14

Pluto hat geschrieben:Geht bei Laktose Intoleranz nicht.
Nochmal: Ich bin nicht sicher, ob es eine Lactose- oder Eiweiß-Toleranz war - es ist zu lange her.

Jedenfalls war es eine Diagnose, die kinderärztlicherseits zur Prognose geführthat, dass das Kind nie mehr im Leben dies und das essen dürfe.

*Pause* :!:

So - jetzt habe ich meine Frau noch mal gefragt: Ihr wurde vom Kinderarzt gesagt, dass das Kind "lebenslang keinerlei tierische Eiweiße und Fette" zu sich nehmen dürfe - weshalb sie teure Sojamilch, etc. kaufen musste. - Vielleicht kannst Du daraus eine exakte Diagnose machen.

Jedenfalls war diese Diagnose Grund für den Heiterkeits-Ausbruch des HP-Arztes - und wie gesagt: Nach irgendwelchen HP-Gaben war der Spuk nach 3 Monaten rum. - Placebo?

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#1617 Re: Homöopathie

Beitrag von Pluto » Do 20. Feb 2014, 22:18

closs hat geschrieben:Jedenfalls war diese Diagnose Grund für den Heiterkeits-Ausbruch des HP-Arztes - und wie gesagt: Nach irgendwelchen HP-Gaben war der Spuk nach 3 Monaten rum. - Placebo?
Keine Ahnung.
So lange wir nicht genau wissen, was die Diagnose war, kann ich das nicht beurteilen.
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#1618 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » Do 20. Feb 2014, 22:39

Pluto hat geschrieben:So lange wir nicht genau wissen, was die Diagnose war, kann ich das nicht beurteilen.
Stell Dir aber mal die Patienten/Eltern vor, die so etwas Schicksalhaft-Lebenslanges vom Facharzt aufgrund von irgendwelchen Blut-Untersuchungen gesagt bekommen. - Und der HP-Arzt kommt dann und kriegt sich nicht mehr ein, weil er das einige Mal pro Jahr zu hören bekommt und weiss, wie man es nach wenigen Monaten weg hat.

Mein "Problem" jenseits von Nachweis-Methoden ist halt: Es haben so viele Sachen (Intoleranzen/Heuschnupfen/Pseudokrupp/etc.) in meinem Umfeld (und auch bei mir) funktioniert - in der Regel (!), NACHDEM diese Fälle schulmedizinisch austherapiert waren. - Und zwar haben diese Sachen mit Ansage funktioniert ("nimm das 4 Wochen 3xtäglich - dann ist es weg" *gähn*).

Ohne Interesse an einer Diskussion, WARUM das wirkt: Irgendwann sind Spielräume für "Placebo", "Spontanheilung" und "Anekdoten" ausgereizt. - Und selbst wenn es "anekdotisch" wäre - wenn der Patient weiß, dass diese "Anekdoten" verlässlich sind, reicht es ihm eigentlich.

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#1619 Re: Homöopathie

Beitrag von Pluto » Do 20. Feb 2014, 22:46

closs hat geschrieben:Und der HP-Arzt kommt dann und kriegt sich nicht mehr ein, weil er das einige Mal pro Jahr zu hören bekommt und weiss, wie man es nach wenigen Monaten weg hat.
Genau das glaube ich eben nicht! Denn Homöopatische Mittelchen haben nun mal nachweislih KEINE Wirkung.

Ohne Interesse an einer Diskussion, WARUM das wirkt:
Damit schliesst du den einzigen Punkt an, der wirklich diskussionsfähig ist.

Irgendwann sind Spielräume für "Placebo", "Spontanheilung" und "Anekdoten" ausgereizt. - Und selbst wenn es "anekdotisch" wäre - wenn der Patient weiß, dass diese "Anekdoten" verlässlich sind, reicht es ihm eigentlich.
Natürlich. Wenn er dabei gesund und glücklich ist, ist alles egal.

Es bleibt sich gleich

Ein Mensch, der schrecklich Zahnweh hat,
Gibt gern dem frommen Wunsche statt,
Es möchte seines Schmerzens Quelle
Verlagern sich an andre Stelle.
Er hält sich nämlich für gewiss,
nichts quäle so wie das Gebiss.
Gerührt von seinen bittren Tränen,
Entfährt der Teufel seinen Zähnen
Und rückt den frei gewordnen Schmerz
Dem Wunsch entsprechend anderwärts.
Der Mensch, nunmehr mit Hämorrhoiden,
Ist ausgesprochen unzufrieden
Und sucht den Teufel zu bewegen,
Den Schmerz von neuem zu verlegen.
Daß man die gute Absicht sehe,
Schlüpft nun der Teufel in die Zehe,
Der Mensch, geschunden ungemindert
Fühlt sich noch obendrein behindert,
Im Bette muß er liegen still
Und kann nicht hingehn, wo er will.
Jedoch nach den gehabten Proben,
Läßt er den Schmerz geduldig toben-
Und das beruhigt ihn am ehsten:

Denn, wo’s grad weh tut, tut’s am wehsten!

[Eugen Roth]
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#1620 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » Do 20. Feb 2014, 22:57

Pluto hat geschrieben:Denn Homöopatische Mittelchen haben nun mal nachweislih KEINE Wirkung.
Das ist falsch. - Der Satz müsste lauten:

"Eine Wirkung von HP kann (bisher) mit gängigen Verfahren nicht nachgewiesen werden." - Das ist eine GANZ andere Aussage.

Pluto hat geschrieben:Damit schliesst du den einzigen Punkt an, der wirklich diskussionsfähig ist.
Für Patienten ist das einzige Diskussionsfähige, ob sie eine schuldmedizinisch austherapierte Krankheit loswerden. - Weiter denkt man da nicht. - Es ist Aufgabe der Wissenschaft, herauszufinden, warum etwas funktioniert.

Wie gesagt: Falls Du Interesse hast, kann ich mal mit dem HP-Arzt sprechen, ob er sich mit Dir austauschen will.

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