Magdalena61 hat geschrieben:Einerseits heißt es, der Mensch wird durch Glauben gerechtfertigt, nicht "durch des Gesetzes Werke" Röm. 3,28;
Hier werden von manchen leider bedauerlicherweise zwei Fehler gemacht:Paulus im Römerbrief hat geschrieben: 3,28 So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.
1. Es heißt nicht "ohne Werke", sondern die Werke nach dem mosaischen Gesetz sind gemeint. Entsprechend wird nicht äußeres Handeln und innerliches Für-richtig-halten gegenübergestellt.
Der Kontext zeigt, dass Paulus sich hier auf das jüdische Gesetz bezieht, das mehrfach im Umfeld des Satzes erwähnt wird.
2. Das Wort "Allein" hat Luther ganz unverschämt eingefügt. Es steht in KEINER altgriechischen Abschrift. Es ist eines der verführerischsten Worte für Fehlinterpretationen überhaupt.
Durch das Wort "allein" wird der Glaube den Werken als Gegensatz gegenübergestellt. Dies ist eindeutig nicht gemeint.
Wäre es so gemeint, hätten wir zumindest zum 2. Kapitel des Jakobusbriefes einen immensen Widerspruch ("Glaube ohne Werke ist ein toter Glaube", also kein Glaube an den Lebendigen Gott).
Gott (so die Bibel, besonders im AT) sieht und kennt das HERZ des Menschen (=Gefühle und Denken, nicht nur Gefühle in der antiken Symbolik). Genau genommen braucht Gott zum beurteilen, im Gegensatz zum Menschen, keine Werke um die Person selbst zu erkennen. Andererseits ist es aber so, dass wir so handeln, wie wir innerlich beschaffen sind. Und umgekehrt, wir sind innerlich so beschaffen, wie wir handeln. Das ist ganz, ganz eng verzahnt.andererseits steht ebenso unmißverständlich in der Schrift, dass der Menschensohn am Tag des Gerichts die Werke der Menschen beurteilen und daraus die Konsequenzen ziehen wird