Trinitatis

Themen des Neuen Testaments
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AlTheKingBundy
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#71 Re: Trinitatis

Beitrag von AlTheKingBundy » Fr 10. Jul 2020, 13:48

JackSparrow hat geschrieben:
Fr 10. Jul 2020, 12:36
AlTheKingBundy hat geschrieben:
Fr 10. Jul 2020, 09:35
Na was jetzt? Argumente alle, so dass man einen Rückzieher macht?
Einen Rückzieher macht Jesus, wenn er in Mt5:17 behauptet, das Gesetz nicht "auflösen" zu wollen, in Joh8:7 aber gesetzeswidrig eine Ehebrecherin laufen lässt.

1. Es durfte nach jüdischem Rechtssystem niemand ohne Prozess zum Tode verurteilt werden und es mussten mindestens 2 Zeugen existieren.
2. In den frühen Textfunden (3. Jhd.) taucht die Perikope nicht auf.

JackSparrow hat geschrieben:
Fr 10. Jul 2020, 12:36
Ich nehme deine Kapitulation den ursprünglichen Punkt betreffend an.
Der ursprüngliche Punkt bestand in der Frage, ob es sich bei Jesus um einen Gott handelt.

Nein, uns betreffend war es der Punkt, ob Jesus das Gesetz erfüllt hat.

JackSparrow hat geschrieben:
Fr 10. Jul 2020, 12:36
Nun ist mir einerseits unklar, wieso Jesus denn unbedingt ein Gott sein sollte,

Da scheint dir so einiges unklar zu sein, in den Evangelien hat sich Jesus niemals als Gott betitelt, genau das Gegenteil ist der Fall.

JackSparrow hat geschrieben:
Fr 10. Jul 2020, 12:36
Was bedeutet denn versuchen und wird da überhaupt jemand versucht?
Was macht denn der Diabolos in der Wüste mit Jesus? Er unterbreitet ihm moralisch fragwürdige Vorschläge in der Hoffnung, dass Jesus die Vorschläge umsetzt. Bei Hiobs HERRN führte diese Vorgehensweise zum Erfolg, bei Jesus nicht.

Nein, in der Wüste ging es um die Anbetung, ob Jesus für Gegenleistungen den Satan anbeten würde.

JackSparrow hat geschrieben:
Fr 10. Jul 2020, 12:36
Ist es nicht so, dass Gott Hiob sogar vor dem Bösen schützt?
Was Hiob widerfährt ist nicht böse?

Gott hat die Dinge nicht an Hiob vollzogen, es war Satan. Gott zeigte ihm sogar die Grenzen auf (er sollte Hiob am Leben lassen) und später wurde er belohnt.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

joshua
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#72 Re: Trinitatis

Beitrag von joshua » Fr 10. Jul 2020, 13:55

JackSparrow hat geschrieben:
Fr 10. Jul 2020, 12:36
AlTheKingBundy hat geschrieben:
Fr 10. Jul 2020, 09:35
Na was jetzt? Argumente alle, so dass man einen Rückzieher macht?
Einen Rückzieher macht Jesus, wenn er in Mt5:17 behauptet, das Gesetz nicht "auflösen" zu wollen, in Joh8:7 aber gesetzeswidrig eine Ehebrecherin laufen lässt.


Da gibt haufenweise Beispiele, dass er Wasser predigt aber selber Wein trinkt. Da wird auch klar, wieso er sich vom Täufer taufen liess. Rief dieser doch die Menschen zur Umkehr und Abkehr von ihren Sünden auf.

Ich nehme deine Kapitulation den ursprünglichen Punkt betreffend an.
Der ursprüngliche Punkt bestand in der Frage, ob es sich bei Jesus um einen Gott handelt.

Nun ist mir einerseits unklar, wieso Jesus denn unbedingt ein Gott sein sollte, andererseits kennen wir aber nicht die Kriterien, in denen sich ein Gott von einem Menschen unterscheidet, und können somit prinzipiell für niemanden das Gegenteil belegen. Woher wissen wir, dass Herodes oder Pilatus keine Götter waren?

Ein Mensch kann kein Gott sein, ist doch logisch. Aber das ist Al bekannt, sowie er sich geäussert hat dazu.

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sven23
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#73 Re: Trinitatis

Beitrag von sven23 » Fr 10. Jul 2020, 16:50

joshua hat geschrieben:
Di 7. Jul 2020, 15:33
Maryam hat geschrieben:
Di 7. Jul 2020, 11:02
die Verwandtschaftslinie zurück zu David führt ja bekanntlich nicht über Maria sondern Josef. Paulus kannte die in die Evangelien hineingedichtete jungfräuliche Empfängnis offensichtlich nicht, sonst hätte er wohl nicht geshrieben.

