Trinitatis

Themen des Neuen Testaments
joshua
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#111 Re: Trinitatis

Beitrag von joshua » Do 16. Jul 2020, 07:45

Giovanni146 hat geschrieben:
Do 16. Jul 2020, 06:04


Ach joshua
Abzockerei von solchen gutgläubigen Menschen, welche ja teils nicht einmal Geld für ein Opferschaf hatten (z. B nach Geburt eines Kindes) und grosszügigerweise nur aber zumindest Tauben zum Opfern kaufen mussten, war ebensowenig mit Recht auf Arbeit verbunden, wie später der wohl darauf zurückgehende Ablasshandel. Also beides kaltherzige Profitgier, somit nicht jesuskonform.

Wer sich nicht einmal Tauben leisten kann, wird schwerlich ein Kind durchbringen. Da war sicherlich die Gemeinde hilfreich

Sorry, betreffend Aufdeckung von Misständen durch Menschenrechtsaktivisten und Konfrontation von Behörden damit , habe ich wohl genügend Kenntnisse. Bin seit Jahrzehnten selbst bei Menschenrechtsorganisationen recht aktiv.

Merkt man auch.

Wie kommst Du darauf mich als Gläubigen Menschen zu bezeichnen? Für mich war Jesus ein vorbildlicher, längst fällig gewesener mutiger Aufdecker von gravierenden Misständen im damaligen Judentum gewesen, Menschentrchtsaktivist der 1. Stunde.

Ich bin wohl Christ, aber "Gläubige Christen"  im herkömmlichen Sinn, also jene welche sich von Jesus Lehren weit entfernt haben,, antichristlichen Kirchendogmen (Erbsünde, Trinität, Kreuzigung Jesu als Heilsplan Gottes zum  Opfer gefallen sind, meinen noch immer mich zu deren Glauben an Jesus bekehren zu müssen.

Jesus als verklärtes Vorbild zu nehmen steht dir natürlich zu. Zumindest schreibst du, dass du dadurch ein besserer Mensch wurdest. Das wäre schön, auch wenn ich dir das aufgrund deiner Äusserungen nicht wirklich abnehme.

Zu meinen besten Kollegen, Freunden, Bekannten zählen Buddhisten, Hinduisten, Agnostiker, und bezüglich Christen nur solche welche nicht unter Bekehrungswahn leiden, sondern Jesus als Vorbild für wahres Menschsein schätzen.


Sehr aufschlussreich deine Liste, wirklich.

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sven23
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#112 Re: Trinitatis

Beitrag von sven23 » Sa 18. Jul 2020, 07:07

joshua hat geschrieben:
Di 14. Jul 2020, 07:52
Anhand welcher Quellen gilt die Geburt und die Kreuzigung gesichert?
Natürlich nur anhand der biblischen Quellen, denn was anderes haben wir nicht.
Geburt und Tod sind sozusagen anthopologische Konstanten. Der schändliche Tod eines gewöhnlichen Verbrechers ist ein weiterer Mosaikbaustein, der für die Historizität spricht, denn sie hätte schwerlich erfunden werden können, wenn man einen Messias oder Gottessohn kreieren wollte. Bei einer rein literarischen Figur wären die Schreiber ja völlig frei in der Gestaltung gewesen, sie mußten aber auf den historischen Jesus mit seiner Kernbotschaft Rücksicht nehmen.
Seine letzten Worte am Kreuz, die seine Gottverlassenheit wiederspiegeln, Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen, gelten als glaubwürdiger als das, was Johannes daraus gemacht hat.
 
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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Maryam
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#113 Re: Trinitatis

Beitrag von Maryam » Mi 22. Jul 2020, 08:35

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Do 16. Jul 2020, 06:18
Giovanni146 hat geschrieben:
Do 16. Jul 2020, 05:22
Wohl eine Unart von Dir Sätze nur halb wiederzugeben, wie oben um Jesus verbal zu verunglimpfen respektive mir dies zu unterstellen.
Der Rest spielte keine Rolle, im Umkehrschluss bedeutet deine Aussage, dass er einige Gesetze nicht erfüllt hat. Egal welche es auch sein mögen, er wäre dann laut Bibel ein Sünder gewesen.
Hi Al
unwissentliche Sünder waren jene, Jesus nannte sie ja wohl deshalb "Verlorene Schafe des Hauses Israel" welche trotz Gebot "Du sollst nicht töten" Jahwes Tötungsgelüsten folgten und seine unmenschlichen widergöttlichen Tötungsgesetze umsetzten.

