Liebe deinen Nächsten

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sven23
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#191 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von sven23 » So 21. Mär 2021, 07:13

Tree of life hat geschrieben:
So 21. Mär 2021, 00:58
JackSparrow hat geschrieben:
So 21. Mär 2021, 00:50
....den Ungläubigen soll selbstständiges Denken beigebracht werden...
Ja und jetzt erkläre mir bitte, warum jeder 10te(geschätzte Zahl) Ungläubige psychische Probleme hat, zum Psychiater(Psycholgen) rennt oder Gesprächstherapie bei nem Speziaisten oder seine Freunde aufsucht, um da was los zu werden, was ihn bedrückt, wobei von 5 Freunden nur einer halbwegs nachvollziehn kann, weil er selber mal in der "Gasse" war.
Du bist dran...
:popcorn:
Und Katholiken gehen zur Gesprächstherapie in den Beichtstuhl. :lol:
Du schätzt also, dass 10% der Ungläubigen psychische Probleme hat. Wie hoch schätzt du den Prozentsatz bei den Gläubigen?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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sven23
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#192 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von sven23 » So 21. Mär 2021, 07:14

Punch hat geschrieben:
Sa 20. Mär 2021, 17:04
sven23 hat geschrieben:
Sa 20. Mär 2021, 16:55
Naqual hat geschrieben:
Sa 20. Mär 2021, 11:45
 

Ich wäre für noch mehr Trennung von Kirche und Staat, auch bei der Besetzung von Lehrstühlen und der Besoldung von Bischöfen.

Ich wäre für die Trennung von Kirche und Erde.
(Oder sind die das nicht schon und waren es schon immer?)
Ich glaub, auf dem Mars wäre noch Platz. :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Punch
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#193 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Punch » So 21. Mär 2021, 08:09

sven23 hat geschrieben:
So 21. Mär 2021, 07:14
Punch hat geschrieben:
Sa 20. Mär 2021, 17:04
sven23 hat geschrieben:
Sa 20. Mär 2021, 16:55


Ich wäre für noch mehr Trennung von Kirche und Staat, auch bei der Besetzung von Lehrstühlen und der Besoldung von Bischöfen.

Ich wäre für die Trennung von Kirche und Erde.
(Oder sind die das nicht schon und waren es schon immer?)
Ich glaub, auf dem Mars wäre noch Platz. :lol:

Auf dem Mars gilt aber als oberstes Gesetz: "Handle so, daß die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne."
(Immanuel Kant, Kritik der praktischen Vernunft)

Die Christen kennen das auch, ähnlich Mt 7,12 aber die Christen wollen lieber "nächstenlieben", das ist einfacher und bequemer und sowieso nicht zu realisieren, jedenfalls nicht wirklich, Aber Christen können dafür mit der Nächstenliebe, die oft nur eine Fernstenliebe ist,  immer hochmoralische Messen feiern, und dann kommen sie in die Internet-Foren und klöpfern sich pausenlos, ob ihres originalen Gottestums, auf die eigene Schulter.



 

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Naqual
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#194 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Naqual » So 21. Mär 2021, 09:43

JackSparrow hat geschrieben:
So 21. Mär 2021, 00:50
Naqual hat geschrieben: Axiome dürfte es nach Dir in den Wissenschaften gar nicht geben. Es ist ja das Problem, dass sie weder beweisbar noch falsifizierbar sind.
Was nicht falsifizerbar ist, ist keine Wissenschaft.
Schlussfolgerung: Mathematik ist keine Wissenschaft. Denn deren Axiome sind nicht falsifizierbar.


