Ist es möglich, einander zu verstehen, ohne irgendetwas davon zu übernehmen?
Wie sieht das für Gespräche zwische Glaubenden mit unterschiedlicher Religion/Konfession aus?
In einem anderen Thread kam (bei mir) die Frage auf, ob man über Wissenschaft und Glaube überhaupt zusammen diskutieren kann. Meine Antwort war dort nicht interessant, darum setze ich dazu hier mal einen neuen Thread an ….
Ruth hat geschrieben: ↑Sa 15. Mai 2021, 12:01 Was die wissenschaftliche Forschunung angeht, kann ich denen gleich sagen: sie werden keine Beweise über solche Dinge finden. Warum solche "Forscher" (ob Laie oder Profi) sich darüber seitenlang auslassen, um zu beweisen, dass es das, was Glaubende als Erfahrung miteinander teilen nicht wirklich gibt, verstehe ich sowieso nicht. Aber ich gehöre natürlich in deren Augen zu denen, die keine Ahnung haben, von dem was Glaubende erleben.
Komischerweise sehe ich es genau anders herum. Ich war früher der Meinung, jeder könne über den Glauben Dinge aus der "unsichtbaren Welt" erleben, wenn man es zulassen würde. Eine meiner wichtigen Erfahrungen im Austausch mit Nicht-Glaubenden war diese, dass ich erkannte, dass es tatsächlich Menschen gibt, die nicht in diese Sphäre hinein finden KÖNNEN ... selbst wenn sie es wollen. Für mich ist das, wenn ich ÜBER deren Nichtkönnen reden/schreiben würde, ein Mangel derjenigen, die es eben nicht können. Ich finde es dann schade und habe sogar ein wenig Mitleid mit ihnen. Aber glücklicherweise wissen diese ja nicht, dass sie etwas nicht können ... und vermissen demnach auch nichts. Das ist ungefähr so, wie bei einem Blindgeborenen, der über das Sehen reden will.
Das Problem in beiden Fällen - der Glaubenden und Nichtglaubenden - liegt mMn hauptsächlich darin, dass keiner von denen erkennt, dass die Menschen in diesem Sektor unterschiedlich leben und erleben. Und dann verkündigt jeder seine eigene Wahrnehmung als das, was die einzige Wahrheit sei ... und bestimmen, dass der "Andere" darüber nicht so reden dürfe, als sei es die Wahrheit. Darum sind die Diskussionen zwischen Glaubenden und Nichtglaubenden meistens unendliche Geschichten, in denen jeder den Anspruch hochhält, dass er/sie die Wahrheit kennt (wodurch auch immer) - und alles andere falsch sei.
Kann man beide Lager überhaupt irgendwo zusammen bringen? Wie ist eure Erfahrung damit?
Und wie ist das mit Glaubenden, die unterschiedliche/gegnsätzliche Glaubensgrundsätze haben - auf welcher Basis kann man miteinander (nicht gegeneinander) diskutieren?
Wie weit kann man sich einander annähern, ohne "Gegner" zu werden?
Für mich geht es dabei, wie meistens, besonders um persönliche Erfahrungen … von beiden Seiten.