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Giovanni146 hat geschrieben:
Do 16. Jul 2020, 05:22
Jesus hat im Zusammenhang mit Vergebung von Sünden gottseits doch klar genug erklärt, dass Einsicht - Reue - Versöhnungsbereitschaft beim wahrhaftigen Gott zählen. Die entsprechendenmGleichnisse dazu sollte auch ein Al Bundy gelesen und begriffen haben.
Ja, aber ein AlBundy macht Jesus nicht zu einem Sünder wie ein Giovanni. Wenn die Dinge zwischen zwei Menschen geklärt werden, interessiert sich die Justiz auch nicht dafür. Also noch einmal klipp und klar: hat Jesus nun das Gesetz erfüllt ja oder nein? Wenn nein, hat er versagt und kann nicht die Sünde der Welt auf sich genommen haben.
Du Al scheinst mir wie ein Schriftgelehrter jener Zeit auf Giovannis klaren Aussagen zu reagieren. Jesus erfüllte die Gesetze Gottes, namentlich unseres Vaters im Himmel. Er erklärte wohl klar genug, was gottseits diesbezüglich galt. Er sündigte nicht, fragte seine Feinde, die Diener Jahwes waren klar
Johannes 8,46 Wer von euch kann mich einer Sünde zeihen[17]? Wenn ich die Wahrheit rede, warum schenkt ihr mir keinen Glauben? 47 Wer aus Gott ist[18], hört die Worte Gottes; deshalb hört ihr sie nicht, weil ihr nicht von Gott seid.«
Sie waren nicht von Gott sondern von Jahwe.

Mt 7,12 Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten.


AlTheKingBundy hat geschrieben:
Giovanni146 hat geschrieben:
Do 16. Jul 2020, 05:22
Die Opfergesetze stammten von JHWH dem geistigen Vater der Schriftgelehrten, keineswegs vom himmlischen Vater Jesu, den und dessen Vergebungsvoraussetzungen erst durch Jesus bekannt gemacht wurden.
JHWH ist der Vater Jesu, Jesus nimmt etliche Male Bezug aufs AT und in dem ist von JHWH die Rede, Du machst aus der Bibel eine Schundlektüre.
Ach, dann zeige mir doch eine Stelle im NT, wo Jesus unmissverständlich darauf bestanden haben soll, dass sein Vater dem Mose die kapitelweise unsinnigen Opfer- und allgemeinen Tötungsgesetze aufgegeben haben soll, oder die Beschneidung? Eine Dreieinigkeit zwischen Jahwe, Jesus, und dem Hl.Geist ist vollkommen ausgeschlossen.

Die Sünde der damaligen Welt hat Jesus ja nachweislich nicht auf sich genommen, sondern versucht die zum Sündigen verleitenden Gesetze hinwegzunehmen aus der Welt zu schaffen, und bis dahin unwissentlichen Sündern klar zu machen, dass bei Reue und Umkehr der allein wahre Gott, namentlich der Vater im Himmel ihnen diese nicht anlasten würde
Apg 13,38 So sei euch nun kundgetan, ihr Männer, liebe Brüder, dass euch durch ihn Vergebung der Sünden verkündigt wird; und in all dem, worin ihr durch das Gesetz des Mose nicht gerecht werden konntet,

Paulus erkannte offenbar, nach erkennbarem Wechsel zu Jesus Gottesglauben, dass wer bereit war umzukehren, zur Sünde verführende Gesetze Jahwes künftig zu meiden, mit Versöhnung seitens Gottes rechnen konnte. Auch Paulus arbeitete auf das Evangelium Jesus Reiches Gottes hin, wo Jahwe keinen Platz mehr hatte.

2Kor 5,19 Denn Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit ihm selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung.
Was Schundlektüre in der Bibel anbelangt, da sorgte wohl Jahwe zur Genüge für solche gottlosen Begebenheiten, welche wohl für Menschen mit schwachem Nervenkostüm völlig ungeeignet sind. Sein persönlicher Auftritt beschränkte sich ja auf die Tora, nachher schwirrte er nur noch dann in Prophetenköpfen herum, wenn dies zu gottlosem Gemetzel aufforderten.