Die Aussage "was nicht falsifizierbar ist, ist keine Wissenschaft" ist schlicht das, was man mit dem Vorwurf Positivismus benennen kann.
Falsch. Positivismus = Verifizierung, Wissenschaft = Falsifizierung.
Der Zusammenhang war für mich der Positivismusstreit als Beispiel:
Dann lass es Dir Wiki erklären: Sozialwissenschaftlicher Positivismus
Für Theodor W. Adorno und mit ihm die Frankfurter Schule setzt jede soziologische Fragestellung eine Totalität der Gesamtgesellschaft voraus. Der Forschungsprozess muss daher die Intentionalität der Lebenspraxis in Rechnung stellen und darf sich nicht auf die Beobachtung physisch erfahrbarer Vorgänge beschränken. „Der Positivismus, dem Widersprüche anathema sind, hat seinen innersten und seiner selbst unbewußten Kern daran, daß er der Gesinnung nach äußerster, von allen subjektiven Projektionen gereinigter Objektivität anhängt, dabei jedoch nur desto mehr in der Partikularität bloß subjektiver instrumenteller Vernunft sich verfängt.“[10] Der Positivismus hat für Adorno nur eine eingeschränkte Sicht auf die Welt. „Der Positivismus betrachtet Soziologie als eine Wissenschaft unter anderem und hält seit Comte die bewährten Methoden der älteren, zumal der von Natur, für übertragbar auf die Soziologie.“[11] Für Adorno muss hingegen Soziologie die Dialektik zwischen Totalität und beobachtbaren Phänomenen mit berücksichtigen. „Soziologie hat Doppelcharakter: in ihr ist das Subjekt aller Erkenntnis, eben Gesellschaft, der Träger logischer Allgemeinheit, zugleich das Objekt. Subjektiv ist Gesellschaft, weil sie auf die Menschen zurückweist, die sie bilden, und auch ihre Organisationsprinzipien auf subjektives Bewusstsein und dessen allgemeinste Abstraktionsform, die Logik, ein wesentlich Intersubjektives. Objektiv ist sie, weil aufgrund ihrer tragenden Struktur ihr die eigene Subjektivität nicht durchsichtig ist, weil sie kein Gesamtsubjekt hat und durch ihre Einrichtung dessen Instauration hintertreibt.“[12] Wissenschaft darf demnach nicht nur die „szientistische Objektivität“ erfassen, sondern muss auch das subjektive Sein der Gesellschaft in Rechnung stellen. Indem sie diese Rückbindung leiste, unterscheide sich die Kritische Theorie von einer positivistischen Soziologie.

Ich kann nichts dafür, dass du den Sprachgebrauch einer anderen Disziplin als Grundlage nimmst (wenn auch kurz und parolenartig) . Aber ich denke nicht, dass du jetzt dem Scheuklappen-Begriffsdenken das Wort redest und a priori alles für verkehrt z.bw. unwissenschaftlich hältst, was sprachlich nicht von Deiner Falkultät kommt! :-)
Ich persönlich denke, dass man gerade wenn man bei einer "Totatalität" forscht, wie einer Nation oder einer Gesellschaft, man durchaus auch Bereiche wissenschaftlich betrachten kann, die engumgrenzt eben nicht falsifiziebar sind. Nationen kannst Du eben nicht mal auf die Schnelle in einem Labor untersuchen zum falsifizieren. Auch bei "Interessen" wird es extrem schwierig. Die Falsifikation ist da eher einem zufälligen späteren Ereignis entspringbar, aber damit eben nicht Teil eines wissenschaftlichen Prozesses.


Das Beobachtete wird massiv vom Beobachtenden beeinflusst und ohne dies würde das Beobachtete gar nicht in der Form agieren.
Religiöse Dogmen enthalten nicht Beobachtetes. Sie sind erfunden.
Du hast es nun aus dem Zusammenhang gerissen. Mein Satz bezog sich auf die Quantentheorie. Die quasi dutzende von grundlegenden wissenschaftlichen Theorien konkret falsifiziert, bei den ach so erhabenen exakten Wissenschaften. :-)

Deine Aussagen wiederum zu Religiösen Dogmen können aufgrund einer einzigen abweichenden Beobachtung falsizfieriert werden. Gibst Du mir da Recht?
Dann bringe ich nämlich drei Beispiele. :-)

 

SilverBullet
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#195 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von SilverBullet » So 21. Mär 2021, 09:50

