Krieg und Frieden

Politik und Weltgeschehen
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sven23
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#511 Krieg und Frieden

Beitrag von sven23 » Sa 22. Okt 2022, 06:11

Tree of life hat geschrieben:
So 16. Okt 2022, 13:12
R.F. hat geschrieben:
So 16. Okt 2022, 12:17
Deckt sich übrigens mit den biblischen Vorhersagen.
Ich kann in der Bibel nix von "Atomanschlägen" lesen...

Als die "Offenbarung" entstand, war Jesus schon mind. 70 Jahre tot. Die kranken Phantasien dieses Schreibers kann man also Jesus nicht in die Schuhe schieben. Als der biblische Kanon im 4. Jahrhundert zusammengestellt wurde, war die Aufnahme der Offenbarung schon damals sehr umstritten.
Man hätte wohl besser andere Schriften aufgenommen, wie z. B. den theologisch wertvolleren Clemensbrief.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

R.F.
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#512 Krieg und Frieden

Beitrag von R.F. » So 23. Okt 2022, 14:03

Hallo Piscator!
Hallo Sven!

Ist mir selbstverständlich bewusst, dass euch eure Weltsicht kein anderes Urteil erlaubt. Doch eure Weltsicht erlaubt auch keine Hoffnung auf eine friedliche Welt.

Der als Begründer des Christentums geltende Jesus sagte vorher, dass die Menschheit trotz ihrer angeblich auf Seiner Lehren gründenden Religion sich selbst vernichten würde, wenn nicht von der höheren Macht Einhalt geboten werden würde.

Was spricht für die Existenz dieser höheren Macht?
Nun, wenn es dem Menschen tatsächlich gelänge, Leben zu erzeugen, wäre der Überzeugung der Existenz der Macht ein wichtiger Basisbereich entzogen.

Ein weiterer Beleg für die Existenz dieser Macht ist das Eintreffen von Vorhersagen. In den die heutige Zeit betreffenden Vorhersagen geht es im Wesentlichen um Krieg und Frieden.

Zwar betreffen die Vorhersagen des Alten und Neuen Bundes auch (bevölkerungsreiche) Länder Asiens. Doch der Schwerpunkt der Vorhersagen liegt auf Europa, von dem zwei Weltkriege ausgingen. Dass mit dem 17. Kapitel der Offenbarung Europa bzw. dessen Vorgänger, das Römische Reich, gemeint ist, wird nur von wenigen Theologen bestritten. Dass das in Offenbarung 17,12 genannte Bündnis echte Vorhersage ist, wird von den zumeist dem Naturalismus ergebenen Theologen wohl kaum öffentlich eingestanden. Zu dem Bündnis wird übrigens Großbritannien nicht zählen, auch nicht die USA. Will man den Schriften der Bibel vertrauen können, muss natürlich die Weltmacht USA, aber auch das kaum mehr wahrnehmbare Commonwealth in der Bibel erwähnt werden.

Insbesondere Sven hat schon oft Kritiker zitiert, denen zufolge die Schrift - milde formuliert - ein sich fromm gebendes Lügengebilde ist. Ich hatte schon einige Male versucht, die Meinungen dieser Kritiker zu widerlegen. Aktuell bietet sich die Möglichkeit, den Wahrheitsgehalt der Schrift anhand von Beurteilungen der politischen Ereignisse zu bewerten. Was also muss der Schrift zufolge jetzt geschehen?

Die Vorgeschichte zu der im 17. Kapitel der Offenbarung beschriebenen Geschichte des Römischen Reichs bzw. Europas ist das vierte Reich des Buches Daniel. Dass es sich bei diesem Reich um das Römische Reich handelt, wusste auch Flavius Josephus. Nach dem Zerfall des Römischen Reiches würden Daniel zufolge die Nachfolger mehrmals versuchen, die Einheit wieder herzustellen (Daniel 2,40-43). Die bekanntesten Versuche waren die Karl des Großen, Karl dem V., Napoleon Bonaparte und Adolf Hitlers.

