Liebe deinen Nächsten

Themen des Neuen Testaments
Punch
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#341 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Punch » Sa 27. Mär 2021, 15:14

Tree of life hat geschrieben:
Sa 27. Mär 2021, 14:37
Punch hat geschrieben:
Sa 27. Mär 2021, 14:28
Das nennt man übrigens Toleranz und Humanität..
Vorsicht, denn dann könnte der Humanität wieder vorgeworfen werden sie würde alle Zustände tolerieren und das tut sie keineswegs

Wer (s)ein humanistisches Weltbild mit allen Aspekten der individuellen Freiheiten und gesellschaftlichen Auswirkungen kennt, der erkennt und weiß auch immer um die stetige Gefahr der missbräuchliche Verwendung 
der Humanität, oder des Humanitäts-Begriffs,  und kann falschen Anschauungen und Schlussfolgerungen aktiv entgegenwirken.

Oder einfacher gesagt, alles Gute, dem Menschen wertvolle und und dem Menschen schöne in dieser Welt, steht auch immer in der Gefahr, mit Dreck beworfen zu werden, in den Dreck gezogen zu werden, vorsätzlich entwürdigt zu werden, damit soll und muss sich jeder Humanist ehrlich auseinander setzen, und geht es mit dem Glauben, den Religionen nicht ähnlich?

Denn das, was in den religiösen Urtexten steht, gefordert und geboten wird, das ist doch niemals das, was in späteren Jahrhunderten den Menschen als "das gefälligst zu Glaubende" verhökert wurde. Jeder Christ sollte seine eigene Kirche sein, im tiefen und absoluten Vertrauen darauf, das Gott "den Rest" erledigt.

In jedem Yin ist auch immer ein Yang, damit muss sich der Mensch schon selbst auseinander setzen, denn nur der Mensch ist dazu befähigt.

 

Tree of life
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#342 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Tree of life » Sa 27. Mär 2021, 15:31

Punch hat geschrieben:
Sa 27. Mär 2021, 15:05
Der Gott, der Gott sterben läßt, um Gott zu besänftigen! [sic!]
Nö, das ist nur deine Sichtweise davon.

A- Gott gab den Menschen dieses Opfer aus Gnade, damit ihr "Gewissen" frei ist von der Schuld (Er hat den Schuldbrief getilgt)
B- Jesus hat den Teufel besiegt durch die Opferung seiner selbst sammt aller Schuld der Menschen, DAMIT der Satan (Verkläger vor Gottt) keinen Angriffpunkt mehr hat
C- Gott hat aber Jesus wieder auferweckt, das ist der Sieg über den Tod(Tod, wo ist dein Stachel?)

Punch
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#343 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Punch » Sa 27. Mär 2021, 15:42

Tree of life hat geschrieben:
Sa 27. Mär 2021, 15:31
Punch hat geschrieben:
Sa 27. Mär 2021, 15:05
Der Gott, der Gott sterben läßt, um Gott zu besänftigen! [sic!]
Nö, das ist nur deine Sichtweise davon.

A- Gott gab den Menschen dieses Opfer aus Gnade, damit ihr "Gewissen" frei ist von der Schuld (Er hat den Schuldbrief getilgt)
B- Jesus hat den Teufel besiegt durch die Opferung seiner selbst sammt aller Schuld der Menschen, DAMIT der Satan (Verkläger vor Gottt) keinen Angriffpunkt mehr hat
C- Gott hat aber Jesus wieder auferweckt, das ist der Sieg über den Tod(Tod, wo ist dein Stachel?)

Nö, auch das ist nur eine Sichtweise "davon", viele Menschen anderer Religionen sehen das anders, tschuldigung, ich meine glauben das anders.

Und so drehen wir uns dann weiter in den Kreisen des infiniter Regress, oder der Endlosrekursion, und hier wieder in den endlosen Räumen menschlicher Spekulation. Es sei denn, ein Menschenwesen schafft doch noch den Gottesbeweis, dann werde ich vor dir niederknien und sagen, und doch bin ich zu alt für diesen Scheiß.

