Hi Malika, deiner Beschreibung nach zu urteilen gibt es zwei Möglichkeiten:Malika hat geschrieben:Er hatte seine Prüfungen im April, danach hörte ich lange nichts. Erst im vergangenen August meldete er sich wieder. Er hatte es nicht geschafft und wollte zu Beginn des neuen Schuljahres wieder Nachhilfe. Ich war da schon skeptisch, denn die Prüfungen waren im April und spätestens im Mai musste er erfahren haben, dass er es nicht geschafft hatte.
1.) Der Junge ist überfordert, vom Intellektuellen her fehlen ihm die Voraussetzungen, um konzentriert zu lernen und die Leistung zu bringen, die man von ihm erwartet. Möglicherweise versucht er, einer Erwartungshaltung seiner Eltern zu entsprechen und eiert so hin und her, weicht der Realität aus und setzt auf Ignoranz, wenn es für ihn unangenehm wird.
2.) Er ist verwöhnt und hat es nie gelernt, systematisch und ausdauernd zu arbeiten.
Das ist keine erfolgversprechende Ausgangssituation.Aber er meldete sich erst im August wieder, so ging schon wertvolle Zeit verloren. Ein Grammatik Heft zum Durcharbeiten, dass seine Eltern auf meinen Rat hin gekauft hatten, blieb bis letzte Woche fast unberührt, bis auf zwei kurze Aufgaben.
Sollst du ihm den Lehrstoff mit dem Löffel einflößen?
Es wurden schon viele gute Gedanken geschrieben, denen ich mich anschließe.Das Texte schreiben klappt nicht gut. Viele Texte, die er schreibt, sind zu kurz, nicht durchdacht, eher um mich als Lehrerin zufriedenzustellen, nach dem Motto: Ich habe ja was gemacht. Bis letzten Mittwoch sollte er die zweite Fassung eines Textes schicken, was er schickte, war der Text mit meinen Korrekturen, sonst hatte er nichts verändert.
Es wäre wohl ratsam, den Jungen zu fragen, was er eigentlich will und warum er so wenig Engagement zeigt. Wenn du ihm signalisierst, dass du ihn nicht "überfahren" und in eine bestimmte Richtung drängen willst, dann antwortet er vielleicht ehrlich.
Möglicherweise wäre er in einer praktischen Ausbildung besser aufgehoben; vielleicht ist er mehr handwerklich begabt. Jungen haben manchmal nicht so die innige Beziehung zu Sprachen; und dann Englisch als Leistungsfach.., also, man kann den Hund nicht zum Jagen tragen, damit macht man den Hund und sich selbst nur verrückt.
Das ist gut gemeint von dir, baut aber auf der anderen Seite Druck auf, den der Schüler dann irgendwie kompensieren muß. Die fehlende Motivation kannst du ihm nicht "eintrichtern". Das ist auch für dich sehr anstrengend, denn ein Schüler, der auf diese Weise "motiviert" wird, tut nur so lange etwas, wie der Druck aufrecht erhalten wird.Jede Woche muss ich ihm Vorträge halten, dass er mehr tun muss.
Einer meiner Söhne ( Kl. 9, Gymnasium) steht mit Französisch auf Kriegsfuß.Jede Woche hat er Ausreden, Klausuren in Chemie, Religion... aber Englisch ist eben Leistungsfach und extrem wichtig.
Wenn sich die Abneigung erst einmal manifestiert hat und elementare Wissenslücken entstanden sind, kann man da eigentlich kaum noch etwas retten.
Mit den Eltern reden, sie vorwarnen... damit sie entscheiden können, ob sie noch weiterhin in dieses Projekt Geld investieren wollen.So langsam weiß ich nicht mehr, was ich machen soll.
Wenn der Junge nochmals durchfällt, dann ist das auch nicht gerade so toll für ihn. Vielleicht sollten die Eltern mit den Lehrern Kontakt aufnehmen, deren Urteil einholen und.... sich danach richten.
Falls dein Schüler umdisponiert, wäre es höchste Zeit, sich nach einer Lehrstelle für den Herbst 2014 umzusehen.
Eventuell Berufsberatung beim Arbeitsamt beantragen? --
Wenn er mein Sohn wäre, würde ich ab sofort zweigleisig fahren. Ansonsten steht der junge Mann im Sommer unter Umständen ohne alles da. Alternativ könnte er einen Freiwilligen-Dienst anstreben, im sozialen Bereich oder so. Bei der Bundeswehr wohl eher nicht, mit dieser Einstellung; die zahlen zwar gut, nehmen aber nicht (mehr) jeden, und die Aufnahmekriterien+ Anforderungen an die Wehrdienstleistenden sind sehr anspruchsvoll.
Gott fragen. Er kennt den Jungen und weiß, was das Richtige für ihn wäre und wo es hakt.Ich wäre froh, wenn ihr für ihn und mich beten könnt, dass ich Möglichkeiten finde, um ihnzu motivieren und dass er einsieht, dass er mehr tun muss. Mir täte es sehr leid für ihn, wenn der zweite Versuch auch nicht gelingt, aber im Moment weiß ich nicht, was ich noch tun kann.
Danke für die Info. Ich hoffe, du bekommst bald eine Antwort/ Wegweisung.
LG