Pluto hat geschrieben:Wind hat geschrieben:Stimmt, es ist Spekulation. Aber Beispiele und Erfahrungen aus dem vorhergegangenen Leben können die Hoffnung darauf stärken, dass es eine göttliche Präsenz gibt, auch in solchen Grenzsituationen.
Warum nimmt man eine göttliche Präsenz an?
Ist nicht vielleicht die Hoffnung, die Mutter solcher Gedanken?
Spekulation ist ganz OK, so lange man sie (zu Lebzeiten) überprüfen kann. Wenn sie entweder widerlegt werden kann, oder nicht überprüfbar ist, sollte man sich ernsthaft überlegen, ob man seinen Gedanken so freien Lauf lässt. Das einzig vernünftige ist meiner Meinung nach, inne zu halten, und sich nicht auf spekulative Vermutungen einzulassen, die man nicht bestätigen
kann.
Spekulationen sind meistens auch nicht aus der Luft gegriffen, sondern sie bauen auf irgendetwas Greifbares auf.
Ich habe von Kind an mit einer Existenz Gottes gerechnet. In meinen Kreisen nannte man ihn "Gott" und meinte dabei den Gott der Bibel.
Das ist die Grundlage, auf der auch mein Glaube gebaut wurde. Mein Glaube hat sich sehr verändert. Aber die Grundlage ist geblieben. Ich habe Erfahrungen gemacht, welche mir bestätigen, dass es eine Grundlage gibt, auf die ich bauen kann. Auf meine Erfahrungen baue ich auf und mache neue Erfahrungen. Manche Erfahrungen haben zunächst als Grundlage nur das Wissen, dass es eine Grundlage gibt, dass sie erfahrbar ist und wachsen kann in Dimensionen, die mir jetzt nur in geringem Maße bekannt sind.
Inzwischen bin ich auch Menschen begegnet, welche ähnliche Erfahrungen wie ich gemacht haben und machen. Darunter sind auch solche, deren Grundlage Merkmale hat, welche meiner gleicht. Aber sie nennen es nicht "Gott", sondern anders. Trotzdem sind auch sie sich ihrer Grundlage bewusst. Mit solchen Menschen kann ich Erfahrungen austauschen und von ihnen lernen und sie von mir - ohne dass wir die Glaubensgrundlage des Anderen in Frage stellen oder kritisieren müssen. Wir finden Gemeinsamkeiten und nehmen diese als Grundlage unseres Austauschs.
Wenn ich nun Berichte von Menschen höre, die von positive Erfahrungen in Grenzsituationen berichten, welche ich auf der Grundlage meines Glaubens vorstellen könnte, dann fange ich an zu hoffen, dass ich das in Grenzsituationen, an denen ich normalerweise verzweifeln würde, auch erlebe. Wenn ich diese Hoffnung nähre und dabei in der Verbindung zu Gott bleibe, ihn frage, ob mein Glaube so okay wäre, dann vertraue ich auch auf die Fähigkeit von Gott, der die Grundlage meines Glaubens ist, mir das "richtige" beizubringen, was ich wissen muss. Mein Vertrauen beruft sich dabei auch auf Erfahrungen in solchen Fragen, so dass ich weiß, dass Gott das kann und ihm offenbar auch daran liegt, dass mein Glaube wirklich auf ihn baut.
Das ist dann zwar auch eine Art von Spekulation, aber sie baut nicht auf reine Fantasie, sondern auf eigene Erfahrungen und auf Berichte über Erfahrungen von anderen Menschen.