Tree of life hat geschrieben: Ich habe deinen Beitrag jetzt gelesen und du siehst es halt anders, hab kein Problem damit. :)
Aber ich möchte dir jetzt was mitteilen, wie dein Schreiben auf mich "wirkt" nicht immer, aber oft, nämlich "leblos"...
Ich bin sehr "feinfühlig", damit meine ich jetzt nicht , dass ich emotional reagiere, es ist eine Art Gespür.
Es liegt aber nicht an der Wortwahl selbst, selbst wenn du aggressiv schreiben würdest oder mit "lieblichen" Worten, es würde nichts ändern.
Es kommt bei mir überhaupt nicht an, ich verstehe dich, aber es berührt mich in keinster Weise, auch wenn ich was lernen kann von dir
Ich hoffe, du bist mir jetzt nicht böse, wenn ich so offen schreibe ;)
OK

Ist "Nächstenliebe" für dich ein Schlüsselthema für deinen Glauben an Gott?

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sven23
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#196 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von sven23 » So 21. Mär 2021, 10:07

Punch hat geschrieben:
So 21. Mär 2021, 08:09
Die Christen kennen das auch, ähnlich Mt 7,12 aber die Christen wollen lieber "nächstenlieben", das ist einfacher und bequemer und sowieso nicht zu realisieren, jedenfalls nicht wirklich, Aber Christen können dafür mit der Nächstenliebe, die oft nur eine Fernstenliebe ist,  immer hochmoralische Messen feiern, und dann kommen sie in die Internet-Foren und klöpfern sich pausenlos, ob ihres originalen Gottestums, auf die eigene Schulter.
Was viele Christen auch immer vergessen oder verdrängen: die Nächstenliebe gab es auch schon im sog. Alten Testament, also in den jüdischen Schriften, die auch Jesus zur Grundlage hatte. Und der Nächste war natürlich der jüdische Mitbürger/Glaubenbruder, ganz im Sinne eines religiösen Partikularismus, den auch Jesus selbstverständlich vertreten hat. Erst Paulus und die Evangelisten haben daraus einen gewissen Universalismus gemacht, auch aus der Erkenntnis heraus, dass man mit der Vergottung des Wanderpedigers innerhalb des Judentums auf Ablehnung stieß.
So wie bei der Nächstenliebe hat das Christentum an vielen Punkten den Glauben des Wanderpredigers entscheidend verändert. Das muß per se nicht immer negativ sein, aber man sollte aufhöhren, sich ständig auf ihn zu berufen, alleine schon aus intellektueller Redlichkeit.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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Naqual
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#197 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Naqual » So 21. Mär 2021, 10:09

Punch hat geschrieben:
Sa 20. Mär 2021, 17:04
Ich wäre für die Trennung von Kirche und Erde.
(Oder sind die das nicht schon und waren es schon immer?)
Deutschland gehört zu den Ländern, die am wenigsten laizistisch (weltlich, ohne Kirche bei der politischen Macht) sind in der christlich-westlichen Hemisphäre.
Da werden Positionen von kommunaler Ebene bis auf gesamtstaatlicher Ebene für Vertreter von religiösen Gemeinschaften reserviert. (Vom Jugendhilfe-Ausschuß einer Kommune bis zum Rundfunkrat)
Da werden hunderte von Professorenstühlen der Unis vom Staat finanziert.
Manchmal werden sogar ganze Kirchen auf Staatskosten im Winter geheizt (Berlin).
Da werden Kindergärten (und andere soziale Institutionen) als kirchlich genannt, obwohl bei den Betriebskosten 80 Prozent der Staat aufkommt, der Restbetrag so ungefähr den Eigenanteil der Eltern bildet. Da sagen die Franzosen natürlich (total laizistisch), wenn wir das Ganze schon zahlen, machen wir es gleich selbst (staatl. Kindergarten).
usw.

Deine "Trennung von Kirche und ERDE (statt Staat)" ist natürlich der Hammer. LoL. Da es bewohnt außerhalb der Erde nur die ISS gibt, oje, da wirds eng! Aber sie wären dem Himmel näher und könnten ganz von oben herab predigen.