Da stellt sich generell die Frage, was war zuerst, das Huhn (Paulus) oder das Ei(Jesus).

Ohne Paulus kein Christentum. Jesus hat eigentlich gar kein Gewicht dabei.
Paulus kannte Jesus ja gar nicht. Es galt nur Paulus sein eigenes Evangelium.
Genauso sieht es die Forschung auch. Paulus hatte kein wirkliches Interesse am historischen Jesus.
Er machte seine eigene Theologie, für die der tote Jesus die Idealbesetzung war, denn der konnte sich gegen seine Instrumentalisierung nicht mehr wehren.
Wenn man es genau nimmt, sind Christen keine Anhänger von Jesus, sondern Anhänger des Paulinismus.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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sven23
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#74 Re: Trinitatis

Beitrag von sven23 » Fr 10. Jul 2020, 16:54

joshua hat geschrieben:
Fr 10. Jul 2020, 13:55
Da gibt haufenweise Beispiele, dass er Wasser predigt aber selber Wein trinkt.
Deshalb war er wohl auch als "Fresser und Weinsäufer" verschrien.

joshua hat geschrieben:
Fr 10. Jul 2020, 13:55
Da wird auch klar, wieso er sich vom Täufer taufen liess. Rief dieser doch die Menschen zur Umkehr und Abkehr von ihren Sünden auf.
Genau diese Taufe durch Johannes führte später in den Urgemeinden zu Problemen, denn man fragte sich mit Recht, warum sich ein Gottesanwärter als sündiger Mensch hat taufen lassen. Auch darauf reagierten die Schreiber mit entsprechenden Legenden.


joshua hat geschrieben:
Fr 10. Jul 2020, 13:55
Ein Mensch kann kein Gott sein, ist doch logisch.
Wohl wahr, aber nichtsdestoweniger haben die Schreiber versucht, den Wanderprediger zu vergotten, erst recht die spätere Kirche.
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sven23
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#75 Re: Trinitatis

Beitrag von sven23 » Fr 10. Jul 2020, 17:11

Maryam hat geschrieben:
Mo 6. Jul 2020, 07:22
sven23 hat geschrieben:
Sa 4. Jul 2020, 07:19
Das sog. Johannesevangelium hat sich am weitestem vom Judentum entfernt, und damit auch vom Juden Jesus, der bis zu seinem Tod durch und durch Jude war und kein Christ, wie im spätere Generationen posthum unterstellen.

Jesus wurde wohl als Jude geboren. Sein Vater Josef stammte von der Davidlinie ab.
Das wollen die Schreiber durch ihre erfundenen Stammbäume weismachen. Die verschiedenen Stammbäume sind nicht in Einklang zu bringen. Sie sind frei erfunden, um Jesus als Messiasfigur zu legitimieren.
Maryam hat geschrieben:
Mo 6. Jul 2020, 07:22
Doch hat Jesus offenbar früh erkannt, dass er gottseits dazu ausersehen war, jene jüdischen Glaubensgeschwister, die er ja als Verlorene Schafe des Hauses Israel bezeichnete mit längst fällig gewesenem wahren Gottesglauben vertraut zu machen.
Er rief zur Umkehr auf, weil er die Königsherrschaft als unmittelbar bevorstehend ansah. Wer nicht umkehrte, war seiner Meinung nach unrettbar verloren.
Maryam hat geschrieben:
Mo 6. Jul 2020, 07:22
Jesus wäre Jude geblieben,wären die ihm vom Geist des wahren Gottes auf den Weg gegebenen Infos über ihn, sein barmherziges, liebevolles, versöhnungsbereites "Wesen" und sein Vorhaben, Frieden und gelebte Liebe unter der Menschheit zu fördern, (begonnen bei den Israeliten wo dies ja am Dringlichsten war)bei den buchstabenfixierten, sturen Schriftgelehrten, Pharisäer, Hohepriester ebenso auf beherzte Zustimmung gestossen, wie beim einfachen jüdischen Volk.
Meinst du nicht, dass du dir einen ziemlich weichgespülten, verkitschten Jesus zurechtgebastel hast?