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Giovanni146 hat geschrieben:
Do 16. Jul 2020, 05:22
In Matthäus 9,13 und 12,7 konfrontiert Jesus die verblendeten Diener JHWHs mit schon im AT vorhanden gewesener Kritik am Opferkult. Deswegen erfolgte ja wohl auch der längst fällig gewesene energische Rausschmiss der Opfertierhändler, den geldgierigen Profiteure des unsinnigen Opferkults.

Nein, das war nicht der Grund (meine Güte), der Grund war das geschäftsmäßige Treiben im Tempel.
Auch hierin liegst Du vollkommen falsch, Al. Was wurde denn im Tempel verkauft? Opfertiere und nichts Anderes. Zusammen mit den von Giovanni erwähnten Stellen ist ja klar, dass er im Gegensatz zu Dir den Sinn der Tempelreinigung klar erkannte.

lg Maryam

Maryam
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#114 Re: Trinitatis

Beitrag von Maryam » Mi 22. Jul 2020, 09:39

sven23 hat geschrieben:
Sa 18. Jul 2020, 07:07
joshua hat geschrieben:
Di 14. Jul 2020, 07:52
Anhand welcher Quellen gilt die Geburt und die Kreuzigung gesichert?
Natürlich nur anhand der biblischen Quellen, denn was anderes haben wir nicht.
Geburt und Tod sind sozusagen anthopologische Konstanten. Der schändliche Tod eines gewöhnlichen Verbrechers ist ein weiterer Mosaikbaustein, der für die Historizität spricht, denn sie hätte schwerlich erfunden werden können, wenn man einen Messias oder Gottessohn kreieren wollte. Bei einer rein literarischen Figur wären die Schreiber ja völlig frei in der Gestaltung gewesen, sie mußten aber auf den historischen Jesus mit seiner Kernbotschaft Rücksicht nehmen.
Seine letzten Worte am Kreuz, die seine Gottverlassenheit wiederspiegeln, Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen, gelten als glaubwürdiger als das, was Johannes daraus gemacht hat.
 

Hi sven23
Pilatus hielt Jesus für unschuldig, er sah in Jesus keinen Unruhestifter, also keines Verbrechens für schuldig das eine Todesstrafe rechtfertigen würde. Ich nehme an, dass Du mit der Kernbotschaft Jesus, also das Nahen Reiches Gottes, dessen Herrschaftsübernahme wenn Sünder von aller Bosheit abkehren, also auch von den ihnen durch Mose aufgedrängten Gottlosigkeiten.

Jesus Worte im Johannesevangelium: Es ist vollbracht wurde ja klar für das unsinnige Sühneopfertoddogma missbracht. Denn seinen Missionsauftrag gottseits erfüllt er klar bevor er gekreuzigt wurde. Es ikommt nicht selten vor, dass Menschen kurz vor ihrem Ableben, die Vergangenheit Revue passieren lassen. Mein Grossvater sagte auch auf dem Sterbebett, "habe alles im Leben geschafft was ich mir vorgenommen habe"...und schlief mit einem zufriedenen Lächeln für immer ein.

Joh 17,4 Ich habe dich verherrlicht auf Erden und das Werk vollendet, das du mir gegeben hast, damit ich es tue.
Sein Werk war garantiert nicht, den Menschen einreden zu wollen, er sei gleichermassen Gott, wie jener der ihn gesandt hatte, diesen allein wahren Gott insbesondere bei den Israeliten bekannt zu machen.

Jesus diente klar als Orientierungshilfe für wahre Göttlichkeit, wie all jene Christen bezeugen, welche wie ich erkannt haben, dass Jesus ihm gottseits aufgegebenen Verhaltens- und Vergebungs- Lehren eine absolut positive Wendung in der Weltgeschichte herbeigeführt hätten. was ja die Jünger Mose nicht glauben wollten und deshalb meinten Jesus als gefährlichen Volksverderber beseitigen zu müssen.

lg Maryam

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Naqual
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#115 Re: Trinitatis

