Bild(er) von Gott

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
Lena
Beiträge: 4515
Registriert: So 1. Sep 2013, 18:33

#301 Bild(er) von Gott

Beitrag von Lena » Mi 5. Mai 2021, 17:07

Unsere verschiedenen Erfahrungen mit "Gott", zeichnen unser ganz persönliches Bild. 
 
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Benutzeravatar
Naqual
Beiträge: 1932
Registriert: Mi 12. Jun 2013, 19:44

#302 Spuk-Erscheinungen

Beitrag von Naqual » Mi 5. Mai 2021, 17:31

Lena hat geschrieben:
Mi 5. Mai 2021, 11:00
Alles in der Natur zeugt von der Existenz des Schöpfers.
Also sooo würde ich es nicht formulieren. Da fressen Krokodile Menschen und sei es kleine hilflose Kinder. Löwen fressen wie viele andere Tiere auch andere Gattungen. Spinnen essen Fliegen bei lebendigen Leibe (und machen da durchaus auch längere Pausen, bei nem fetteren Exemplar). Vulkanausbrüche töten Menschen egal ob gut oder böse. In der Natur gilt das Recht des Stärkeren, usw.
Sich nur ein paar romantische Vorstellungen herauszusuchen gibt die Realität der Schöpfung sehr einseitig wieder.


Das Gebot Gottes, keine andern Götter anzubeten, zeigt, dass es andere Götter gibt. 

Das Gebot zeigt genaugenommen (so Theologen), dass die biblische Textstelle noch zu einem Zeitpunkt geschrieben wurde, in dem der Monotheismus noch nicht bei den Juden eingeführt worden war. Es war in der Anfangszeit eher, dass der jüdische Gott eine Art Vorzugsgott für das eigene Volk war,ohne die Existenz anderer Götter in Frage zu stellen. Da gab's sogar so etwas wie "nationale Götter". Wobei man sich Götter da eher wie Volks-Schutzengel vorstellen muss als wie Götter.

Die Frage von JackSparrow ist allerdings berechtigt durchtrieben (und gut formuliert). Warum ein Gott? Da tun sich in der Begründung Pantheisten, Panentheisten (wie Paulus), Advaitisten und andere leichter. Z.B. wenn Gott alles in allem ist, dann ist klar, warum es nur einen gibt. Für zwei wäre da theoretisch schon gar kein Platz mehr da. Aber da unterscheidet sich Gott bereits deutlich von der Vorstellung eines himmlischen Papas (Einzelperson/Persönlichkeit).

Im Christentum gibt es bei etlichen ein wenig die Tendenz, Gott nur denjenigen aus den Reihen hoher Wesen als solchen zu bezeichnen, der der Stärkste sein soll. Also man nennt unter Götter einfach einen als Gott. Man hätte ihn genaugenommen auch Erster Erzengel, Senior-Chefengel oder ähnlich bezeichnen können. Kann aber den eigentlichen Wesensunterschied zwischen Gott und Göttern nicht benennen. Genau genommen ein versteckter Polytheismus, man nennt ihn nur Monotheismus.
Aus meiner Sicht ist bei den Buchreligionen nur der jüdische Glaube rein monotheistisch. Da ist Gott eins - auch in sich selbst und andere Wesen wie der Teufel arbeiten im Auftrag und mit dem gegebenen Spielraum Gottes. Das ist konsequent.
Wenn man den Wesensunterschied des EINENGottes nicht beschreiben kann zu den anderen "Göttern", dann kann man in der gleichen Denke auch die Antiken Griechen zu Monotheisten erklären. Man nennt dann eben nur Zeus als einzigen einen Gott und der Rest (wie Helena, Aphrodite, usw.) sind eben Engel. Und dann hätten sich die alten Griechen sich auf ihre Schultern klopfen können, weil sie ein fortgeschrittener Monotheismus sind ohne zu wissen was diesen ausmacht. So wie oftmals heute bei vermeintlichen Monotheisten.

Eusebius
Beiträge: 434
Registriert: Di 13. Apr 2021, 18:38

#303 Spuk-Erscheinungen

Beitrag von Eusebius » Mi 5. Mai 2021, 21:48

Naqual hat geschrieben:
Mi 5. Mai 2021, 17:31
Also sooo würde ich es nicht formulieren. Da fressen Krokodile Menschen und sei es kleine hilflose Kinder. Löwen fressen wie viele andere Tiere auch andere Gattungen. Spinnen essen Fliegen bei lebendigen Leibe (und machen da durchaus auch längere Pausen, bei nem fetteren Exemplar). Vulkanausbrüche töten Menschen egal ob gut oder böse. In der Natur gilt das Recht des Stärkeren, usw.
Sich nur ein paar romantische Vorstellungen herauszusuchen gibt die Realität der Schöpfung sehr einseitig wieder.

So meint sie es glaub nicht. Ihr geht es mehr um die Komplexität, die Einzigartigkeit, Stimmigkeit aber auch Schönheit der Lebewesen. Dass sie sich gegenseitig fressen etc. ist eine andere Betrachtungsebene.

