Wo sind die Göttinnen?

Tree of life
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#91 Wo sind die Göttinnen?

Beitrag von Tree of life » Fr 8. Okt 2021, 18:08

JackSparrow hat geschrieben:
Fr 8. Okt 2021, 17:03

Deine Mitmenschen interessieren sich allein für ihre eigenen Interessen
Falls du Kinder hast, interessieren dich die Interessen deiner Kinder?
Falls du eine Lehrkraft bist, zeigst du Interesse an den Interessen deiner Schüler?
Falls du Arzt bist, hast du Interesse daran, deinen Patienten zu helfen oder interessiert dich nur dein Interesse, damit Kohle zu verdienen?
Falls....

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sven23
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#92 Wo sind die Göttinnen?

Beitrag von sven23 » Fr 8. Okt 2021, 18:53

oTp hat geschrieben:
Fr 8. Okt 2021, 10:18
Für mich ist es fraglich, ob einem besonderen Menschen nur bleibt, all sein Hab und Gut zu verschenken ...
Tja, das war aber die Forderung von Jesus. Für ein gesellschaftliches Modell taugt das nicht, denn es kann sich ja nicht jeder von Frauen aushalten lassen.
Man muß aber die Negierung der Daseinsvorsorge vor dem Hintergrund der Naherwartung sehen. Wenn die Zeitenwende unmittelbar bevorsteht, ist Zukunftsplanung überflüssig.

oTp hat geschrieben:
Fr 8. Okt 2021, 10:18
Die ganze Welt kann man sowieso nicht perfekt machen, man kann nur beitragen, dass sie etwas besser wird, dass Leid gemindert wird.
Da sind wir mal einer Meinung.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

JackSparrow
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#93 Wo sind die Göttinnen?

Beitrag von JackSparrow » Fr 8. Okt 2021, 22:20

Tree of life hat geschrieben:
Fr 8. Okt 2021, 18:08
Falls du Kinder hast, interessieren dich die Interessen deiner Kinder?
Falls ich Kinder habe, dann sind meine Kinder mein eigenes Interesse, da sie zur Hälfte meine Gene in sich tragen.

Falls du eine Lehrkraft bist, zeigst du Interesse an den Interessen deiner Schüler?
Falls du Arzt bist, hast du Interesse daran, deinen Patienten zu helfen oder interesiert dich nur dein Interesse, damit Kohle zu verdienen?
Falls ich eine gute Lehrkraft oder ein guter Arzt sein möchte, um Geld oder Erfolg oder Achtung oder Ruhm oder Macht oder sozialen Status zu erlangen oder um einen Nobelpreis zu bekommen oder sonst irgendwas, was sich durch Berufe eben erreichen lässt, oder vielleicht auch nur um was Besseres zu sein als mein Nachbar, dann ist dies selbstverständlich ebenfalls mein eigenes Interesse und keineswegs das Interesse meiner Schüler oder meiner Patienten.


sven23 hat geschrieben:Man muß aber die Negierung der Daseinsvorsorge vor dem Hintergrund der Naherwartung sehen. Wenn die Zeitenwende unmittelbar bevorsteht, ist Zukunftsplanung überflüssig.
Vor allem bin ich nicht freundlich und nächstenliebend, wenn nächste Woche der Messias vom Himmel schwebt und mich reichlich dafür belohnt, dass ich meinen gesamten Besitz verkauft und das Geld den Armen gegeben habe.

Und auch hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt: Im calvinistischen England galt man als besonders fromm und von Gott gesegnet, wenn man möglichst reich war.

oTp
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#94 Wo sind die Göttinnen?

Beitrag von oTp » Sa 9. Okt 2021, 06:49

Man muß aber die Negierung der Daseinsvorsorge vor dem Hintergrund der Naherwartung sehen. Wenn die Zeitenwende unmittelbar bevorsteht, ist Zukunftsplanung überflüssig.

Hallo, Sven23,
Ja, die Naherwartung hat sich nicht erfüllt.
Und von den extremen Wüstenmönchen bis zu denen im Mittelalter wurde ein weltabgewandtes Leben gesucht.

Ich kann Jesus vergleichen, weil ich mich mit Buddhismus und Hinduismus beschäftigt habe. Diese Religionen haben Heilige Führer, Gurus und die Lehre ist die Abwendung vom Weltlichen. Ich habe noch keinen ihrer Heiligen gefunden, der mir lieber wäre als Jesus.
Wir sollen das Beste suchen und behalten.

Kommt noch dazu, dass man in Indien, dem Ursprung dieser heute weltweit beliebten Lehren mit Reinkarnations-Glauben, glaubt, einem geplagten Mensch geschieht nach eigenem Willen seine Not, er habe sich diese Inkarnation ja selber ausgesucht. Bei solchen Annahmen hat es praktische Nächstenliebe schwer. Und es wäre nachzuforschen, was von Nächstenliebe die beiden großen östlichen Religionen in den vergangenen 2000 Jahren vom Christentum aufgenommen haben. Ja, die hatten auch schon lange ihr Bhaki Yoga. Annäherung an Gott durch Liebe. Aber ihr Wunsch ist ja grundsätzlich, weg von dieser Welt. Auch eine Naherwartung. Auf die sie ewig warten, was zumindest zahlreiche (zahllose) Inkarnationen dauert.

