ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Fr 5. Mär 2021, 18:16
Ich halte es auch für sehr wahrscheinlich, dass dieser Satan ein Mensch aus Hiobs Umfeld war, der neidisch auf ihn war.
Ich folge auch eher dieser Auslegung. Jedenfalls wird er in die Reihen der Söhne Gottes gestellt, was vermutlich seine ursprüngliche Stellung einst auch war. Damit ist er kein reines Geistwesen. Für mich ist Hiob ein Vorbild, was des Menschen Stellung vor Gott betrifft. Vielleicht ist das Buch eine literarische Verabreitung, die am Menschen Hiob sich manifestiert hatte. Rein theologisch kann ich es nicht weiter deuten. Was den Begriff "Satan" ausmacht, so habe ich schon Stellung bezogen.
Für mich ist er nicht der Teufel selbst, aber im Buch Hiob zeigt der die charakteristischen und damit teuflischen Wesenszüge. Wie ich sagte trennt das AT noch nicht so scharf die Geister wie es später Jesus vornimmt. Der Todesengel kommt des öfteren vor, aber er untersteht immer Gott. Er handelt im Auftrag Gottes wie auch der Satan im Buch Hiob. Er kann nur tun, was Gott zulässt. So bedient sich Gott seines Wesens, wiewohl er ein Verderber ist bzw. geworden ist, um Hiob zu prüfen, wem seine ganze Treue gilt.
Jesus nennt auch Judas einen Teufel, weil er an ihm erkennt, dass sein Geist ebenfalls diese Wesenzüge trägt. Gott bediente sich derart um an Jesus zu erfüllen, was er erfüllen sollte. Judas war damit auch für Jesus gewissernmaßen eine Prüfung, denn er entfernte ihn bis zuletzt nicht aus dem Jüngerkreis der 12. Das machte er am Ende selbst, nachdem er mit dem Teufel eins wurde.
Gott erlaubte das, als die Zeit dafür gekommen war, Judas völlig in seinen Besitz zu bringen, als feststand, dass dieser verlorengeht. Drei Jahre sah er die Allmacht Gottes durch seinen HG wie die anderen 11 Jünger, aber am Ende paktierte er mit den anderen Teufeln, den Obersten und Pharisäern der Juden. Doch niemand kann die Allmacht Gottes außer Kraft setzen. Das ist die gute Botschaft daran, weshalb diese Dinge alle geschrieben stehen uns mahnend zum Vorbild.
Soweit würde ich den Zusammenhang Teufel/Satan sehen. Menschen sterben, Geister nicht, diese werden erst am Ende der Tage ihr Gericht erhalten. So manifestiert sich der Geist des Teufels in jeder Generation in den Menschen, die sich Gott vorsätzlich und bewusst nicht unterordnen wollen. Durch sie prüft Gott auch, worin ich den Hauptzweck des Buches Hiob sehe. Wir sollen allen Anschlägen des Teufel widerstehen, um so unsere Vollkommenheit zu erreichen.
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Fr 5. Mär 2021, 18:16
Anstatt zu sagen "Hey Gott, ich will das auch haben" verbarg er seinen Neid hinter einer Gerechtigkeitsdebatte. Weil er auch wenig hatte, sollte Hiob nicht mehr haben.
Ob das Motiv Neid war, lese ich nicht heraus. Wenn, dann bezog sich der Neid nicht auf Hiobs Güter, sondern auf seinen tadellosen Ruf. Gott stellt Hiob lobend als Vorbild der Gerechtigkeit hin und damit stellt er ihn höher als alle anderen Geschöpfe hin.
Hiob 1:8 hat geschrieben:
Da sprach der Herr zum Satan: Hast du meinen Knecht Hiob beachtet? Denn seinesgleichen gibt es nicht auf Erden, einen so untadeligen und rechtschaffenen Mann, der Gott fürchtet und das Böse meidet!
Dieses "seinesgleichen gibt es nicht auf Erden" ist für mich das Reizwort, auf das der Satan anspringt. Seine krankhafte Eifersucht ist für mich das Grundmotiv, wie es den Teufel treibt. Und in dem Sinne wird uns dieser Satan im Buch Hiob als Gegenspieler Hiobs dargestellt. Man kann also schon sagen, dass er einen teuflischen Charakter hat. Er will sich Gott gleichstellen und nicht anerkennen, dass der Boss im Universum nun mal der HERRR ist. Ich kenne das auch aus meinem Arbeitsumfeld.
Es gibt Menschen, die ertragen es nicht die zweite Geige zu spielen, obwohl jedes Orchester sowohl die erste als auch die zweite benötigt und der Wert des Spielers weder vom Instrument noch von seiner Position abhängt. Dieser Machtkampf treibt den Teufel. Für ihn gibt es nur eine Position in einem Orchester, den Dirigenten, doch dann er spielt nicht das Stück, dass Gott aufführen möchte. Derart tritt er schon gegenüber Adam und Eva auf, dass er uns in allen Dingen, die Gott betreffen, belügt. Darum nennt ihn Jesus auch Vater der Lüge.
Wenn ich der Auslegung der Schrift folge, dann handelt es sich um gefallene Engel, die ihre Behausung (den Himmel) verlassen haben, was man so vestehen muss, dass sie ihre Stellung verlassen haben durch Auflehnung Gott gegenüber. Sie wurden daher aus dem Himmel entfernt und fristen nun ihr Dasein um uns herum als körperlose Wesen, die sog. Dämonen. Ihr Anführer ist der Teufel, der in mehreren Gestalten auftritt.
Sie dürften ihre Eigenständigkeit verloren haben, weshalb sie sich nun eines anderen Lebewesens bemächtigen um ihre eigene Lebensform aufrechtzuerhalten, solange bis sie endgültig vernichtet werden. Man erkennt ihr Wirken an Menschen mit einem bösen oder unreinen Geist. Vorwiegend wollen sie sich Menschen für ihre Zwecke zunutze machen. Doch wenn sie es nicht an Menschen bewerkstelligen, dann begnügen sie sich auch mit Tierkörpern.