Natürlich ist es spekulativ, aber ich hatte ja schon die verschiedenen Unterformen der Schizophrenie gem. Klassifikation nach ICD-10 der WHO angedeutet. Die häufigste Form ist die paranoide Schizophrenie (F20.0), bei der auch Stimmen als von außen kommend wahrgenommen werden. Sicherlich gibt es schwere und leichtere Formen des Krankheitsverlaufs oder Phasen der Besserung, so daß eine Diagnose oft gar nicht so einfach ist.Naqual hat geschrieben: ↑Mo 23. Mai 2022, 10:31sven23 hat geschrieben: ↑Mo 23. Mai 2022, 09:29 Etwa 84 % der Menschen mit einer schizophrenen Psychose nehmen Gedanken wahr, von denen sie meinen, deren Ursprung komme von außen. Sie nehmen z. B. Stimmen wahr, die in seltenen Fällen auch Befehle erteilen. Dies wird im allgemeinen Sprachgebrauch als „Stimmen hören“ bezeichnet.
Es könnte also durchaus sein, dass Religionsgründer, die behaupteten, Gott habe zu ihnen gesprochen und ihnen dieses oder jenes aufgetragen, an psychischen Störungen gelitten haben. Nur hatte man damals keine Ahnung, dass es sich um eine Krankheit handelte. Im Gegenteil stilisierte man dies als ultimative Gottesoffenbarung.
Das ist spekulativ und verkennt das Krankenheitsbild in seiner Gesamtheit (ich habe beruflich damit zu tun). Der Schizophrene hat (völlig unbehandelt, da es damals die Medikamente gar nicht gab) gar nicht das Einfühlungsvermögen für andere, um eine Führungsperson zu sein.
Manche bescheinigen sogar Mohammed eine paranoide Schizophrenie:
Oder man denke an religiöse Psychosen wie den Prophetenwahn, der sich in Selbstüberhebung,
Messiasglaube und der Einbildung, einen Auftrag direkt von Gott zu haben, manifestiert. Menschen,
die sich für Werkzeuge und Sprachrohre Gottes halten und die in der Regel in der Psychiatrie
verschwinden, von denen es aber einigen sogar gelingt, eine Weltreligion zu begründen. Der
Medizinhistoriker Armin Geus diagnostiziert in einem lesenswerten Buch bei Mohammed eine
„paranoide Schizophrenie“.
Der Aberglaube, in göttlichem Auftrag zu handeln, legitimiert dann
jegliche Gewalt gegen Denkende und Andersglaubende.
Kubitza, Der Dogmenwahn