Helmuth hat geschrieben: ↑Ich bewerte zunächst gar nichts und stelle nur fragen:
- Als was siehst du dich? Als Atheist oder Agnostiker?
- Wer ist Jesus Christus für dich?
- Welche Lebensgrundsätze prägen deine Geisteshaltung?
- Ich sehe mich als jemand, der aufgehört hat, sich selbst in der Rolle einer "Geist/Gott"-Gegenüberstellung zu verstehen.
Dieses Aufhören (ich hatte durchaus einen christlichen Anfang) ergab sich vor dem Hintergund, dass ich irgendwann nicht mehr sagen konnte, was "Geist" sein soll (das hat wiederum die Körperfunktionen als Grundlage) und ich somit nicht sagen konnte, was "Gott" sein soll.
Insofern ergab sich die Konsequenz, dass ich mich selbst nicht mehr als "Gott gegenüberstehend" verstehen kann.
Würdest du meinen "Prozess des Aufhörens" als Einfluss des Bösen einstufen oder ist es eine Annäherung an die Wahrheit? (Wahrheit respektieren wir ja beide)
- "Jesus Christus" ist für mich eine literarische Aufarbeitung des ersten Jahrhunderts, das durch die Zelotenidee einer "Gott-Unterstützung (-> Messias) durch die Durchsetzung von Religionseinhaltung (Gesetzt Gottes)" und den Niederlagen in den jüdischen Kriegen geprägt war.
Die Aufarbeitung wurde notwendig, um den Totalverlust von Tempel, heiligem Land und den Verlust der Illusion einer "Gott-Unterstützung für sein Volk", unter das neue Licht einer Gewaltlosigkeit zu stellen (-> Motto: "Zeloten waren gewalttätig und verfolgten den falschen Weg, Gott hat unterstützt, man hat ihn aber nicht gehört").
Hierfür nehme ich als Grundlage die Tatsache, dass die Bibel die Zeloten ausblendet (bzw. in wenigen "Not-Sätzen" falsch darstellt), die Bezeichnung "Jesus Christus" eigenartig erscheint (im ersten Jahrhundert gab es zahlreiche Personen mit messianischem Anspruch - es liegt also ein eigenartiges "Vergessen" vor), und die nicht christliche Literatur des ersten Jahrhunderts keine friedliche Jesus-Bewegung kennt und die Kriegsniederlagen als Ausgangspunkt des Christentums eine sinnvolle Grundlage haben.
- Meine Haltung: Korrektheit und Funktionalität dominieren -> Wünsche werden aufgegeben, wenn sie hierzu widersprüchlich sind.
Darauf basieren auch beide obigen Punkte.
Helmuth hat geschrieben:Von mir aus drehen wir ein zwei weitere Runden aber nicht als Diskussionsschwerpunkt hier.
Gerne.
(ich denke sogar, wir sind
exakt am Diskussionsschwerpunkt)
Bedeutet deine Haltung, dass du mein "Nicht-Wissen, was Geist sein soll" erst einmal
nicht zum Kampf zwischen Gut und Böse zählst?
Bin ich neutral?
Helmuth hat geschrieben:Nein. Du könntest mich ebenso fragen ob Heroin etwas Gutes hat, denn Mediziner setzen es ja auch ein.
Naja, Heroin
kann aber etwas Gutes haben und genau nach diesem "kann" habe ich gefragt.
Ich betrachte Religion vom Anhänger ausgehend (geht ja nicht anders, weil ich nicht weiss "Geist" sein soll) - insofern handelt ein Anhänger (du genauso) aus seiner Idee heraus und er führt etwas
für sich durch.
Ich denke es liegt Wahrheit darin (wir beide respektieren das), dass man
auf dieser Basis, Positives in der religiösen Einstellung eines Anhängers finden kann.
In deiner Einstellung kommt "meine Basis" natürlich nicht vor, denn du hast eine eigene religiöse Basis, die des Kampfes zwischen Gut und Böse.
Ich kann mir ohne Probleme einen Anhänger des "Luziferianismus" vorstellen, der aus seiner Haltung, Positives herauszieht.
Angenommen, dieser positive Effekt führt dazu, dass dieser Anhänger von seiner Auswirkung her, insgesamt mehr zur Seite des Guten zu zählen ist, gehört dann nicht auch seine Anhängerschaft letztlich zum Guten?
Für mich läuft das auf die Frage hinaus, ob das Konzept einer glasklaren Trennung zwischen "Gut" und "Böse" überhaupt Sinn macht.
Wie hast du den Sinn dieser klaren Trennung in deiner religiösen Haltung geprüft?
Meine Einstellung führt dazu, dass ich den Kampf zwischen Gut/Böse
nicht sehe, noch
nicht einmal von den Weltanteilen "Gut/Böse" ausgehe (die Trennung also nicht vornehme).
