Eusebius hat geschrieben: ↑Mi 28. Apr 2021, 14:02 Jede Menschlichkeit ist in den Augen der negativen Kraft eine Schwäche. Und eine ihrer Basis-Strategien ist es, Schwachpunkte auszumachen und -nutzen. Je menschlicher wir sind, desto mehr Schwachstellen bieten sich an. Darum stachelt sie uns auch dazu an, unserer Menschlichkeit nachzugeben. Sie will, dass wir weinen, dass wir jammern und klagen, dass wir betroffen sind, involviert sind und uns verhaften und binden.
Einverstanden. Ich würde es anstelle von Menschlichkeit, die Ich-Bezogenheit nennen.
Eusebius hat geschrieben: ↑Mi 28. Apr 2021, 14:02 Aber jeder Mensch ist ein Einzelfall. Je mehr sich jemand darum bemüht, dem Göttlichen entgegen zu wachsen, desto zahlreicher und intensiver sind auch die Angriffe. Um dagegen zu bestehen, ist Reife notwendig. Und diese Reife besitzen heute - mich mit inbegriffen - nur wenige.
Sehe ich auch so.
Ja.Eusebius hat geschrieben: ↑Mi 28. Apr 2021, 14:02 Ich würde sagen, jeder kann doch an sich selbst beobachten, was seine Menschlichkeit mit ihm macht. Was für Früchte sie trägt. Wenn man davon heruntergezogen wird, wenn daraus Streit und Disharmonie entsteht, wenn sich daraus Störungen ergeben, die einen schwächen, zerstreuen, ablenken etc. - wäre es vielleicht besser, sich dem zu enthalten. Für sich selbst aber auch andere.
Eusebius hat geschrieben: ↑Mi 28. Apr 2021, 14:02 So gesehen ist es natürlich ein großer Vorteil, nichts persönlich zu nehmen. Das führt nicht unbedingt dazu, dass man andere liebt oder mehr liebt. Aber es sorgt dafür, dass dem etwas Wesentliches nicht mehr im Wege steht. Gestörtheit, starke Emotionalität, Befangenheit, Verhaftung etc. sind etwas, das jedes liebevolle Gefühl erstickt oder verzerrt und vergiftet. Es schwächt auch und es lenkt ab vom Eigentlichen. Wenn es aber ein guter Fluß ist, wenn es nicht getrübt wird, dann ist man wohl auch in der Verfassung dazu. Das ist natürlich wunderbar. So sollte es sein.
Ja, es ist weise, auf unfreundliche Worte - gelassen zu reagieren. Oder wie man sagt: Es nicht persönlich zu nehmen.
Auf alle Fälle sollte man sich nicht anstecken lassen und ebenfalls unfreundlich reagieren.
Eusebius hat geschrieben: ↑Mi 28. Apr 2021, 14:02 Ich denke, wenn Jesus von Liebe redet, ist damit eine Liebe aus göttlicher Sicht gemeint. Äußerlich sind die Auswirkungen einer menschlichen und einer spirituellen Liebe erstmal vielleicht nicht immer zu unterscheiden. Aber sie sind völlig unterschiedlich. Die menschliche Liebe ist vergänglich, oberflächlich und es ist normalerweise auch das Ego mit im Spiel, oft spielt es eine große Rolle. Sicher ist auch das gut und wichtig und wertvoll. Aber es ist nicht das, worum es im Glauben eigentlich geht.
Im Sinne von: Christus in uns, die Hoffnung der Herrlichkeit. Aus ihm leben. Aus seiner Gnade. Seinem uns inne wohnen.
Eusebius hat geschrieben: ↑Mi 28. Apr 2021, 14:02 Man kann also sehr liebevoll sein, nicht nur auch sondern vor allem dann, wenn man unbefangen ist und auf menschlicher Ebene einen gewissen Abstand hat. Das muss aber nicht so sein. Es kann auch in einen Zustand der Isolation und Lieblosigkeit führen. Das hängt vom Charakter ab, vom Willen, von der Gesinnung.
Ja. Wer ganz aus Gott lebt, der lebt wahrhaftig aus einer andern Wirklichkeit, einer höheren Ebene. Und dieses Bewusstsein macht
nicht hochmütig. Im Gegenteil. Der Mensch ist sich bewusst, woher die Kraft, für ein solches Leben kommt.
Man könnte also sagen: So "Panzer und Schutzschilder" brauchen Menschen die mit Gott leben nicht. Ihre Kraft kommt von innen.
Eusebius hat geschrieben: ↑Mi 28. Apr 2021, 14:02 Ein ausgereifter Mensch ist nicht mehr angreifbar und er braucht sich darum auch nicht mehr abzugrenzen oder distanzieren. Er kann frei und offen auf alle Menschen zugehen und mit ihnen umgehen. Niemals wird er davon gestört, geschwächt oder heruntergezogen, denn er hat all das durch die höchste Veredelung überwunden. So weit bin ich aber nicht. Und ich werde es vermutlich auch niemals sein, wenn ich nicht alles dafür tue, einen sicheren Stand zu bekommen. Eine Verbindung zu Gott aufzubauen erfordert ruhige, liebevolle Aufmerksamkeit. Das geht nicht, wenn mann befangen, gestört, geschwächt oder abgelenkt ist.
Schön gesagt. Das ist Freiheit.
Amen!