Wir wissen, dass genetische Variation stattfindet. Wie könnte man nun verhindern, dass durch genetische Variation neue Arten enstehen?SilverBullet hat geschrieben: ↑Di 4. Aug 2020, 09:29OK, jetzt geht es ums Eingemachte, denn nun muss man vom klar vorliegenden Wachstum eines aktuellen Lebewesens zur Möglichkeit der Artenentwicklung kommen.
Die Zelle müsste einen Mutations-Zähler eingebaut haben, so dass über alle zukünftigen Generationen hinweg keine weitere Mutation mehr auftreten kann, sobald ein artspezifischer Höchstwert erreicht ist.
Die Pharmaindustrie dürfte sich über jeden Kreationisten freuen, der diesen Mechanismus entdeckt, weil dann endlich ein Heilmittel gegen Krebs gefunden wäre. Die neue Todesursache wären dann Infektionskrankheiten, denn ein unwandelbares Immunsystem taugt nichts gegen unbekannte Krankheitserreger.
Es ist relativ gut bekannt, welcher Umwelteinfluss mit welcher Wahrscheinlichkeit welche Mutation auslöst. Aber was ist Zufall? Wenn man alle Kräfte misst, die beim Würfeln auf einen Würfel einwirken, kann man nicht mehr "zufällig" eine Sechs würfeln.Probleme habe ich an dieser Stelle wenn das Wort "Zufall" fällt, denn dies suggeriert so eine Art "Freiheit in der Beliebigkeit".
Der Lebensinhalt von Nervenzellen besteht ja gerade darin, mit ihren Nachbarzellen Synapsen auszubilden und die Synapsen bei Erregung zu verstärken. Was man genau lernt hängt natürlich von der aktivierten Hirnregion ab. Bei extremen Stress wird man für die aktuelle Gefahrensituation konditioniert, aber man wird sich währenddessen kein Gedicht von Schiller einprägen können.Damit aber noch nicht genug: es ist wohl so, dass das Lernen in emotional bedeutsamen Situationen besonders intensiv und nachhaltig erfolgt.
Wenn der Körper beim Lernprozess besonders intensiv für zusätzliche Zusammenhänge sorgt (sei es "Belastung" oder "hormoneller Aufschwung"), dann scheint die Zellentwicklung zum "Neuen" hin besonders gut zu funktionieren.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Yerkes-Dodson-Gesetz
Ich denke die Funktionsweise ist mittlerweile bekannt. (Noch) nicht sonderlich bekannt ist das "Konnektom" der Großhirnrinde, also welche Nervenzelle mit welcher anderen Nervenzelle kommuniziert.In der Gehirnforschung ist der Lernprozess (noch) ein grosses Rätsel,
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Langzeitpotenzierung
http://physiologie.cc/XVI.8.htm
Aber das machen wir ja - der Körper ist ständig damit beschäftigt, trotz wechselnder Umweltbedingungen weiterhin die gleiche Körpertemperatur, das gleiche Blutvolumen oder den gleichen pH-Wert im Blut zu haben, weil unsere Zellen eben ziemlich wählerisch sind und nur in einer sehr begrenzten ökologischen Nische überleben können. Ein Drittel der Energie aus unserer Nahrung wird allein dafür aufgewendet, rund um die Uhr Natrium-Ionen aus den Zellen zurück ins Blut zu pumpen...Angenommen es bilden sich Umweltsituationen heraus, bei denen sich das Lebewesen verändern müsste, um "Disharmonien bei den Überlebenschancen" auszugleichen (um eine Erweiterung in der Nischenbesetzung zu erreichen).