Tree of life
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#344 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Tree of life » Sa 27. Mär 2021, 15:47

Punch hat geschrieben:
Sa 27. Mär 2021, 15:42
Nö, auch das ist nur eine Sichtweise
Wahrscheinlich :)
Kannst du sie nun einfach tolerieren oder willst du die Sichtweise durch Gegenargumente bekämpfen...ähm ich meinte mit Vernunft widerlegen ;)

:whistle:

Punch
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#345 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Punch » Sa 27. Mär 2021, 16:03

Tree of life hat geschrieben:
Sa 27. Mär 2021, 15:47
Punch hat geschrieben:
Sa 27. Mär 2021, 15:42
Nö, auch das ist nur eine Sichtweise
Wahrscheinlich :)
Kannst du sie nun einfach tolerieren oder willst du die Sichtweise durch Gegenargumente bekämpfen...ähm ich meinte mit Vernunft widerlegen :wink:

:whistling:

Ich toleriere, in dem ich antworte. Nach besten Gewissen. Und ein wenig Raum für Humor sollte da auch immer noch sein.

Und außerdem ist mir Kant hier immer und grundsätzlich ein Vorbild:

Die menschliche Vernunft hat das besondere Schicksal in einer Gattung ihrer Erkenntnisse: daß sie durch Fragen belästigt wird, die sie nicht abweisen kann, denn sie sind ihr durch die Natur der Vernunft selbst aufgegeben, die sie aber auch nicht beantworten kann, denn sie übersteigen alles Vermögen der menschlichen Vernunft.
(Aus Kritik der reinen Vernunft)

Hier besonders: .... denn sie sind ihr durch die Natur der Vernunft selbst aufgegeben, die sie aber auch nicht beantworten kann, denn sie übersteigen alles Vermögen der menschlichen Vernunft.

Ich denke einmal, wenn wir uns in diesem Punkt einig sind, dann sind wir an einem Punkt angelangt, an dem es punktuell nicht mehr Einigung geben kann.

Einverstanden mit-Hallejuja?
 

piscator
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#346 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von piscator » Sa 27. Mär 2021, 16:48

Helmuth schreibt:
Nur reagiert nicht jeder darauf gleich, daher bleiben viele dann auch für den Rest des Lebens lieber verbittert, oder wenn sie nicht belastet waren, flüchten sie sich in irgendwelche Ablenkungen und Pseudo-Glücks-Sphären. Es steht geschrieben: "Breit ist der Weg ins Verderben und schmal der zum Leben."
Manche offnen sich erst durch widrige Lebensumstände dem HG, dafür gibt es wiederum genug Zeugnisse. Insoferne ist unser westliches Lotterleben für viele gar kein Ansporn nach dem wahren Leben zu suchen. Das seichte Leben reicht ihnen und sie meinen darin den Sinn zu finden. Mir war das schon sehr früh zu wenig, und ich suchte viele Jahre.
Ich denke, es kommt darauf an, was man aus seinem Leben macht. Eine gewisse Selbstdisziplin und ein persönlicher Kodex, nach dem man sein Leben ausrichtet, helfen da ungemein. Alkoholismus, Drogen, Glückspiel sind aus meiner Sicht der falsche Weg. Manche finden im Glauben ihr Ziel, andere in dem sie etwas für dioe Allgemeinheit tun in dem sich sich engagieren. Für mich ist es, zuzusehen, wie mein Enkelkind aufwächst und wie die älteren Kinder in meiner Familie den Schritt vom Jugendlichen zum verantwortungsvollen Erwachsenen machen. 
Wenn ich lieben gelernt habe, dann erst ab dem Zeitpunkt der Umkehr. Vorher tat ich so, soweit kann ich das heute zur Genüge einschätzen. Es war übrigens der Familie zuliebe, dass ich das Motorradfahren aufgegeben habe, wie ich dir im anderen Thread geschrieben habe. Dieses Vergnügen war meine Ablenkung, wobei ich nichts gegen das Biken an sich habe, nur war es für meine Umstände nicht mehr drin.

Das mit dem Aufgeben des Motorradfahrens kann ich verstehen, die Familie geht nun mal vor, das sollte selbstverständlich sein. Ich selbst genieße zurzeit die Großvaterrolle. Natürlich nicht wie früher, als man mit 65 Jahren im Lehnstuhl saß, Wein trank und langsam zu alten Eisen mutierte. Ich bin trotz diverser Ereignisse immer noch so fit, dass ich 10 Kilometer am Stück laufen kann, auf Berge steigen und bin dem MTB wie ein Gestörter durch den Wald heizen kann. Gut, manche Dinge tue ich nicht mehr, aber die vermisse ich auch nicht.
Meine Beiträge als Moderator schreibe ich in grün.