Und auch hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt: Im calvinistischen England galt man als besonders fromm und von Gott gesegnet, wenn man möglichst reich war.
Wohlstandschristentum verbreiten heutzutage wohl besonders amerikanische Prediger. Manche von ihnen haben mindestens ein dickes Auto, dickes Haus plus eigenes Flugzeug. Prunk wie im Vatikan.

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sven23
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#95 Wo sind die Göttinnen?

Beitrag von sven23 » Sa 9. Okt 2021, 07:21

JackSparrow hat geschrieben:
Fr 8. Okt 2021, 22:20
Und auch hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt: Im calvinistischen England galt man als besonders fromm und von Gott gesegnet, wenn man möglichst reich war.
Das ist richtig. Wirtschaftlicher Erfolg galt als Zeichen für den "Gnadenstand", war aber keine Garantie, da Gottes Wille bekanntlich unergründlich ist und das individuelle Schicksal schon seit Anbeginn der Zeit festgelegt ist.
Es kann also durchaus sein, dass ein Millionär trotz materiellem Erfolg in die Hölle kommt. Jedenfalls scheint es eine enorme Antriebs- und Motivationskraft gehabt zu haben.
Die Hälfte aller englischen Erfinder, Kaufleute und Unternehmer waren Calvinisten, obwohl sie in der Gesamtbevölkerung nur eine kleine Minderheit darstellten.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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sven23
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#96 Wo sind die Göttinnen?

Beitrag von sven23 » Sa 9. Okt 2021, 08:00

oTp hat geschrieben:
Sa 9. Okt 2021, 06:49
Ja, die Naherwartung hat sich nicht erfüllt.
Und von den extremen Wüstenmönchen bis zu denen im Mittelalter wurde ein weltabgewandtes Leben gesucht.
So weltabgewandt war Jesus gar nicht. Er ging keiner Arbeit nach, weil er sich von Frauen aushalten ließ und hatte einen Ruf als "Fresser und Weinsäufer". So lebt kein Asket.
Die Frage wäre aber: kann ein Gott sich irren? Wohl eher nicht, als ist Jesus kein Fleisch gewordener Gott, sondern ein normaler Mensch mit Schwächen und Fehlern.

oTp hat geschrieben:
Sa 9. Okt 2021, 06:49
Ich kann Jesus vergleichen, weil ich mich mit Buddhismus und Hinduismus beschäftigt habe. Diese Religionen haben Heilige Führer, Gurus und die Lehre ist die Abwendung vom Weltlichen. Ich habe noch keinen ihrer Heiligen gefunden, der mir lieber wäre als Jesus.
Wir sollen das Beste suchen und behalten.
Da muß man aber unterscheiden zwischen dem echten, historischen Jesus und dem Jesusbild, das die Evangelisten nach seinem Tod gezeichnet haben. Da liegen Welten dazwischen.

oTp hat geschrieben:
Sa 9. Okt 2021, 06:49
Kommt noch dazu, dass man in Indien, dem Ursprung dieser heute weltweit beliebten Lehren mit Reinkarnations-Glauben, glaubt, einem geplagten Mensch geschieht nach eigenem Willen seine Not, er habe sich diese Inkarnation ja selber ausgesucht.
Das hat Ähnlichkeiten mit der Tun-Ergehen Philosophie, die in der Hiob-Geschichte in Frage gestellt wird.

oTp hat geschrieben:
Sa 9. Okt 2021, 06:49
Aber ihr Wunsch ist ja grundsätzlich, weg von dieser Welt.
Vielleicht sollten sich die indischen Gurus mal mehr mit dem Diesseits beschäftigen. An sozialen und gesellschaftlichen Problemen herrscht dort nämlich kein Mangel.


oTp hat geschrieben:
Sa 9. Okt 2021, 06:49
Wohlstandschristentum verbreiten heutzutage wohl besonders amerikanische Prediger. Manche von ihnen haben mindestens ein dickes Auto, dickes Haus plus eigenes Flugzeug.
Was ja in deren Logik der Beweis dafür ist, dass es Gott gut mit ihnen meint und sie für ihren Glauben belohnt. Wer arm ist, der hat eben keinen rechten Glauben.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#97 Wo sind die Göttinnen?

Beitrag von oTp » So 10. Okt 2021, 10:31

Wenn man nicht glaubt, ein Gott existiert, braucht man weder zu fragen, wie man das merkt, noch danach, wie er sich offenbart.