Beitrag von Naqual » Mi 22. Jul 2020, 18:37

Maryam hat geschrieben:
Mi 22. Jul 2020, 09:39
Pilatus hielt Jesus für unschuldig, er sah in Jesus keinen Unruhestifter, also keines Verbrechens für schuldig das eine Todesstrafe rechtfertigen würde.
An dieser Stelle denke ich nicht, dass so die historischen Ereignisse waren. Also es ist undenkbar, dass ein knallharer Provinzfürst wie P.Pilatus, auf die Aussage Jesu "ich bin der König der Juden" antwortete, er wüsste nicht, was dieser Jesus falsch macht. Denn alleine diese Aussage wäre Amtsanmaßung gewesen und ein Affront gegenüber Rom, aber auch gegenüber Pilatus selbst, der nach seinem Verständnis völlig legitim über die aufständischen Juden herrschte. Und DAS wurde von den Römern nicht mit einer Bewährungsstrafe abgetan. Im Gegenteil. Zudem waren einige Jünger sog. "Zeloten". Die waren gegenüber Rom etwa so sittsam wie die RAF gegenüber der Bundesrepublik in den 70ern. Aus römischer Sicht waren Zeloten schlicht Terroristen.
Auch der Umstand, dass Pilatus das Volk fragte, wie Jesus zu verurteilen sei, ist - die historischen Umstände zugrundlegend - eine eher abstruse Schilderung. Die fragten da nicht groß nach und auch vor Aufruhren hatten die zumindest in Jerusalem keine Angst (eher auf dem flachen Land, wo z.B. auch die Zeloten aus dem Hinterhalt operierten, die führten ja einen Partisanenkrieg).

Wie will man im römischen Reich als Religion überleben, wenn der Religionsgründer ein mit dem Tode bestrafter Schwerverbrecher ist? Also eine Möglichkeit ist es, die Schuld von den Römern wegzunehmen, eigentlich habe das Volk der Juden dies so gewollt. Die Römer waren nur so nett, eine Bitte zu erfüllen. Und dann wurde Jesus aufgrund der Wünsche des Staatsfeindes verurteilt (die Juden wurden ja später extrem bestraft: Zerstörung des Tempels und Jerusalems), und nicht aufgrund der mangelhaften Weisheit Roms und seiner Vertreter vor Ort.
Sicherheitshalber: den Römern war es völlig egal welcher Religion ein Bürger Roms oder Bewohner besetzter Gebiete angehörte. Solange man nicht den Cäsar oder Rom kritisierte und eben seine Steuern zahlte. Das Römische Reich war ein multireligiöser Staat! Das änderte sich erst später mit dem Christentum.
Der rationale wenn auch propagandistische Opportunismus der frühen Christen verursachte dann die Brutalitäten gegenüber den Juden in ganz Europa über all die Jahrhunderte.

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sven23
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#116 Re: Trinitatis

Beitrag von sven23 » Do 23. Jul 2020, 16:28

Maryam hat geschrieben:
Mi 22. Jul 2020, 09:39
Hi sven23
Pilatus hielt Jesus für unschuldig, er sah in Jesus keinen Unruhestifter, also keines Verbrechens für schuldig das eine Todesstrafe rechtfertigen würde. Ich nehme an, dass Du mit der Kernbotschaft Jesus, also das Nahen Reiches Gottes, dessen Herrschaftsübernahme wenn Sünder von aller Bosheit abkehren, also auch von den ihnen durch Mose aufgedrängten Gottlosigkeiten.
Historiker haben in dem Prozess jede Menge Verfahrensfehler ausfindig gemacht. Es ist unwahrscheinlich, dass er so stattgefunden hat. Es ist wohl wie so oft in der Bibel fromme Lyrik, die hier nur dazu dienen soll, die Römer zu entlasten und die Juden zu belasten.
Naqual hat auch was passendes dazu geschrieben.
Die Kernbotschaft Jesu, die ipsissima vox, bestand nun mal in der Ankündigung der unmittelbar bevorstehenden Gottesherrschaft auf Erden, die mit dem Gericht untrennbar verbunden war. Wer nicht umkehrte, war seiner Meinung nach unrettbar verloren.

Maryam hat geschrieben:
Mi 22. Jul 2020, 09:39
Jesus Worte im Johannesevangelium: Es ist vollbracht wurde ja klar für das unsinnige Sühneopfertoddogma missbracht.
Natürlich ist das Dogma Unsinn, aber die Umdeutung des schändlichen Todes eines gewöhnlichen Verbrechers in einen Sühneopfertod wurde nun mal von Paulus und dann von den Evangeisten im Rahmen ihres Vergottungsprojektes in die Welt gesetzt. Die Juden wurden als Gottesmörder diffarmiert und das war der Beginn eines verhängnisvollen Antiudaismus/Antisemitismus.