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#347 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Naqual » Sa 27. Mär 2021, 17:43

Tree of life hat geschrieben:
Sa 27. Mär 2021, 15:31
Punch hat geschrieben:
Sa 27. Mär 2021, 15:05
Der Gott, der Gott sterben läßt, um Gott zu besänftigen! [sic!]
Nö, das ist nur deine Sichtweise davon.

A- Gott gab den Menschen dieses Opfer aus Gnade, damit ihr "Gewissen" frei ist von der Schuld (Er hat den Schuldbrief getilgt)
B- Jesus hat den Teufel besiegt durch die Opferung seiner selbst sammt aller Schuld der Menschen, DAMIT der Satan (Verkläger vor Gottt) keinen Angriffpunkt mehr hat
C- Gott hat aber Jesus wieder auferweckt, das ist der Sieg über den Tod(Tod, wo ist dein Stachel?)

Es ist natürlich wichtig, dass man von Nächstenliebe eine gewisse Vorstellung hat. Ohne dies jetzt lang und breit zu definieren, habe ich folgende Probleme mit dem obigen:

Hubert kann Otto nur lieben, wenn er Franz zu Tode foltert. Alternative: Hubert kann Otto nur lieben, wenn er sich selbst tötet.
Hubert ist gnädig, weil er seinen unschuldigen Sprößling tötet.
Hubert tötet seinen Sohn, damit Luzi, Firmenchef von der Konkurrenzfirma, sich nicht beschweren kann übervorteilt zu werden. Gesetz ist ja Gesetz! Der ist auch sofort damit einverstanden, den Preis eines unschuldigen Toten gegen Milliarden anderer Menschen einzutauschen.
Aber irgendwie hingt das ganze Bild. Warum sollte Luzi mögen, dass Hubert, der ewige Chef, drei Tage von einem Drittel von sich opfert und er den Sohn nicht auf Dauer bekommt und dafür auf all die bösen Menschen verzichtet, die ganz gut zu ihm passen?

Hubert leitet eine Firma. Aufgenommen wird jeder, der daran glaubt, dass er seinen Sprößling für den Arbeitplatzbewerber geopfert hat. Und der Bewerber dies natürlich auch ganz richtig findet so vorzugehen. Da sehe ich weder Liebe von Hubert noch Sinn sich dafür zu bewerben (ich hätte ständig panische Angst, was dem Boss sonst noch einfällt, wenn er seinen Sprößling schon so übel mitgespielt hat. Was droht dann später mit mir? Ein anderer, weniger zart veranlagt, würde sich wahrscheinlich denken: Was soll's, mich kostet es ja nix. Und der Sohn vom Chef ist eh schon tot. ).

Hubert will dass die Leute keine Zigaretten mehr rauchen. Weil er die Leute liebt, spricht er sie von der Nikotinbelastung der Lunge frei, die zum Tode führt. Die rauchen aber weiter, vielleicht ein paar Kippen weniger pro Tag, aber doch... Nun, da er sie freigesprochen hat, wird dies als Sieg von Hubert verkauft. Aber wie gesagt, die rauchen ja weiter.

Zur Liebe kann es natürlich gehören, dass man etwas für den anderen opfert. Was konkret hat jetzt Hubert geopfert, wenn er seinen Sohn - wohl wissend dass er wieder aufsteht - zu Boden geschlagen hat. Und noch einmal: was soll Luzi davon halten? Dass er für blöd verkauft wird obwohl er sich Jahrtausende gegen die Konkurrenzfirma behaupten konnte? Und schon von daher gar nicht so dumm sein kann.

Mein Glaube ist groß... aber setzt voraus, dass die Sachen in sich stimmig sind. Und wenn man "Liebe" auf die Packung schreibt, sollte auch "Liebe" drin ist. Ich weiß schon, schriebe man "Vergeltung" drauf, klingt das einfach nicht so, dass jemand die Packung vom Regal ziehen möchte.

