Man muß aber die Negierung der Daseinsvorsorge vor dem Hintergrund der Naherwartung sehen. Wenn die Zeitenwende unmittelbar bevorsteht, ist Zukunftsplanung überflüssig.
Hallo, Sven23,
Ja, die Naherwartung hat sich nicht erfüllt.
Und von den extremen Wüstenmönchen bis zu denen im Mittelalter wurde ein weltabgewandtes Leben gesucht.
Ich kann Jesus vergleichen, weil ich mich mit Buddhismus und Hinduismus beschäftigt habe. Diese Religionen haben Heilige Führer, Gurus und die Lehre ist die Abwendung vom Weltlichen. Ich habe noch keinen ihrer Heiligen gefunden, der mir lieber wäre als Jesus.
Wir sollen das Beste suchen und behalten.
Kommt noch dazu, dass man in Indien, dem Ursprung dieser heute weltweit beliebten Lehren mit Reinkarnations-Glauben, glaubt, einem geplagten Mensch geschieht nach eigenem Willen seine Not, er habe sich diese Inkarnation ja selber ausgesucht. Bei solchen Annahmen hat es praktische Nächstenliebe schwer. Und es wäre nachzuforschen, was von Nächstenliebe die beiden großen östlichen Religionen in den vergangenen 2000 Jahren vom Christentum aufgenommen haben. Ja, die hatten auch schon lange ihr Bhaki Yoga. Annäherung an Gott durch Liebe. Aber ihr Wunsch ist ja grundsätzlich, weg von dieser Welt. Auch eine Naherwartung. Auf die sie ewig warten, was zumindest zahlreiche (zahllose) Inkarnationen dauert.
Und auch hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt: Im calvinistischen England galt man als besonders fromm und von Gott gesegnet, wenn man möglichst reich war.
Wohlstandschristentum verbreiten heutzutage wohl besonders amerikanische Prediger. Manche von ihnen haben mindestens ein dickes Auto, dickes Haus plus eigenes Flugzeug. Prunk wie im Vatikan.