Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Themen des alten Testaments
Hemul
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#841 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von Hemul » Mo 3. Feb 2014, 22:30

Pluto hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:denn ich bedaure, sie gemacht zu haben
Alte Geschichte: Urtext-nah übersetzt heisst es, dass es Gott Leid war, sie geschaffen zu haben. - "Bedauern" würde bedeuten, dass Gott es nicht vorausgesehen hätte - ein komplett unter-dimensioniertes Gottes-Bild.
Alle Übersetungen die ich gelesen habe schreiben "bereute". Und dann steht da noch "es bekümmerte ihn in seinem Herzen",
was den Eindruck noch mehr verstärtkt, dass Gott es nicht vorhergesehen hatte.

Statt weitere Erklärungen zu suchen, wäre es vielleicht an der Zeit, die Vorstellungen einer Fügung von Grund auf zu überdenken, meinst du nicht?
:clap:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

closs
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#842 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von closs » Mo 3. Feb 2014, 22:38

Hemul hat geschrieben:Warum du eigentlich nicht? :roll:
Weil das das Ende des allmächtigen Gottes wäre. - Er wäre dann ein Geist wie Satan auch - nur halt auf der richtigen Seite. - Klänge mir zu sehr nach Star Wars. - Ausgeschlossen.

Hemul hat geschrieben: Das Original dazu gibt es nicht
Stimmt - aber es gibt die ältesten hebräischen Schriften. Mit der Septuaginta kannst Du mir vom Leib bleiben, weil sie in kniffligen Fragen auch schon zweite Wahl ist.


Pluto zitiert von Hemul hat geschrieben:Statt weitere Erklärungen zu suchen, wäre es vielleicht an der Zeit, die Vorstellungen einer Fügung von Grund auf zu überdenken, meinst du nicht?
Auch hier: Das wäre das Ende des allmächtigen Gottes - und somit wäre der Begriff "Gott" nichtig. - Wenn scho, denn scho.

Hemul
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#843 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von Hemul » Mo 3. Feb 2014, 22:41

closs hat geschrieben: Auch hier: Das wäre das Ende des allmächtigen Gottes - und somit wäre der Begriff "Gott" nichtig. - Wenn scho, denn scho.
Was hat denn das Eine mit dem Anderen zu tun außer, dass das mit deiner AV-Theorie nicht übereinstimmt? :roll:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

closs
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#844 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von closs » Mo 3. Feb 2014, 22:48

Hemul hat geschrieben:Was hat denn das Eine mit dem Anderen zu tun?
Deine Fragen machen mich manchmal fassungslos, weil Du kein Agnostiker bist (dann könnte man es verstehen).

Kannst Du Dir Allmacht vorstellen, die wie der Mensch läppisch in der Zeit mitschwimmt und gespannt ist, was da so alles kommen könnte? - Und nachdem Du es gerne biblisch hast:
2.Kön. 19,25 "Schon vor langer Zeit habe ich es so gefügt, seit den Tagen der Vorzeit habe ich es so geplant; jetzt ließ ich es kommen". - Meinst Du, das gilt nur für Einzelfälle?

Hemul
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#845 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von Hemul » Mo 3. Feb 2014, 23:10

closs hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Was hat denn das Eine mit dem Anderen zu tun?
Deine Fragen machen mich manchmal fassungslos, weil Du kein Agnostiker bist (dann könnte man es verstehen).