Ist man ein einigermaßen geübter Leser und kennt sich in Geschichte so weit aus, ist in folgerichtigem Denken etwas geübt, dann ist man in der Lage, den inneren Zusammenhang in der schwierigen Offenbarung zu erkennen. Sicher sind gewisse Annahmen dazu notwendig, die der gängigen Weltanschauung widersprechen. Doch die aktuell herrschende Weltanschauung steht auf tönernen Füßen. Man kann sich über die den Bildungsstand der Massen nur wundern, dass man die absurden Falschannahmen unkritisch hinnimmt.

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Scrypton
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#513 Krieg und Frieden

Beitrag von Scrypton » Mo 24. Okt 2022, 10:09

R.F. hat geschrieben:
So 23. Okt 2022, 14:03
Ist man ein einigermaßen geübter Leser und kennt sich in Geschichte so weit aus, ist in folgerichtigem Denken etwas geübt, dann...
Nun... damit schließt du dich ja bereits selbst aus.
Denn in allen diesen genannten Kriterien hast du dich bereits mehr als nur einmal grundlegend disqualifiziert.

R.F.
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#514 Krieg und Frieden

Beitrag von R.F. » Mo 24. Okt 2022, 18:08

Scrypton hat geschrieben:
Mo 24. Okt 2022, 10:09
R.F. hat geschrieben:
So 23. Okt 2022, 14:03
Ist man ein einigermaßen geübter Leser und kennt sich in Geschichte so weit aus, ist in folgerichtigem Denken etwas geübt, dann...
Nun... damit schließt du dich ja bereits selbst aus.
Denn in allen diesen genannten Kriterien hast du dich bereits mehr als nur einmal grundlegend disqualifiziert.
Hast Du je in Erwägung gezogen, Scrypton, dass Dein Wissen unvollständig sein könnte?

piscator
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#515 Krieg und Frieden

Beitrag von piscator » Di 25. Okt 2022, 09:53

Glaubende haben kein Wissen, sondern Gewissheit. Wer etwas weiß, muss nicht glauben. 
Meine Beiträge als Moderator schreibe ich in grün.

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Thaddaeus
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#516 Krieg und Frieden

Beitrag von Thaddaeus » Di 25. Okt 2022, 21:59

piscator hat geschrieben:
Di 25. Okt 2022, 09:53
Glaubende haben kein Wissen, sondern Gewissheit. Wer etwas weiß, muss nicht glauben. 

Da hast du auf eine viel tiefgründigere Weise recht, was du vermutlich gar nicht vermutest, aber du liegst auch ein bisschen falsch.

"Glaubende haben kein Wissen" ist korrekt. Glauben und Wissen schließen sich gegenseitig formal gesehen sogar aus. Wenn ich etwas weiß, dann glaube ich es eben gerade nicht nur, und wenn ich etwas glaube, dann weiß ich es eben gerade nicht. Formal eine Kontravalenz:  A B (A genau dann nicht, wenn B und B genau dann nicht, wenn A)

Die angebliche "Gewissheit" von Gläubigen (nicht von Glaubenden!), basiert immer auf der Einbildung, man verfüge über eine Art exklusives Erleuchtungswissen. Das ist aber ein spezifisches Merkmal von "Gläubigen", nicht von Glaubenden. Gläubige und Glaubende unterscheiden sich fundamental. Wenn ich zu dir sage: "Ich glaube, morgen wird den ganzen Tag die Sonne scheinen" und du erwiderst: "Nö, ich glaube nicht. Morgen wird es regnen, so bedeckt, wie der Himmel heute Abend ist", dann hätten wir zwar eine Meinungsverschiedenheit als an etwas Unterschiedliches Glaubende, aber wir würden das beide nicht als besonders erheblich empfinden. Wenn es schön wird, würde ich sagen: "Habe ich doch gesagt!" und wenn es regnet, würdest du sagen: "Siehst du, da habe ich doch 'mal wieder recht gehabt!" Wir würden uns damit lächelnd und freundschaftlich aufziehen.