Tree of life
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#348 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Tree of life » Sa 27. Mär 2021, 18:18

Naqual hat geschrieben:
Sa 27. Mär 2021, 17:43
...habe ich folgende Probleme mit dem obigen:
Verstehe ich auch, wenn man Jesus als Person sieht.
Ich könnte es dir erklären, wie ich es verstehe, aber wenn ich das hier öffentlich mache, öffne ich die Büchse der Pandora und wo ich dann lande, kann man sich vorstellen :crazzyy:
Ne, ist mir zu heikel..

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sven23
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#349 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von sven23 » Sa 27. Mär 2021, 18:25

Tree of life hat geschrieben:
Sa 27. Mär 2021, 15:31
Punch hat geschrieben:
Sa 27. Mär 2021, 15:05
Der Gott, der Gott sterben läßt, um Gott zu besänftigen! [sic!]
Nö, das ist nur deine Sichtweise davon.
Nö, das ist die Sichtweise des Christentums und der Kirche.


Tree of life hat geschrieben:
Sa 27. Mär 2021, 15:31
A- Gott gab den Menschen dieses Opfer aus Gnade, damit ihr "Gewissen" frei ist von der Schuld (Er hat den Schuldbrief getilgt)
Was soll sich ändern, wenn Gott seinen unehelichen Sohn von den Menschen töten läßt?


Tree of life hat geschrieben:
Sa 27. Mär 2021, 15:31
B- Jesus hat den Teufel besiegt durch die Opferung seiner selbst sammt aller Schuld der Menschen, DAMIT der Satan (Verkläger vor Gottt) keinen Angriffpunkt mehr hat
Jesus hat seinen Tod weder gewollt, noch vorausgesehen. Erst nach seinem Tod hat man ihn für die Gründung einer neuen Sekte instrumentalisiert.

Tree of life hat geschrieben:
Sa 27. Mär 2021, 15:31
C- Gott hat aber Jesus wieder auferweckt, das ist der Sieg über den Tod(Tod, wo ist dein Stachel?)
Und dafür muss Gott seinen unehelichen Sohn töten lassen?
Um mit Gerd Lüdemann zu sprechen: was ist das für ein krankes Gottesbild?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

JackSparrow
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#350 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von JackSparrow » Sa 27. Mär 2021, 18:35

Naqual hat geschrieben:
Sa 27. Mär 2021, 17:43
Hubert leitet eine Firma. Aufgenommen wird jeder, der daran glaubt, dass er seinen Sprößling für den Arbeitplatzbewerber geopfert hat.
In den Evangelien fordert Jesus, man solle an ihn glauben.

Dass man an eine Opferung glauben müsse erwähnt er mit keiner Silbe.

Und der Bewerber dies natürlich auch ganz richtig findet so vorzugehen.
Es ist vollkommen korrekt und ethisch in keiner Weise zu beanstanden, für meine eigenen Verfehlungen einen unbeteiligten Dritten zu opfern.

Wenn ich mit 180 km/h durch die Ortschaft fahre, schreibt mir das Ordnungsamt immer, dass mein Nachbar das Bußgeld für mich zahlt, weil ich so heilig und fromm und nächstenliebend bin.

Und wenn man "Liebe" auf die Packung schreibt, sollte auch "Liebe" drin ist. Ich weiß schon, schriebe man "Vergeltung" drauf, klingt das einfach nicht so, dass jemand die Packung vom Regal ziehen möchte.
Wahre Liebe offenbart sich durch Gewalt.

Sprüche 13,24
Wer die Rute spart, hasst seinen Sohn, wer ihn liebt, nimmt ihn früh in Zucht.

Es ist nur so, dass Ungläubige vom Satan verblendet sind und daher wahre Liebe nicht von einem Meter Kunstrasen unterscheiden können.

Ich will kein Heiliger sein, lieber noch ein Hanswurst... Vielleicht bin ich ein Hanswurst... Und trotzdem oder vielmehr nicht trotzdem – denn es gab nichts Verlogneres bisher als Heilige – redet aus mir die Wahrheit. – Aber meine Wahrheit ist furchtbar: denn man hieß bisher die Lüge Wahrheit. – Umwertung aller Werte: das ist meine Formel für einen Akt höchster Selbstbesinnung der Menschheit, der in mir Fleisch und Genie geworden ist. Mein Los will, daß ich der erste anständige Mensch sein muß, daß ich mich gegen die Verlogenheit von Jahrtausenden im Gegensatz weiß...
(Nietzsche, 1888, "Ecce Homo")

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