Ruth
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#198 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Ruth » So 21. Mär 2021, 10:22

SilverBullet hat geschrieben:
Sa 20. Mär 2021, 22:27
"Liebe" ist letztlich eine innere Haltung eines Menschen in Bezug auf sich und (z.B.) einen anderen Menschen.
Der Umfang des Selbst-Bezugs nimmt ab und der Umfang des Bezugs auf den anderen Menschen nimmt zu und zwar beides derart grundlegend, dass sich der liebende Mensch nicht mehr (wie zuvor) als Einzelperson betrachtet.
,
Diesen Absatz finde ich zB ziemlich gut als Zusammenfassung oder Überblick "über" die Liebe. Ich spüre darin die Anregung, sein eigenes "Herz" (Mittelpunkt/Innneres/Seele) zu erspüren und so auch einen Bezug zum "Nächsten" zu finden.
Tree of life hat geschrieben:
Sa 20. Mär 2021, 23:25
... ich verstehe dich, aber es berührt mich in keinster Weise, ...

Ich denke, niemand kann diesen Begriff "Liebe" so umfassend beschreiben, dass es jeden berührt. Das ist genau das, was die Liebe ausmacht: sie schaut den "Nächsten" an, versucht zu verstehen und sucht und findet (vielleicht) einen Bezug zum Gegenüber... oder eben auch nicht.

Wenn zB eine Mutter in einer Fußgängerzone ein Kind sieht, das weinend etwas sucht, wird das Mutterherz berührt, und man KANN gar nicht vorbeigehen. Das passiert eben, WEIL man selbst Mutter ist und irgendetwas im Inneren berührt wird. Jemand, der keine Kinder hat, sieht dieses Kind vielleicht noch nicht einmal. Wenn man berührt wird, liegt das wahrscheinlich auch daran, dass irgendetwas von dem, was in einem selbst steckt (Erfahrungen) anziehend auf die Impulse von außen wirkt.

Punch
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#199 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Punch » So 21. Mär 2021, 10:25

Naqual hat geschrieben:
So 21. Mär 2021, 10:09
Punch hat geschrieben:
Sa 20. Mär 2021, 17:04
Ich wäre für die Trennung von Kirche und Erde.
(Oder sind die das nicht schon und waren es schon immer?)


Deine "Trennung von Kirche und ERDE (statt Staat)" ist natürlich der Hammer. LoL. Da es bewohnt außerhalb der Erde nur die ISS gibt, oje, da wirds eng! Aber sie wären dem Himmel näher und könnten ganz von oben herab predigen.



Und immer wieder bewahrheiten sich die Worte eines Reinhard May, Sei wachsam:

...

Wie sie das Volk zu Besonnenheit und Opfern ermahnen,
Sie nennen es das Volk, aber sie meinen Untertanen.
All das Leimen, das Schleimen ist nicht länger zu ertragen,
Wenn du erst lernst zu übersetzen, was sie wirklich sagen:
Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm:
Halt du sie dumm, -- ich halt' sie arm!



Heuchlerisches Lügenpack, und das ist noch äußerst, also ausnehmend höflich formuliert.

 

Ruth
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#200 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Ruth » So 21. Mär 2021, 11:07

Punch hat geschrieben:
So 21. Mär 2021, 10:25
Wie sie das Volk zu Besonnenheit und Opfern ermahnen,
Sie nennen es das Volk, aber sie meinen Untertanen.
All das Leimen, das Schleimen ist nicht länger zu ertragen,
Wenn du erst lernst zu übersetzen, was sie wirklich sagen:
Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm:
Halt du sie dumm, -- ich halt' sie arm!


Ich denke, das betrifft im Grunde alle menschlichen Zusammenschlüsse, dass sich Hierarchien bilden ... dies sogar gewollt ist vom "Volk".

So ist im Grunde auch immer das Ziel der "Gründer" eines Zusammenschlusses, an eine Machtposition zu kommen. Welche genau dadurch entsteht, dass man die Mitglieder zu Untertanen "erzieht".

Mir wurde das früher sogar ganz offen von meiner damaligen Gemeinde so dargestellt, dass Gott Hierarchien wollte ... in denen er dann an oberster Stelle steht, und stufenweise dann seine Untertanen und deren Untertanen ... usw.

Aber ich denke, das wäre ein neues Thema ... das ich jetzt einfach mal eröffne, damit es hier nicht wieder abgetrennt werden muss.

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