piscator hat geschrieben:
Dass Deutschland oder Europa ihre Innen- und Außenpolitik in der nächsten Zeit grundlegend ändern werden, ist an den Haaren herbeigezogen, an eine nennenswerte Aufrüstung der Bundeswehr ist nicht einmal im Ansatz zu denken, das würden unsere benachbarten Staaten auch nicht so einfach hinnehmen.
Ohne einen oder mehrere Katalysatoren käme es zur schnellen Einigung einer Reihe von europäischen Staaten wohl nicht, obwohl unter Eliten eine große Bereitschaft dazu besteht. Und übrigens auch die Einsicht, dass ein starkes Europa anstelle der niedergehenden Weltmacht USA dringend nötig ist. Die Bundeswehr allein wird die europäische Armee nicht ausmachen. Zwar soll Deutschland die Kapazität zum Bau von einigen hundert Atombomben haben. Doch dies spielt zunächst keine Rolle, da die Franzosen über ein entsprechendes Potential verfügen. Das Atomwaffenarsenal der Briten indes ist den USA zuzurechnen, denen die Briten mehr trauen als den Kontinental-Europäern...
piscator hat geschrieben:
Gegen die USA hätte ganz Europa mit konventionellen Waffen nicht die Spur einer Chance.
Ich behaupte nicht, dass die Europäer derzeit die USA militärisch besiegen können. Das kann und wird sich aber in Kürze ändern, wenn die militärische Forschung der europäischen Staaten gebündelt wird. Wer wen attackiert, ist zur Zeit schwer vorherzusehen. Jedenfalls werden die USA nach der politischen Einigung Europas und der danach erfolgenden Kappung der transatlantischen Beziehungen sehr schnell an Macht verlieren. Sie werden in einem Zweifrontenkrieg zerrieben. Auch Japan hat mit den USA noch eine Rechnung zu begleichen...
piscator hat geschrieben:
Mir ist das förmliche Herbeisehnen eines Krieges nicht verständlich, das erinnert mich stark an Teile der durchgeknallten amerikanischen Evangelikalen, die am liebsten eine Kernwaffe auf Jerusalem abwerfen würden, damit im Atompilz endlich ihr geliebter Jesus erscheint.
Der kommenden Weltkrieg ist wohl von keiner Seite gewollt, doch läuft die politische und ökonomische Entwicklung auf Verschärfung der Spannungen hinaus. Bibelorientierte Evangelikale können an einer unfriedlichen Weltgesellschaft nicht interessiert sein. Im Gegenteil. Leider ist es aber so wie Kriegstheoretiker herausgefunden haben, nämlich, dass eine Gesellschaft während einer Phase des Friedens derart pervertiert, dass nur ein Krieg für die notwendige “Bereinigung†sorgen kann. Eine solche Bereinigung mit bisher nie da gewesenen dramatischen Folgen ist für die unmittelbar vor uns liegende Zukunft vorhergesagt.
Du kannst Dich übrigens um die Verhinderung der kommenden Konflikte aktiv bemühen, indem Du insbesondere die Deutschen davon überzeugst, dass sie des Friedens wegen auf ihre Forderungen an das Ausland verzichten. Wohl für ein paar Jahre wäre dann die Kriegs-Gefahr gebannt. Es sind übrigens wohl nur wenige Evangelikale unter den Eignern großer Finanzvermögen...
piscator hat geschrieben:
Irgendwie habe ich den Eindruck, dass manche Religiöse zwar permanent betonen, wie ach so friedlich ihr Glauben doch ist, aber der Krieg und die damit verbundenen Leiden scheinen doch eine morbide Faszination auf diese Leute auszuüben.
Nochmal: Sofern Evangelikale nach den biblischen Normen leben, tragen sie weder zu den Spannungen bei und tragen damit im Vergleich zur Masse der Menschen am kommenden Weltkrieg wenig Schuld.
Nun aber ist das Maß der Ungerechtigkeit, unter der viele, besonders die Ärmsten unter den Menschen leiden, übervoll. Mit einer Menschheit, sich weiterhin selbst überlassen, würden sich die Verhältnisse bis zur endgültigen Selbstauslöschung nicht ändern. Im Gegenteil. Der massive “Eingriff von außenâ€, bei dem der Schrift zufolge weit mehr als 60 % der Weltbevölkerung ihr Leben verlieren werden, ist der höchst notwendige Akt zum Überleben der Menschheit...