Eusebius hat geschrieben: ↑Do 6. Mai 2021, 15:24 Eigentlich ganz einfach. Die Welt wurde von Gott seinem Gegenspieler überlassen. Der hat hier die Macht. Er sperrt den Vater aus, so gut er kann, und bestimmt die Regeln und Gesetze so, dass sie ihm und seinem Anhang den grösstmöglichen Spielraum geben, sich vor Gott aber immer noch rechtfertigen lassen. Das ganze Fressen und Gefressenwerden ist sein Spiel, er liebt das. Es müsste nicht so sein. Vor allem nicht, wenn Gott hier ein fester Platz zugestanden werden würde. Es macht ihm einfach Spass. Kriege, Gewalt und das alles sind für ihn Unterhaltung. Grausam und böse zu sein ist nur ein interessantes Rollenspiel, das Freude bereitet. Da das Herz zu Stein geworden ist, gibt es auch keinen besonderen Grund, sich zurück zu halten. Er will natürlich auch angebetet und verehrt werden, wie sein Vater.
Daher gilt für mich: Gott ist die Liebe. Er ist der Höchste und der Eine. Das Reich, in dem wir leben, ist jedoch der rechtmäßige, von Gott verliehene Besiz seinens verlorengegangenen Sohnes, der sich von ihm abgewendet hat und ihn hasst. Er ist es, der unsere Welt kontrolliert und nach seinem Willen zu einem Ort mit viel Grausamkeit und Leid gestaltet. Das ist sein Recht und das nimmt er in Anspruch, soweit es nur möglich ist. Gott ist damit einverstanden, solange die Welt ihren Sinn und Zweck erfüllen kann, nämlich als Ort der Reifung der Seelen zu dienen und ihnen die Rückkehr zum Vater zu ermöglichen. Er mischt sich niemals direkt und niemals gegen die Gesetze seines Sohnes ein. Er holt uns nicht einfach hier heraus, weil wir uns seinem Sohn freiwillig und bewusst in die Hände gaben und somit der Anspruch seines Sohnes auf uns Seelen berechtigt ist.
Ganz einfach ist es nicht. Weil es wird eine Menge religionsphilosphischer Probleme geschaffen: Wenn man Gott einen Gegenspieler zuordnet gerät man in einen Duotheismus und verlässt den Monotheismus. Es bleibt auch das Problem, dass wenn Gott der Stärkere ist, er rechtsfreie Räume lässt (die Erde). Wenn der Gegenspieler Gott aussperren kann, hat letzterer ein Problem den Status Gott zu behalten. Oder man definiert Gott soweit um, dass alle denkbaren Wesen Götter sind.
Wenn der Gegenspieler der Sohn Gottes insofern ist, dass er aus dem EinenGott heraus geschaffen wurde, hat der Gegenspieler nur Dinge, die er von Gott haben kann. Also auch das Böse. Weil das Böse zu "erhalten" über Umwelteinflüsse kann man ausscheiden, wenn er die erste Ursache (der erste Abgefallene Sohn) ist. Also fällt der Apfel nicht weit vom Stamm.
Die Eigenschaft "verehrt werden wollen"' die Du auch dem Vater zuschreibst, ist nicht in Harmonie mit einem konsequent durchdachten Gott der Liebe. Das ist eigentlich die Charaktereigenschaft des einfältigen Egoisten, der alles auf sich bezieht.
Genau genommen ist das absolut Böse gar nicht überlebensfähig, es wendet sich gegen sich selbst (destruktiv). Deswegen kann es praktisch auch nur Mischformen geben auf Dauer, langfristig braucht das Böse das Gute. Umgekehrt braucht das Gute das Böse, da man sonst gar nicht erkennen könnte, dass es was Gutes gibt (Das Licht scheint am hellsten in der Finsternis.).
(Wobei ich jetzt meine, dass dieser Argumentationsstrang gar nicht unter "Spuk-Erscheinungen" gehört, sondern eher unter Gottes-Bilder.)