Tree of life hat geschrieben: ↑So 25. Apr 2021, 18:53
Ich denke auch, es wäre besser nicht in gut oder böse zu unterteilen, eher noch in nützlich oder schadhaft, wobei man da auch wieder differenzieren muss.
Ich vernehme auch immer wieder, dass Menschen etwas als "schön" bezeichnen oder "nicht schön"
Es liegt ohnehin im Auge des Betrachters und
am eigenen Empfinden,
der eigenen Wahrnehmung.
Aus der Sicht des einzelnen Individuums stimmt das erst einmal. Aus der Sicht einer Gesellschaft (von Gruppen bis hin zu Staatengemeinschaften) schon nicht mehr. Denn letztere muss - damit die Gesellschaft überhaupt zusammenleben kann - Regeln aufstellen. Ohne geht es nicht.
Damit kann man es aber rational angehen und nicht mit vermeintlichen göttlichen Diktaten die kein Hinterfragen mehr zulassen. Man setzt normativ was gut und böse ist damit.
Die Gesellschaft (im Idealfall) setzt die Normen in einem Prozess in dem alle Invididuum zumindest grundsätzlich auf irgendeine Art beteiligt sind um ihre Interessen mit zu artikulieren.
Diese Normen müssen im Entstehungsprozess und beim Prozess der Verabschiedung in Gesetze rational begründet werden.
Dabei bedarf es allerdings auch wieder einiger Grundsätze: z.B. dass Minderheiten nicht von Mehrheiten drangsaliert werden dürfen, soweit die Interessen der Minderheiten nicht auf Kosten der Gesellschaft gehen. (Genau genommen sind man genau hieran in der westlichen Hemisphäre die "Qualität" einer Demokratie.)
Verbleibt natürlich die Frage, ob es oberhalb einer Gesellschaft im Extremfall weltweit allgemeingültige Normen geben kann. Theoretisch ja. Praktisch nein.
Weltweit ist die "Verfassung" eine Anarchie. Es gibt keine Weltpolizei mit klaren Aufgaben (ob dies gewünscht werden sollte ist eine andere Frage). Eigentlich macht jeder was er will, wenn auch verschiedene Staaten vertragliche Pakte eingehen oder manche Staaten auch wieder austreten aus Verträgen.
Kann es eine "absolute" über allem stehende Moral geben? Die Behauptung einer solchen ist bereits gefährlich! Denn damit wird etwas zu einem bestimmten Zeitpunkt, Kenntnisstand und HIntergrund der Interessen "normativ Gesetztes" auf Dauer gegenüber Kritik immunisiert. Alle Normen die differenzieren zwischen Gut/Böse, Zweckmäßig/Unfug,Wünschenswert/Unerwünscht, etc. müssen ständig weiterentwickelt und hinterfragt werden können.
Allerdings gibt es ein paar "goldene Regeln" in verschiedenen Spielarten, die durchaus hilfreich sind:
z.B. Verhalte Dich so, dass Die Prämissen Deines Handelns stets als allgemeines Gesetz für alle verankert werden könnte.
Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem anderen zu
Was Du für Dich wünscht, das wünsche auch den anderen. usw.
Tree of life hat geschrieben: ↑So 25. Apr 2021, 18:53
Wo beginnt ehrliche Kritik ? Wie weit sollte man gehn?
Ist Lästern gleichzusetzen mit Kritik?
Kritik ist das Vorbringen von rationalen Argumenten gegen eine Sache oder Person. Lästern ist übles Reden wieder eine Person, oder gefühlsbasiertes Ablehnen von etwas.
Kritik kann weit gehen....solange sie konstruktiv ist. Also auf umsetzbare Verbesserungen zielt.