Heute, als ich so die Landschaft betrachtete, kam mir auch in den Sinn: Wie kann das alles aus Zufall entstanden sein? Wie abwegig ist dieser Zufallsgedanke? Es sieht einfach nicht danach aus, überhaupt nicht. Die Welt, die Natur sieht so aus, als habe sie ein höchstintelligentes Wesen erschaffen, das uns um Welten überlegen ist. Alles Lebendige ist hochkomplex, bioloigische Systeme mit zahllosen Details, Funktionen, die wir noch nichtmal vollständig abbilden können ab einem gewissen Level. Geschweige denn verstehen.

Man beobachte doch, was in einem Feld ohne menschliches Zutun geschieht: Wenig. Sehr wenig. Wie kann das alles durch Mutationen entstanden sein? Das macht keinen Sinn. Vielleicht war es nicht "der große, eine Gott" - vielleicht waren es Außerirdische mit Hochtechnologie. Vielleicht eine Gottheit. So wie Zeus, Apollo etc.. aber Zufall? Nee. Wie kommt man nur auf sowas?




 

Lena
Beiträge: 4515
Registriert: So 1. Sep 2013, 18:33

#304 Spuk-Erscheinungen

Beitrag von Lena » Do 6. Mai 2021, 11:47

Eusebius hat geschrieben:
Mi 5. Mai 2021, 21:48
Dass sie sich gegenseitig fressen etc. ist eine andere Betrachtungsebene.

Eusebius, hast du für dich eine befriedigende Lösung für das Problem gefunden?
Würde alles in der Natur auf den einen Schöpfer zeigen, so müsste dieser auch schrecklich und grausam sein.
Es gibt eine Bibelstelle im Hebräerbrief, wo es heisst, dass es schrecklich sei, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen. 
Oder all das schreckliche dient einem uns nicht erschlossenen Zweck? Darum hat Chambers vielleicht gesagt,
dass wir glauben müssen, das Gott gut ist, auch wenn vieles dagegen spricht. 
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Lena
Beiträge: 4515
Registriert: So 1. Sep 2013, 18:33

#305 Spuk-Erscheinungen

Beitrag von Lena » Do 6. Mai 2021, 11:50

Eusebius hat geschrieben:
Mi 5. Mai 2021, 21:48
Wie kommt man nur auf sowas?

Kein Mensch würde ein Gemälde betrachten und denken es sei von alleine entstanden.
Kein Mensch würde ein Brot essen und denken es wäre nicht von einem gemacht worden.
Kein Mensch käme auf die Idee, dass aus Chaos Schönheit entsteht. Ich kann mir nur eines
vorstellen: Der Mensch wurde im Geiste verblendet, dass er so was unmögliches, denken kann.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Eusebius
Beiträge: 434
Registriert: Di 13. Apr 2021, 18:38

#306 Spuk-Erscheinungen

Beitrag von Eusebius » Do 6. Mai 2021, 15:24

Lena hat geschrieben:
Do 6. Mai 2021, 11:47
Eusebius, hast du für dich eine befriedigende Lösung für das Problem gefunden?

Ja, eigentlich schon. Eigentlich ganz einfach. Die Welt wurde von Gott seinem Gegenspieler überlassen. Der hat hier die Macht. Er sperrt den Vater aus, so gut er kann, und bestimmt die Regeln und Gesetze so, dass sie ihm und seinem Anhang den grösstmöglichen Spielraum geben, sich vor Gott aber immer noch rechtfertigen lassen. Das ganze Fressen und Gefressenwerden ist sein Spiel, er liebt das. Es müsste nicht so sein. Vor allem nicht, wenn Gott hier ein fester Platz zugestanden werden würde. Es macht ihm einfach Spass. Kriege, Gewalt und das alles sind für ihn Unterhaltung. Grausam und böse zu sein ist nur ein interessantes Rollenspiel, das Freude bereitet. Da das Herz zu Stein geworden ist, gibt es auch keinen besonderen Grund, sich zurück zu halten. Er will natürlich auch angebetet und verehrt werden, wie sein Vater.

Daher gilt für mich: Gott ist die Liebe. Er ist der Höchste und der Eine. Das Reich, in dem wir leben, ist jedoch der rechtmäßige, von Gott verliehene Besiz seinens verlorengegangenen Sohnes, der sich von ihm abgewendet hat und ihn hasst. Er ist es, der unsere Welt kontrolliert und nach seinem Willen zu einem Ort mit viel Grausamkeit und Leid gestaltet. Das ist sein Recht und das nimmt er in Anspruch, soweit es nur möglich ist. Gott ist damit einverstanden, solange die Welt ihren Sinn und Zweck erfüllen kann, nämlich als Ort der Reifung der Seelen zu dienen und ihnen die Rückkehr zum Vater zu ermöglichen. Er mischt sich niemals direkt und niemals gegen die Gesetze seines Sohnes ein. Er holt uns nicht einfach hier heraus, weil wir uns seinem Sohn freiwillig und bewusst in die Hände gaben und somit der Anspruch seines Sohnes auf uns Seelen berechtigt ist.