Das Weltall läßt ja erahnen, dass es nicht mir nichts dir nichts diese Komplexität aus Nichts heraus entwickelt hat. Und dazu noch einen Menschen, der es geistig begreifen kann mit seinem Bewußtsein.

Besser könnte sich Gott durch Menschen offenbaren, die ihn kennen.
Die Reinkarnationsreligionen, die heutzutage beliebt geworden sind, sagen, Gott offenbart sich im Laufe der menschlichen Geschichte und geistigen Entwicklung immer wieder, auch zeitgemäß. Von Gott künden Gurus, Avatare und Bodhisattvas. Der Mensch wird in diesen Lehren als Geist verstanden, der sich durch unzählige Widergeburten zum Abbild Gottes entwickelt.
Die heiligen Männer und Frauen dieser Religionen gelten als teilbewußt des Gottes.

Jesus ist nicht in dieser Tradition geboren. Seine Jünger konnten ihn natürlich nur in ihrem jüdischen Kontex begreifen. Für die Anhänger der Erleuchtungslehre läßt er sich problemlos einreihen. Ein Hindu kann auch Buddha und Jesus verehren. Für sie ist klar dass er von Gott lehrt, den er kennt.

Soweit erst mal. Zuerst also die Frage, konnte Jesus tatsächlich Gott kennen und den Menschen Gott lehren ? Diese Frage ist auch für selbstbewußte Atheisten unlösbar. Um so vorsichtiger muß man sein, Jesus und Gott in Abrede zu bringen.

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sven23
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#98 Wo sind die Göttinnen?

Beitrag von sven23 » So 10. Okt 2021, 10:55

oTp hat geschrieben:
So 10. Okt 2021, 10:31
Wenn man nicht glaubt, ein Gott existiert, braucht man weder zu fragen, wie man das merkt, noch danach, wie er sich offenbart.
Die Zweifel an der Existenz können aber auch daher rühren, dass Gott ständig offline ist. ;)

oTp hat geschrieben:
So 10. Okt 2021, 10:31
Das Weltall läßt ja erahnen, dass es nicht mir nichts dir nichts diese Komplexität aus Nichts heraus entwickelt hat. Und dazu noch einen Menschen, der es geistig begreifen kann mit seinem Bewußtsein.
Das Weltall ist auch ohne Götter entstanden und existiert unabhängig davon, ob es Lebewesen gibt, die seine Beschaffenheit zu erforschen versuchen.

oTp hat geschrieben:
So 10. Okt 2021, 10:31
Besser könnte sich Gott durch Menschen offenbaren, die ihn kennen.
Die Reinkarnationsreligionen, die heutzutage beliebt geworden sind, sagen, Gott offenbart sich im Laufe der menschlichen Geschichte und geistigen Entwicklung immer wieder, auch zeitgemäß. Von Gott künden Gurus, Avatare und Bodhisattvas. Der Mensch wird in diesen Lehren als Geist verstanden, der sich durch unzählige Widergeburten zum Abbild Gottes entwickelt.
Die heiligen Männer und Frauen dieser Religionen gelten als teilbewußt des Gottes.
Von dem Reinkarnationsgedöns hätte Jesus sicher nicht viel gehalten.

oTp hat geschrieben:
So 10. Okt 2021, 10:31
Jesus ist nicht in dieser Tradition geboren. Seine Jünger konnten ihn natürlich nur in ihrem jüdischen Kontex begreifen.
Er selbst hat sich nur in einem jüdischen Kontext begriffen. Von einer christlichen Umdeutung im paulinischen Sinne wußte er nichts und hätte sie mit Sicherheit entschieden abgelehnt. Und seine Vergottung hätte er als Gotteslästerung empfunden, denn auch für Jesus war klar: es kann nur einen Gott, Jahwe, geben.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#99 Wo sind die Göttinnen?

Beitrag von oTp » So 10. Okt 2021, 11:35

sven23 hat geschrieben:
So 10. Okt 2021, 10:55
Das Weltall ist auch ohne Götter entstanden und existiert unabhängig davon, ob es Lebewesen gibt, die seine Beschaffenheit zu erforschen versuchen.

Blabla auf "wissenschaftlichem" Niveau

Wenn du ehrlich bist, gleicht das der Aussage eines Blinden, der eine fantastische Weitsicht vom Everest herab hat.

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sven23
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#100 Wo sind die Göttinnen?

Beitrag von sven23 » So 10. Okt 2021, 12:24

oTp hat geschrieben:
So 10. Okt 2021, 11:35
sven23 hat geschrieben:
So 10. Okt 2021, 10:55
Das Weltall ist auch ohne Götter entstanden und existiert unabhängig davon, ob es Lebewesen gibt, die seine Beschaffenheit zu erforschen versuchen.

Blabla auf "wissenschaftlichem" Niveau

Wenn du ehrlich bist, gleicht das der Aussage eines Blinden, der eine fantastische Weitsicht vom Everest herab hat.
Du bist also der Meinung, dass der Mond verschwindet, wenn du nicht hinsiehst?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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