sven23 hat geschrieben: ↑So 25. Apr 2021, 12:00
Aber er verliert auch wieder Lebenszeit, indem er früher stirbt, wie große Studien gezeigt haben. Wer zu wenig schläft hat ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf Erkrankungen, Übergewicht, Diabetes Typ II und ein erhöhtes Risiko, vor dem 65. Lebensjahr zu versterben.
Es macht also durchaus Sinn, auf den Körper zu hören und seinen Bedürfnissen gerecht zu werden.
Du berufst Dich auf "große Studien". Ich vermute eher, dass Du Dich auf Auswertungen großer Studien beziehst. Hast Du diese Studien gelesen und verstanden? Und kannst Du all diese Informationen auch fachgerecht intepretieren? Immer wieder werden Ansichten mit Studien begründet, obwohl die Wenigsten die Studien selbst kennen und verstehen. Es gibt so viele Studien aber der Titel "Studie" sagt nichts aus über den Wert. Es gibt jede Menge Murks dabei und noch viel mehr Murks ensteht durch Auswertungen und Interpretationen der Daten von Menschen, die sich mit dem Thema überhaupt nicht auskennen. Studien sind oft komplex und haben kein eindeutiges Ergebnis. Die Daten können dann auf unterschiedliche Art und Weise interpretiert werden wo man zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen kann, obwohl es ein und die selben Daten sind. Böse Zungen behaupten sogar, dass man die Aussage einer Studie auch komplett verdrehen kann und das aufgrund der tatsächlichen Daten.
Die erste Frage ist schon mal: Was ist eigentlich "zu wenig" Schlaf? Wie hat man das definiert? Ist es nicht so, dass jeder Mensch zu jederzeit ein anderes Schlafbedürnis hat? Werden diese Studien dem gerecht? Ich vermute: Nein. Wie auch? Das ist garnicht möglich.
Die zweite Frage wäre: Welche Faktoren, die als mögliche Gründe für die genannten Defizite noch in Frage kommen, wurden bei den Studien noch berücksichtigt? Hat man zB auch die Ernährung der Probanden miteinbezogen? Ihre Lebensgewohnheiten? Wie viel sie sich bewegen und auf welche Art? Ob sie Sport treiben oder viel zu Hause rumsitzen? Ihre geistige Haltung, ihr soziales Umfeld? Sonstige Umweltbedingungen wie Luftqualität, Lichtmenge etc? Welche Medikamente, Betäubungsmittel konsumiert wurden? Es gibt so viele Faktoren, die einen Einfluss darauf haben. Ich vermute: Nein. So weit wird nicht gedacht und wenn, dann ist es einfach nicht umsetzbar.
Was Du schreibst, muss also nichts zu bedeuten haben.
Ich denke nur, dass wir Menschen grundsätzlich zu viel schlafen. Wie viel das ist, ist aber bei jedem Menschen zu jederzeit anders. Es hängt natürlich auch von den Lebensgewohnheiten ab. Von dem, wie man lebt. Je höher die Last ist durch schlechte Ernährung, mangelnde Bewegung, frische Luft, Sonnenlicht, natürliche Umgebung, schlechte Stimmung, zwischenmenschliche Probleme, hohe körperliche Last etc. desto mehr Schlaf wird auch gebraucht bzw. macht Sinn. Schlaf kann auch aufgeholt werden in einem gewissen Rahmen.
Vor einer Weile habe ich eine Dokumentation gesehen über ein Experiment, wo sich ein junger Mann strengem Schlafentzug unterworfen hat, in etwa eine Woche. Er hatte eine Woche nicht geschlafen, aber dann haben ihm 10 Stunden gereicht und es ging ihm sehr gut, er fühlte sich frisch und ausgeschlafen. Es gibt auch einige Methoden für Schlafrythmen, bei denen man gut mit sehr wenig Schlaf auskommen kann, wie 3 oder 4 Stunden. Das gibt es und das funktioniert auch. (Weitere Information dazu findet man unter dem Suchbegriff "Polyphasischer Schlaf".)