Das ist meine Erklärung. Was meinst Du dazu?

Spice
Beiträge: 801
Registriert: Di 22. Mai 2018, 15:38

#307 Spuk-Erscheinungen

Beitrag von Spice » Do 6. Mai 2021, 15:37

Eusebius hat geschrieben:
Mi 5. Mai 2021, 21:48
So meint sie es glaub nicht. Ihr geht es mehr um die Komplexität, die Einzigartigkeit, Stimmigkeit aber auch Schönheit der Lebewesen. Dass sie sich gegenseitig fressen etc. ist eine andere Betrachtungsebene.

Heute, als ich so die Landschaft betrachtete, kam mir auch in den Sinn: Wie kann das alles aus Zufall entstanden sein? Wie abwegig ist dieser Zufallsgedanke? Es sieht einfach nicht danach aus, überhaupt nicht. Die Welt, die Natur sieht so aus, als habe sie ein höchstintelligentes Wesen erschaffen, das uns um Welten überlegen ist. Alles Lebendige ist hochkomplex, bioloigische Systeme mit zahllosen Details, Funktionen, die wir noch nichtmal vollständig abbilden können ab einem gewissen Level. Geschweige denn verstehen.

Man beobachte doch, was in einem Feld ohne menschliches Zutun geschieht: Wenig. Sehr wenig. Wie kann das alles durch Mutationen entstanden sein? Das macht keinen Sinn. Vielleicht war es nicht "der große, eine Gott" - vielleicht waren es Außerirdische mit Hochtechnologie. Vielleicht eine Gottheit. So wie Zeus, Apollo etc.. aber Zufall? Nee. Wie kommt man nur auf sowas?
 

Durch Zufall, bestimmt nicht. Gibt da einen excellenten Artikel "Ursprung und Ziel". Da werden sogar die zwei Ebenen, Schönheit und Harmonie und die Ebene des Kampfes dargestellt (lohnt sich alles zu lesen!).

Lena
Beiträge: 4515
Registriert: So 1. Sep 2013, 18:33

#308 Spuk-Erscheinungen

Beitrag von Lena » Do 6. Mai 2021, 16:57

Eusebius hat geschrieben:
Do 6. Mai 2021, 15:24
Das ist meine Erklärung. Was meinst Du dazu?

Der Spur nach kann ich es ähnlich sehen.

Jetzt bin ich bei einer Aussage von dir hängen geblieben. Du sprichst Gottes Gegenspieler als seinen Sohn an.
Im Hiob heisst es, das die Söhne Gottes vor Gott kamen. Sonst aber weiss ich von keiner Bibelstelle,
das der gefallene Engel, Sohn genannt würde. Wie kommst du darauf, den Gegenspieler Sohn zu nennen? 

 
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Eusebius
Beiträge: 434
Registriert: Di 13. Apr 2021, 18:38

#309 Spuk-Erscheinungen

Beitrag von Eusebius » Do 6. Mai 2021, 17:12

Lena hat geschrieben:
Do 6. Mai 2021, 16:57
Wie kommst du darauf, den Gegenspieler Sohn zu nennen? 

Vor Gott sind wir alle seine Kinder, Söhne, Töchter und Geschwister. Ohne Ausnahme. Da ja alles aus ihm hervorging.

Das ist auf eine andere Art gemeint, als es das Wort „Gottessohn“ ausdrückt. Der Gottessohn Jesus ist wie Gott, ein Menschengott. Gott vor den Menschen und sein lieber Sohn. Der andere Sohn ist der erste, der abfiel. Er ist kein Mensch.

Lena
Beiträge: 4515
Registriert: So 1. Sep 2013, 18:33

#310 Spuk-Erscheinungen

Beitrag von Lena » Do 6. Mai 2021, 18:08

Eusebius hat geschrieben:
Do 6. Mai 2021, 17:12
Das ist auf eine andere Art gemeint, als es das Wort „Gottessohn“ ausdrückt. Der Gottessohn Jesus ist wie Gott, ein Menschengott. Gott vor den Menschen und sein lieber Sohn. Der andere Sohn ist der erste, der abfiel. Er ist kein Mensch.
Nach meinem Verstehen, ist Jesus Gott selber - als Mensch.  Gott hat zu seinem Gott-Sein, das Mensch-Sein 
hinzugenommen, zum Zwecke der Erlösung seiner Menschenkinder. 

Ich finde in der Bibel keine Stelle, die von einem Gott und seinem Sohn spricht.
Gott und Sohn sind das gleiche Wesen, in einer andern Art. Es gibt nur einen Gott.

Ist für dich der abgefallene, auch ein Engel, ein Geschöpf Gottes? 




 
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Antworten