Kannst Du Dir Allmacht vorstellen, die wie der Mensch läppisch in der Zeit mitschwimmt und gespannt ist, was da so alles kommen könnte? - Und nachdem Du es gerne biblisch hast:
2.Kön. 19,25 "Schon vor langer Zeit habe ich es so gefügt, seit den Tagen der Vorzeit habe ich es so geplant; jetzt ließ ich es kommen". - Meinst Du, das gilt nur für Einzelfälle?
Hi closs!
Warum bringst du immer wieder ausgelutschtes hervor? Vor einiger Zeit hatte dir der JK80 aufgezeigt, was es mit deiner "Fügung"
auf sich hat:
jk80 hat geschrieben:Hallo!
Magdalena61 hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass Gott das "Schicksal" aller Menschen "vorherbestimmt".
Ich auch nicht. Eine Anhängerin der Prädestinationslehre hatte mich mal in einer E-Mail gebeten, ihr auch nur eine einzige Bibelstelle zu zeigen, in der von dem "freien Willen" des Menschen die Rede ist. Es mag sie enttäuscht haben, aber der von Gott gegebene "freie Wille" ist biblisch belegbar:
Richter 5, 2 (Elberfelder 1905)
Weil Führer führten in Israel, weil freiwillig sich stellte das Volk, preiset Jehova!
1. Chronika 29, 17 (Luther 1912)
Ich weiß, mein Gott, daß du das Herz prüfst, und Aufrichtigkeit ist dir angenehm. Darum habe ich dies alles aus aufrichtigem Herzen freiwillig gegeben und habe jetzt mit Freuden gesehen dein Volk, das hier vorhanden ist, daß es dir freiwillig gegeben hat.
Esra 1, 6 (Schlachter 2000)
Und alle ihre Nachbarn stärkten ihnen die Hände mit silbernen und goldenen Geräten, mit Gütern und Vieh und Kleinodien, außer dem, was sie alles freiwillig gaben.
1. Korinther 7, 37 (Luther 1984)
Wenn einer aber in seinem Herzen fest ist, weil er nicht unter Zwang ist und seinen freien Willen hat, und beschließt in seinem Herzen, seine Jungfrau unberührt zu lassen, so tut er gut daran.
1. Korinther 9, 17 (Konkordantes Neues Testament 1995)
Denn wenn ich diesen Dienst freiwillig verrichte, so habe ich darin meinen Lohn; wenn ich es aber unfreiwillig tue, so wurde ich doch mit der Verwaltung betraut.
Philemon 1, 14 (Paderborner Bibel 1937)
Aber ohne dein Einverständnis wollte ich nichts tun, damit deine gute Tat nicht unter Zwang, sondern aus freiem Willen erfolge.
1. Petrus 5, 2 (Einheitsübersetzung 1980)
Sorgt als Hirten für die euch anvertraute Herde Gottes, nicht aus Zwang, sondern freiwillig, wie Gott es will; auch nicht aus Gewinnsucht, sondern aus Neigung;
Ansonsten würde es auch keinen Sinn machen, wenn Gott die Menschen dazu auffordert, sich zu entscheiden:
5. Mose 30, 19-20 (NEÜ 2012)
Ich rufe Himmel und Erde als Zeugen gegen euch an: Ich habe dir heute Leben und Tod vorgelegt, Segen und Fluch. Wähle das Leben, damit du am Leben bleibst, du und deine Nachkommen! Das geschieht, indem du Jahwe, deinen Gott, liebst, ihm gehorchst und ihm treu bleibst. Denn das bedeutet Leben und hohes Alter für dich, und du wirst in dem Land wohnen bleiben, das Jahwe deinen Vorfahren Abraham, Isaak und Jakob unter Eid versprochen hat."
Josua 24, 15 (Neue Welt Übersetzung 1986)
Wenn es nun übel ist in euren Augen, Jehova zu dienen, so erwählt euch heute, wem ihr dienen wollt, ob den Göttern, denen eure Vorväter dienten, die jenseits des STROMES waren, oder den Göttern der Amorịter, in deren Land ihr wohnt. Ich aber und meine Hausgenossen, wir werden Jehova dienen.“
Josua 24, 22 (Textbibel 1906)
Da sprach Josua zu dem Volke: Ihr seid Zeugen gegen euch selbst, daß ihr euch dafür entschieden habt, Jahwe dienen zu wollen. Sie sprachen: Jawohl!
LG, jk80
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#846 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von closs » Mo 3. Feb 2014, 23:42

Hemul hat geschrieben: Vor einiger Zeit hatte dir der JK80 aufgezeigt, was es mit deiner "Fügung" auf sich hat:
"Freiwillig" heisst doch, dass jemand etwas nicht unter Zwang tut - wenn Du DAS unter "freiem Willen" verstehst, sind wir uns einig.

Was soll das um Gottes Willen mit dem Thema "Fügung" zu tun haben?