Maryam hat geschrieben:
Mi 22. Jul 2020, 09:39
Denn seinen Missionsauftrag gottseits erfüllt er klar bevor er gekreuzigt wurde.
Was Gott wollte, läßt sich schwer sagen. Jesus jedenfalls verbot die Missionierung. Er vertrat einen jüdischen Nationalismus und religiösen Partikularismus.




 
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Giovanni146
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#117 Re: Trinitatis

Beitrag von Giovanni146 » Fr 24. Jul 2020, 08:00

sven23 hat geschrieben:
Sa 18. Jul 2020, 07:07
joshua hat geschrieben:
Di 14. Jul 2020, 07:52
Anhand welcher Quellen gilt die Geburt und die Kreuzigung gesichert?
Natürlich nur anhand der biblischen Quellen, denn was anderes haben wir nicht.
Geburt und Tod sind sozusagen anthopologische Konstanten. Der schändliche Tod eines gewöhnlichen Verbrechers ist ein weiterer Mosaikbaustein, der für die Historizität spricht, denn sie hätte schwerlich erfunden werden können, wenn man einen Messias oder Gottessohn kreieren wollte. Bei einer rein literarischen Figur wären die Schreiber ja völlig frei in der Gestaltung gewesen, sie mußten aber auf den historischen Jesus mit seiner Kernbotschaft Rücksicht nehmen.
Seine letzten Worte am Kreuz, die seine Gottverlassenheit wiederspiegeln, Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen, gelten als glaubwürdiger als das, was Johannes daraus gemacht hat.

Dass Jesus gekreuzigt wurde steht fest, aber ob er am Kreuz wahrhaftig starb oder mittels extrem starkem Narkotikum nur längere Zeit bewusstlos war, in komaähnlichem Zustand, da gibt es auch biblische Anhaltspunkte dafür.

Du, der Du Dich für Forschungen bezüglich der damaligen Geschehnisse interessierst, hast nie darüber gelesen? Wundert mich sehr. Dann empfehle ich Dir das aufschlussreiche Buch "Das Ur-Evangelium". Die Jünger und Apostel wurden nicht involviert. Mitwisser waren nur Nikodemus und Josef von Arimathäa.

Gruss Giovanni

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sven23
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#118 Re: Trinitatis

Beitrag von sven23 » Fr 24. Jul 2020, 08:20

Giovanni146 hat geschrieben:
Fr 24. Jul 2020, 08:00
sven23 hat geschrieben:
Sa 18. Jul 2020, 07:07
joshua hat geschrieben:
Di 14. Jul 2020, 07:52
Anhand welcher Quellen gilt die Geburt und die Kreuzigung gesichert?
Natürlich nur anhand der biblischen Quellen, denn was anderes haben wir nicht.
Geburt und Tod sind sozusagen anthopologische Konstanten. Der schändliche Tod eines gewöhnlichen Verbrechers ist ein weiterer Mosaikbaustein, der für die Historizität spricht, denn sie hätte schwerlich erfunden werden können, wenn man einen Messias oder Gottessohn kreieren wollte. Bei einer rein literarischen Figur wären die Schreiber ja völlig frei in der Gestaltung gewesen, sie mußten aber auf den historischen Jesus mit seiner Kernbotschaft Rücksicht nehmen.
Seine letzten Worte am Kreuz, die seine Gottverlassenheit wiederspiegeln, Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen, gelten als glaubwürdiger als das, was Johannes daraus gemacht hat.

Dass Jesus gekreuzigt wurde steht fest, aber ob er am Kreuz wahrhaftig starb oder mittels extrem starkem Narkotikum nur längere Zeit bewusstlos war, in komaähnlichem Zustand, da gibt es auch biblische Anhaltspunkte dafür.
Welche wären das z. B.?

Giovanni146 hat geschrieben:
Fr 24. Jul 2020, 08:00
Du, der Du Dich für Forschungen bezüglich der damaligen Geschehnisse interessierst, hast nie darüber gelesen? Wundert mich sehr. Dann empfehle ich Dir das aufschlussreiche Buch "Das Ur-Evangelium". Die Jünger und Apostel wurden nicht involviert. Mitwisser waren nur Nikodemus und Josef von Arimathäa.
Gruss Giovanni
Ob die beiden Autoren zu renommierten Neutestamentlern zählen, weiß ich nicht. Jedenfalls kommen sie ja offensichtlich auch zu dem Schluß, dass der historische Jesus und der Jesus der Evangelien nicht identisch sind.