Wenn jemand aber sagt: "Ich glaube, dass Jesus für die Sünden der Welt gestorben ist" und du antwortest: "Das glaube ich von Herzen nicht", dann tut sich sofort ein unüberwindlicher und unüberbrückbarer Graben auf. Wittgenstein hat festgestellt, dass Gläubige das Wörtchen "glauben" völlig anders verwenden als es normalsprachlich verwendet wird (glauben). Er meinte, dass Gläubige es deshalb anders verwenden, weil sie ihr gesamtes Leben und den ganzen Sinn ihres Lebens davon anbgängig machen, das tatsächlich zutrifft, woran sie (ernsthaft und aufrichtig) glauben (und nicht nur glauben). Das ist das, was du oben als "Gewissheit" bezeichnest, was aber keine "Gewissheit im Sinne einer Gewissheit eines sicheren Wissens ist! Dieser Graben ist - nach Wittgenstein -  tatsächlich unüberbrückbar, weil er Ausdruck zweier unterschiedlicher Lebensformen ist: der religiösen Lebensform und der nicht-religiösen Lebensform.

Wenn du schreibst: "Wer etwas weiß, muss nicht glauben", dann ist das absolut korrekt!

Es gilt in der Modallogik das Faktivitätsprinzip:
W(s,φ)φ
Wenn s weiß (W) dass φ, dann IST φ!

Wenn ich also weiß, dass etwas so und so ist, dann IST es auch so und so. Stellt sich mein vermeintliches Wissen nachträglich als falsch heraus, tja, - dann habe ich es eben doch nicht gewusst. Die Zeugen Jehovas berechnen seit 150 Jahren zuverlässig Datums des Weltuntergangs, die nachweislich nicht eintreffen. Sie behaupten im Brustton der Überzeugung:

W(s,φ)φ

Aber sie irren sich jedesmal. Sie verfügen eben gerade nicht über ein Wissen darüber, wann die Welt vergeht. Und damit beweisen sie sich als in ihrem Glauben, für den sie Gewissheit beanspruchen, Irrende.
 

piscator
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#517 Krieg und Frieden

Beitrag von piscator » Do 27. Okt 2022, 14:17

Thaddaeus schreibt:
Wenn jemand aber sagt: "Ich glaube, dass Jesus für die Sünden der Welt gestorben ist" und du antwortest: "Das glaube ich von Herzen nicht", dann tut sich sofort ein unüberwindlicher und unüberbrückbarer Graben auf. Wittgenstein hat festgestellt, dass Gläubige das Wörtchen "glauben" völlig anders verwenden als es normalsprachlich verwendet wird (glauben). Er meinte, dass Gläubige es deshalb anders verwenden, weil sie ihr gesamtes Leben und den ganzen Sinn ihres Lebens davon anbgängig machen, das tatsächlich zutrifft, woran sie (ernsthaft und aufrichtig) glauben (und nicht nur glauben). Das ist das, was du oben als "Gewissheit" bezeichnest, was aber keine "Gewissheit im Sinne einer Gewissheit eines sicheren Wissens ist! Dieser Graben ist - nach Wittgenstein -  tatsächlich unüberbrückbar, weil er Ausdruck zweier unterschiedlicher Lebensformen ist: der religiösen Lebensform und der nicht-religiösen Lebensform.

Danke für deine Ausführungen Thaddaeus. Gläubige legen oft nicht nur Begriffe anders aus, sie sind auch meist der festen Überzeugung, dass ihre Deutung die einzig richtige ist.
Das wird dann kritisch, wenn man sich auf einem Gebiet bewegt, in dem bestimmte Begriffsdefinitionen Standard sind. So versteht ein Wissenschaftler oder ein engagierter Laie unter dem Begriff "Theorie" etwas völlig anderes als der Gläubige. Da der Gläubige der festen Überzeugung ist, dass nur er das richtige "Wissen" hat, sind Diskussionen sinnlos.
Die angebliche "Gewissheit" von Gläubigen (nicht von Glaubenden!), basiert immer auf der Einbildung, man verfüge über eine Art exklusives Erleuchtungswissen.
Der Gläubige versucht - wahrscheinlich unbewusst - durch eigene Begriffsdeutung oder Sprachregelung sein Weltbild aufrecht zu erhalten, Er immunisiert sich selbst, was dann durch Äußerungen wie "die Wisschenschaftler lügen alle ..." deutlich wird.



 
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