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#847 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von Hemul » Di 4. Feb 2014, 12:28

closs hat geschrieben:
"Freiwillig" heisst doch, dass jemand etwas nicht unter Zwang tut - wenn Du DAS unter "freiem Willen" verstehst, sind wir uns einig.
Was soll das um Gottes Willen mit dem Thema "Fügung" zu tun haben?
Wie bitte? :o
Wie kann ein von Gott Gefügter, u. nach deine Ansicht hat ja Gott alles im voraus "gefügt",(auch A&E Sündenfall) dass es so kommt wie er es "gefügt" hat, noch selbst frei entscheiden können ? :roll: Gott würde sich doch gem. 1.Mose 8:21 hier selbst widersprechen:
21 Jahwe roch den angenehmen Duft und sagte sich: "Nicht noch einmal werde ich nur wegen des Menschen den Erdboden verfluchen. Alles, was aus seinem Herzen kommt, ist ja böse - von seiner frühesten Jugend an. Nicht noch einmal werde ich alles Lebendige auslöschen, wie ich es tat.
Erst das Böse im Herzen der Menschen "gefügt" haben und sich dann hinterher darüber beklagen? :roll:
Das magst du glauben ich glaube das aber nicht.
Zuletzt geändert von Hemul am Di 4. Feb 2014, 15:53, insgesamt 1-mal geändert.
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#848 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von closs » Di 4. Feb 2014, 13:27

Hemul hat geschrieben:Wie kann ein von Gott gefügter, u. nach deine Ansicht hat ja Gott alles im voraus "gefügt",(auch A&E Sündenfall) dass es so kommt wie er es "gefügt" hat, noch selbst frei entscheiden können ?
Da hast Du dasselbe Problem wie Deine agnostischen Kollegen.

Du weißt nicht, dass Du morgen um 12:33 uhr in der Nse bohren wirst - aber Gott weiß es. - Und weil er es weiß, wird er es in seiner Fügung berücksichtigen. - Persönliche Freiheit und Fügung haben rein nichts miteinander zu tun.

Davon abgesehen: Dieser Götze "freier Wille" regt mich eh auf - dabei sagt Gott zu Abraham: Buber/1.Mose15,13 „Erkennen sollst Du, erkennen“ - und nicht: "frei entscheiden sollst Du, frei entscheiden".

Hemul hat geschrieben:Erst das Böse im Herzen der Menschen "gefügt" haben und sich dann hinterher darüber beklagen?
Das "Böse" steht objektiv für die Abwendung von Gott - diese Abwendung hat Gott geplant, weil er nur so erkennende Schöpfung haben konnte (denn Erkenntnis kann man nicht verordnen, sondern sie muss vom Betroffenen selbst erworben werden). - Insofern ist richtig, dass der Mensch von Anfang an (hier: seit dem Sündenfall) seinem Ich-Bewusstsein zugewandt war, also damit automatisch gott-abgewandt war. - Und daran leidet Gott.

Was ist Leid? - Ausdruck der Trennung. - Da von der Trennung Gott und Mensch betroffen sind, sind beide leidensfähig. - Diese Trennung wird durch Leid von Jesus übewunden - das ist der eigentliche Sinn von "Erlösung".

Salome23
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#849 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von Salome23 » Di 4. Feb 2014, 13:50

closs hat geschrieben:
.. dabei sagt Gott zu Abraham: Buber/1.Mose15,13 „Erkennen sollst Du, erkennen“ - und nicht: "frei entscheiden sollst Du, frei entscheiden".

Da steht bei mir:
13 Gott sprach zu Abram: Du sollst wissen: Deine Nachkommen werden als Fremde in einem Land wohnen, das ihnen nicht gehört. Sie werden dort als Sklaven dienen und man wird sie vierhundert Jahre lang hart behandeln.

closs
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#850 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von closs » Di 4. Feb 2014, 14:06

Salome23 hat geschrieben: Du sollst wissen
Das ist halt ziemlich läppisch übersetzt. - Im Urtext steht eine Verstärkung - deshalb die Wiederholung bei Buber: "erkennen sollst Du, erkennen".

Natürlich bezieht sich das konkret auf etwas - nämlich (allgemein gesagt): "Du wirst im Dasein als Gott-Orientierter immer Fremder sein" - und das sollst Du "erkennen". - Es geht hier um das große Motiv, dass der geistige Mensch im Dasein immer in der Fremde ist.

Manche Übersetzungen bringen das allerdings wirklich so rüber, als ginge es hier um eine läppische Reisebeschreibung - das kommt davon, wenn man Bibel-Texte nicht grundsätzlich, sondern anekdotisch liest und übersetzt.

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