Besonders durch Paulus erfolgte die Umformung des irdischen Jesus in einen verklärten/vergeistigten Christus. Er war sich dessen wohl bewußt, denn er sagte ja nicht ohne Grund, dass der Jesus im Fleische uns nichts angeht.

Paulus war der erste, der konsequent versuchte, die Jesus-Anhänger, die in Jesus den Messias sahen und auf ein Kräftemessen mit den Römern hinarbeiteten, von solcher revolutionärer Gesinnung abzubringen. Was ihn beunruhigte, das war die jüdische Propaganda gegen die Römer im Namen Jesu. In dieser setzten revolutionäre Kräfte den Römern die Verheißung eines Himmelreiches auf Erden entgegen, das der Messias errichten würde. Ein Großteil der jüdischen Jesus-Anhänger folgte dieser Linie. Der römische Bürger Paulus indes wollte unter allen Umständen eine gewaltsame Auseinandersetzung mit Rom vermeiden. Er setzte deshalb alles daran, den Massen einen Messianismus zu verkündigen, der nicht materialistisch, sondern vergeistigt war. "So ging Paulus zu den Massen und sprach ihre Sprache. Er predigte eine Mysterienreligion, die den Jesus Christus der revolutionären Propaganda in einen göttlichen Geist verwandelte, durch den sterbliche Menschen zur Unsterblichkeit gelangen konnten. Er verlegte das Reich Gottes von dieser Welt in die kommende.


https://www.amazon.de/Das-Ur-Evangelium-Jesus-wirklich-sagte/dp/3784427472
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#119 Re: Trinitatis

Beitrag von Giovanni146 » Fr 24. Jul 2020, 10:44

sven23 hat geschrieben:
Fr 24. Jul 2020, 08:20
Giovanni146 hat geschrieben:
Fr 24. Jul 2020, 08:00

Dass Jesus gekreuzigt wurde steht fest, aber ob er am Kreuz wahrhaftig starb oder mittels extrem starkem Narkotikum nur längere Zeit bewusstlos war, in komaähnlichem Zustand, da gibt es auch biblische Anhaltspunkte dafür.
Welche wären das z. B.?

Oh, diese habe ich beim entsprechenden Thema: Hat Jesus die Kreuzigung überlebt #23 ufgeführt. Hier sind wir ja eigentlich OT damit.

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sven23
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#120 Re: Trinitatis

Beitrag von sven23 » Fr 24. Jul 2020, 11:09

Giovanni146 hat geschrieben:
Fr 24. Jul 2020, 10:44
sven23 hat geschrieben:
Fr 24. Jul 2020, 08:20
Giovanni146 hat geschrieben:
Fr 24. Jul 2020, 08:00

Dass Jesus gekreuzigt wurde steht fest, aber ob er am Kreuz wahrhaftig starb oder mittels extrem starkem Narkotikum nur längere Zeit bewusstlos war, in komaähnlichem Zustand, da gibt es auch biblische Anhaltspunkte dafür.
Welche wären das z. B.?

Oh, diese habe ich beim entsprechenden Thema: Hat Jesus die Kreuzigung überlebt #23 ufgeführt. Hier sind wir ja eigentlich OT damit.
Aber daran kann man mal wieder sehr schön erkennen, dass Johannes kein interner Kenner des Judentums war. 100 Pfund Mhyrre hätte damals ein Vermögen gekostet. Das war kein üblicher Brauch bei den Juden.
Ich denke, hier schießen die beiden Autoren übers Ziel hinaus. Dieser Ansatz wird meines Wissens auch von der Forschung nicht vertreten. Auch die Betrugshypothes von Reimarus wird heute nicht mehr vertreten.
Viel wahrscheinlicher ist, dass man den Leichnam heimlich entwendet hat. Heimlich deshalb, weil niemand mit einem verurteilten Verbrecher in Verbindung gebracht werden wollte. Am anderen Morgen fand man das Grab leer und die Spekulationen und Gerüchte nahmen ihren Lauf. Das verselbständigt sich dann schnell und auf einmal hieß es: Jesus ist auferstanden. So ähnlich ist es auch heute noch: Elvis lebt.....
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