Der Teufel ist der Satan

Themen des Neuen Testaments
Lena
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#1 Der Teufel ist der Satan

Beitrag von Lena » Di 2. Mär 2021, 10:10

In der Wüste wurde Jesus vom Teufel versucht und nannte ihn Satan. 
Matthäus 4,1 Da wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt, damit er von dem Teufel versucht würde.
Matthäus 4,10 Da sprach Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan!

Für mich war das immer das gleiche Wesen: Der gefallene Engel.

Wenn Jesus Petrus sagt: Satan weiche von mir, sagt Jesus nicht, Petrus sei der Teufel oder der Satan.
Er sagt, das Petrus sich von diesem gefallenen Engel hat verführen lassen und etwas von Jesus 
gefordert hat, das ihm nicht Gottes Geist eingab, sondern der Verführer. 
 
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

JackSparrow
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#2 Re: Der Teufel ist der Satan

Beitrag von JackSparrow » Di 2. Mär 2021, 10:32

Lena hat geschrieben:
Di 2. Mär 2021, 10:10
Er sagt, das Petrus sich von diesem gefallenen Engel hat verführen lassen
Petrus möchte verhindern, dass Jesus nach Jerusalem geht.

Von da an begann Jesus, seinen Jüngern zu erklären, er müsse nach Jerusalem gehen und von den Ältesten, den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten vieles erleiden; er werde getötet werden. Da nahm ihn Petrus beiseite und machte ihm Vorwürfe; er sagte: Das soll Gott verhüten, Herr Mt16,21

Aufgrund des Verhinderungsversuches bezeichnet Jesus den Petrus als einen Hinderer.
Weg mit dir, Satan Mt16,23

Er sagt, das Petrus sich von diesem gefallenen Engel hat verführen lassen und etwas von Jesus 
gefordert hat, das ihm nicht Gottes Geist eingab, sondern der Verführer.
Welche Verführer hinderten den Paulus daran, seinen eigenen Willen zu tun und die Thessalonicher zu besuchen?

Ja, wir hatten uns fest vorgenommen, zu euch zu kommen, und das wollte ich, Paulus, schon einige Male; aber der Satan hat uns daran gehindert 1Th2,14

Helmuth
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#3 Re: Der Teufel ist der Satan

Beitrag von Helmuth » Di 2. Mär 2021, 11:22

Lena hat geschrieben:
Di 2. Mär 2021, 10:10
Wenn Jesus Petrus sagt: Satan weiche von mir, sagt Jesus nicht, Petrus sei der Teufel oder der Satan.
Verwirrend diese Aussge, Jesus sagt klar Satan, aber nicht Teufel.

Lena hat geschrieben:
Di 2. Mär 2021, 10:10
Er sagt, das Petrus sich von diesem gefallenen Engel hat verführen lassen und etwas von Jesus 
gefordert hat, das ihm nicht Gottes Geist eingab, sondern der Verführer. 
Nein, das sagte er auch nicht. Man sollte einfach besser lesen. Jesus wählte seine Wortwahl klar: Er denkt menschlich und nicht göttlich. Das ist von verführt wieder abzugrenzen. Wenn du vom Bösen verführt wirst, dann denkst du nicht weiter nur rein menschlich, sondern auch boshaft.

Menschlich dachte er, Jesus vor seinem angekündigten Kreuzgang schützen zu müssen. Paulus z.B. verwehrte man manchmal sich der Öffentlichkeit zu stellen und er gab dem nach. Es ging da um dasselbe, Schutz. Es war Petrus aber nicht klar, dass er im Falle Jesus dann nicht erlöst werden könnte wie überhaupt kein Mensch hätte erlöst werden können.

Er verstand also nicht die Tragweite seiner Aussage, hätte er sie in die Tat umgesetzt. Daher ist die scharfe Reaktion Jesu für mich verständlich. Jesus kannte seinen Auftrag bereits. Petrus hat die Rüge aber weggesteckt. Andere hatten sich bei derartigen Aussagen von ihm abgewandt.