Müsstest du mich aus deiner Sicht heraus nicht davon überzeugen, dass es diesen Kampf gibt und wenn ich mich nicht darauf einlasse und damit nicht die Seite des Guten wähle, zur Seite des Bösen rechnen?
Helmuth hat geschrieben:Jesus Christus ist keine Religion sondern historische Realität wie für mich Gott historische Realität ist und wie auch Sonne Mond und Sterne real sind.
OK, dann vermute ich, dass dies die Grundlagen sind, aus denen du deinen positiven Effekt ziehen kannst.
Mir ist noch nicht ganz klar wo er liegt - geht es darum, dass du denkst, damit der Wahrheit zu folgen und somit Sicherheit hast?
Helmuth hat geschrieben:Nur sieht man Gott nicht, da er selbst Geist ist. Aber der Geist ist wiederum Realität.
Wie würdest du vorgehen, um bei mir, in Bezug auf diese Aussage, eine Dominanz von Korrektheit und Funktionalität zu verursachen, so dass ich meine Nicht-Wissen-Haltung aufgeben muss?
Ich denke, wir sind hier am entscheidenden Unterschied zwischen deiner und meiner Haltung.
Helmuth hat geschrieben:Und dieser Kampf tobt seit Adam und Eva. Dort ist die Rede vom Samen der Frau und vom Samen der Schlange.
Steht "Samen der Frau" für "das Gute" und "Samen der Schlange" für das Böse?
Kommt mir in Bezug auf die christliche Sichtweise komisch vor, denn wurde nicht "die Frau" durch den Sündenfall abgewertet (bzw. war schon schlecht)?
Gehört die "christliche Sündenfall-Haltung zur Frau" zum Guten?
Helmuth hat geschrieben:Du kannst dich dem gar nicht entziehen, dazu hast du gar nicht die Macht.
Naja, ich gehe davon aus, das es keine grössere Macht als die Dominanz von Korrektheit und Funktionalität gibt - denkst du da anders?
Helmuth hat geschrieben:Wie der Kampf ausgeht offenbart Gottes Wort. Schritt für Schritt offenbarte er es ist in der realen Geschichte, die hin zu Jesus Christus geführt hatte. Heute haben wir dazu die vollständige Offenbarung.
Offenbarung in Textform, vom "Schöpfer der Welt", bei gleichzeitiger Möglichkeit von "Botschaften durch Engel", gleichzeitiger Möglichkeit von Direktbeeinflussung durch "Vision" (z.B. "Paulus"), bei gleichzeitiger Möglichkeit des Auftretens von "sprechenden Büschen" oder sonstigen Sprachäusserungen?
Wie soll ich hier entlang, eine Dominanz von Korrektheit und Funktionalität aufbauen?
Allein bei der Frage nach Funktionalität sage ich bereits "wieso ein Interpretationsanfälliger Text, der ständig anders verstanden wird, wenn es bessere Methoden gibt?".
Entspricht es nicht der Wahrheit, dass damit das Konzept ("die Trennung") von Gut und Böse auf sehr wackligen Füssen steht?
Helmuth hat geschrieben:Die Kinder Gottes wollen sich durch das Blut Jesu erlösen lassen, indem sie ihren Geist erneuern lassen. Die Kinder des Teufels wollen das nicht. Aberwitzigerweise respektiert Gott das, aber er richtet es auch dementsprechend.
Ich weiss nicht, was "Geist" sei soll, "will somit keine Erlösung" -> bin ich dann "ein Kind des Teufels"?
---
---
Lena hat geschrieben: ↑ Ich habe dich leider nicht so erlebt, lieber SilverBullet.
Obwohl du mir einen Freipass in die Hand gegeben hast, dir alles sagen zu dürfen, riss der Faden, als ich davon Gebraucht machte.
Hallo Lena
Du hast diesen Freipass immer noch und du hast ihn nie verloren.
Du verwendest ihn gerade und ich freue mich, dass du mir einen Beitrag schreibst.
Du wurdest von dem User, mit dem ich in Konflikt stand, "über mich aufgeklärt" und zuletzt hast du mir geschrieben, dass "der Draht gerissen" ist.
Aus meiner Sicht hast du deinen Freipass eingesetzt, um von mir in Ruhe gelassen zu werden und ich habe das akzeptiert - du darfst mir alles sagen - dazu gehört auch, dass ich dich in Ruhe lassen soll.
Als du vor ein paar Tagen (aus meiner Sicht) ungerecht von der (männlichen) Moderation behandelt wurdest und ein paar Tage nicht hier warst, habe ich überlegt, dir im "grünen Forum" eine PN zu schicken, aber ich habe es nicht gemacht, denn es käme ja nur von mir und das willst du nicht.
Ich würde mich freuen, wenn das alles nur ein Missverständnis war oder wir einfach wieder anfangen würden - gerne