Daher war m.E. rein menschliches Denken im Spiel, das nur bergenzt etwas erfassen kann. Das macht noch nicht schuldig und ist damit auch nicht böse. Aber da wir alle auch verführt sind so mischen sich in uns die rein menschlichen mit den boshaften Gedanken. Darum muss Gottes Wort für uns der Maßstab sein, das alles voneinander zu unterscheiden.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

Tree of life
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#4 Re: Der Teufel ist der Satan

Beitrag von Tree of life » Di 2. Mär 2021, 12:52

Lena hat geschrieben:
Di 2. Mär 2021, 10:10

Für mich war das immer das gleiche Wesen: Der gefallene Engel.
Dann wären theoretisch Menschen auch "gefallene" Engel, das würde so einiges erklären ;)

JackSparrow
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#5 Re: Der Teufel ist der Satan

Beitrag von JackSparrow » Di 2. Mär 2021, 13:25

Tree of life hat geschrieben:
Di 2. Mär 2021, 12:52
Dann wären theoretisch Menschen auch "gefallene" Engel, das würde so einiges erklären
Wo sind die denn runtergefallen?

Tree of life
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#6 Re: Der Teufel ist der Satan

Beitrag von Tree of life » Di 2. Mär 2021, 13:38

JackSparrow hat geschrieben:
Di 2. Mär 2021, 13:25
Wo sind die denn runtergefallen?
Von der Jakobsleiter in Helmuths "Klomuschel" :lol:
Aber er hat die ja in einem anderen Thread Gott sei Dank gesegnet, also kanns nur wieder hoch gehn

Lena
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#7 Re: Der Teufel ist der Satan

Beitrag von Lena » Di 2. Mär 2021, 15:42

Helmuth hat geschrieben:
Di 2. Mär 2021, 11:22
Er denkt menschlich und nicht göttlich.

Dann gäbe es göttlich, teuflisch und menschlich. 
Aber menschlich ist immer entweder göttlich oder teuflisch. 
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Punch
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#8 Re: Der Teufel ist der Satan

Beitrag von Punch » Di 2. Mär 2021, 16:10

Lena hat geschrieben:
Di 2. Mär 2021, 10:10
In der Wüste wurde Jesus vom Teufel versucht und nannte ihn Satan. 
Matthäus 4,1 Da wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt, damit er von dem Teufel versucht würde.
Matthäus 4,10 Da sprach Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan!

Für mich war das immer das gleiche Wesen: Der gefallene Engel.

Wenn Jesus Petrus sagt: Satan weiche von mir, sagt Jesus nicht, Petrus sei der Teufel oder der Satan.
Er sagt, das Petrus sich von diesem gefallenen Engel hat verführen lassen und etwas von Jesus 
gefordert hat, das ihm nicht Gottes Geist eingab, sondern der Verführer. 

Mariellchen, das ist doch genau das, was die Psycholgie als Verdrängung und Tabuisierung definiert, hier wird ein einfacher Text zum Paradebeispiel dafür, wie eindeutige textuelle Sachverhalte bewusst von der eigenen, also deiner Wahrnehmung ferngehalten werden.

Es steht in Math. 4,10 zunächst einmal nicht weiter als:  Das sprach Jesus zu ihm: Weg mit die, Satan!

In Math. 4,10 steht aber nichts, gar nicht davon, das Jesus sagte oder andeutete, das und nach deinen Worten: das Petrus sich von diesem gefallenen Engel hat verführen lassen und etwas von Jesus gefordert hat, das ihm nicht Gottes Geist eingab, sondern der Verführer. 

Davon lesen wir in Math. 4,10 kein Wort, hier werden nur deine Konflikte mit deiner Art des Verstehens der biblischen Textes reguliert oder assimiliert, so das sich das von dir Gelesene mit deinen Wünschen, Hoffnungen und Vorstellungen endlich vereinbaren lässt.
Oder anders gesagt, du verdrängst einen kurzen Textabschnitt und sublimierst in diesen Text das hinein, was deiner religiösen Meinung nach, dort hätte stehen müssen, oder sollen.

Das sprach Jesus zu ihm: Weg mit die, Satan!

Mehr nicht, kurz, knapp, verständlich auch für simple Gemüter, was nun folgt sind Verdrängungsphänomene, ist Verdrängungsarbeit bis der Text (d)seinen eigenen Vorstellungen entspricht, wie wir das bei die Bibel lesenden und den Bibeltext willkürlich ausdeutenden Christen häufig antreffen.

Siegmund Freud schrieb einmal:

„Eine gewisse Art von Modifikation des Ziels und Wechsel des Objekts, bei der unsere soziale Wertung in Betracht kommt, zeichnen wir als Sublimierung aus.

Und nichts anderes hast du gemacht, Helmut auch, aber Helmut macht das immer und so fällt das nicht weiter auf. Das ist jetzt nicht böse gemeint, das ist nur ein Phänomen, wie ich es seit vielen Jahren nicht nur bei Christen beobachte, Philosophen und Literaturkritiker kennen diese Problematik der "Deutungswut" ebenfalls.

 

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Naqual
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#9 Re: Der Teufel ist der Satan

Beitrag von Naqual » Di 2. Mär 2021, 17:50

Lena hat geschrieben:
Di 2. Mär 2021, 15:42
Helmuth hat geschrieben:
Di 2. Mär 2021, 11:22
Er denkt menschlich und nicht göttlich.
Dann gäbe es göttlich, teuflisch und menschlich. 
Aber menschlich ist immer entweder göttlich oder teuflisch. 
Auch auf den nicht unbegründeten Verdacht hin, es evtl. komplizierter zu machen: Wir müssen den Begriffen hier eine klarere Bedeutung geben.

Bei der Gegenüberstellung menschlich-göttlich sehe ich die Seinsform. Mensch kann gar nicht wie Gott "denken". Mensch lebt in seinem begrenzten Raum und Zeit mit sehr begrenzten Möglichkeiten der Erfassung komplexer Sachverhalte. Gott steht für das Ganze, nicht Vereinzelte, das Umfassende über Raum und Zeit hinweg, schrankenlose Erfassung des Gesamtbildes. HIer von einem Menschen zu verlangen "göttlich zu denken" ist in etwas so, wie von einem munteren Floh zu erwarten einen Vortrag über die Allgemeine Relativitätstheorie zu halten und dabei Einstein noch ein wenig zu verbessern.

Bei der Gegenüberstellung göttlich und teuflich scheint gemeint zu sein: gut und böse.
Hier ist der Mensch erst einmal beides: da er gut und böse auseinanderhalten kann muss er beides bereits in sich haben. Und der Mensch entscheidet dann, wie er nach außerhalb seiner selbst wirkt. In der Regel wohl stets schwankend zwischen überwiegend gut und überwiegend böse.

Interessant wäre, wie die Fans von "der Mensch ist böse, bzw. menschlich im Sinne von böse" dies begründen wollen aus der Darstellung der Schöpfung. Gott schuf den Menschen und es war gut. Dann erwarb der Mensch die Fähigkeit gut und böse unterscheiden zu können wie der gute Gott. Also der Update ist grundsätzlich auch gut. 2x gut bleibt gut. So sicher wie in der Mathematik mit Minus- und Pluszeichen!
Der Mensch ist im Potential grundsätzlich gut, aber er hat auch die Wahl der Alternativen in sich. Gott hat keine Wahl der Entscheidung, einfach weil er immer das Beste will und weiß was dies ist und das ist immer nur Eins. (Spätestens hier sieht man dass die "personale" Vorstellung einer Gottheit seine Tücken hat.)

Helmuth
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#10 Re: Der Teufel ist der Satan

Beitrag von Helmuth » Di 2. Mär 2021, 20:58

Lena hat geschrieben:
Di 2. Mär 2021, 15:42
Dann gäbe es göttlich, teuflisch und menschlich.

Korrekt. Du bist im Ebenbild Gottes erschaffen. Daher kannst du eigenständig denken, unabhängig davon was Gott oder Teufel denken. Die Entscheidung was du heute isst oder welche Socken du anziehst trifft nicht Gott oder sonst wer für dich. Daher ist sie nicht in die Kategorie gut und böse einzuteilen.

Benutze ein wenig den Hausverstand. Der wurde uns von Gott zwar gegeben aber verwenden müssen ihn wir.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
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