%B0%A1%C2%A5_%BF%B9%BC%F6%BE%F3%B1%BCRealJesus2.jpg
%B0%A1%C2%A5_%BF%B9%BC%F6%BE%F3%B1%BCRealJesus2.jpg (31.8 KiB) 3262 mal betrachtet
Quelle

Links der verkitschte Jesus, rechts der von der BBC rekonstruierte und näher an der Realität sich befindende Jesus.
Maryam hat geschrieben:
Mo 6. Jul 2020, 07:22
Letzteren blieb dann auch nichts Anderes übrig, als vom damaligen von Jahwe dominierten Judentum zu dem damals noch von Jesus Gotteslehre bestimmten Christentum zu konvertieren. Jesus sagte ja wohl nicht grundlos gemäss Johannes 16,2, dass man seine Anhänger aus Synagogen werfen würde und dass wer sie tötete meine Gott damit zu dienen,,weil sie weder Jesus (als ihren Retter aus ihren Sünden und falschen, zwielichtigen  Gottesvorstellungen) noch den wahren Gott kannten, den Jesus als unser aller Vater bezeichnete.
Lg Maryam
Wenn man authentische Jesusworte sucht, dann ist das Johannesevangelium nach Ansicht der Forschung das denkbar ungeeigneteste Evangelium.
Und sein Antijudaiusmus hätte Jesus sicher auch nicht gefallen.
Im übrigen hatte Jesus mit den Pharisäern mehr Gemeinsamkeiten als mit den Sadduzäern, die seine eigentlichen Gegenspieler waren.
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#76 Re: Trinitatis

Beitrag von sven23 » Fr 10. Jul 2020, 17:18

Giovanni146 hat geschrieben:
Mi 8. Jul 2020, 13:02
Doch zurück zum Thema Trinitatis oder eher Trinitatitis :wink: derjenigen, welche mit der Vergöttlichung Jesus weder ihm nochGott selber einen Gefallen tun. Im Gegenteil. Es wird wohl längst Zeit, dass die Trinitarier sich zunehmend  auf Worte Gottes aus Christi Mund konzentrieren, sonst wird nix mit dem Himmelreich auf Erden, aufgebaut durch Nachfolger Christi.

Gruss Giovanni

 Tja, dann hätten die Evangelienschreiber das Projekt der Vergottung eines Menschen erst gar nicht starten sollen. Die Geister, die man ruft, wird man nicht mehr los.
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#77 Re: Trinitatis

Beitrag von sven23 » Fr 10. Jul 2020, 18:45

Maryam hat geschrieben:
Mo 6. Jul 2020, 07:22

Letzteren blieb dann auch nichts Anderes übrig, als vom damaligen von Jahwe dominierten Judentum zu dem damals noch von Jesus Gotteslehre bestimmten Christentum zu konvertieren.
Die wenigstens Juden haben ihren Glauben verraten. Gerade deshalb schwenkte man doch - entgegen der ausdrücklichen Anweisung Jesu - auf die Heidenmissionierung um.
Und quittierte die Ablehnung der Vergottung eines Menschen mit offenem Antijudaismus.





 
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#78 Re: Trinitatis

Beitrag von sven23 » Fr 10. Jul 2020, 18:52

Maryam hat geschrieben:
Di 7. Jul 2020, 21:30
sven23 hat geschrieben:
Mo 6. Jul 2020, 05:51
Maryam hat geschrieben:
Mo 6. Jul 2020, 05:39
Für wahre Christen zählt die gelebte Liebe zu den beiden obersten Geboten, das nur nebenbei. Jesus wollte zudem weder angebetet noch vergöttert, sondern ernst genommem werden. Schliesslich kam sein Auftrag vom Höchsten, also vom allein wahren Gott, den Jesus Vater und garantiert NICHT Jahwe nannte. 
Woher willst du das wissen?
Als Angehöriger der jüdischen Religion war sein Gott natürlich Jahwe, den er auch Vater nannte. Aber er erhob keinen Exlusivanspruch auf ihn, denn im "Vater unser" war Jahwe der Vater aller Juden.





Hi sven23
Also Jesus nannte garantiert NICHT den Vater der Schriftgelehrten, somit Jünger Mose "allein wahrer Gott".
Wen sonst, ein anderer war ihm als Jude nicht bekannt. Jesus sagt, dass er das Gesetz nicht aufheben will, sondern erfüllen will. Er legt die Gesetze als religiöser Eiferer sogar noch strenger aus. (Ich aber sage euch....)
Auch Paulus sagt ja, dass die Schriften der Juden von Gott gegeben sind, und der Gott der Juden war nun mal Jahwe.






 
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#79 Re: Trinitatis

Beitrag von Tree of life » Fr 10. Jul 2020, 19:34

sven23 hat geschrieben:
Fr 10. Jul 2020, 17:11
Links der verkitschte Jesus, rechts der von der BBC rekonstruierte und näher an der Realität sich befindende Jesus.
Und was hat das Aussehen mit der Wesenensart, die Maryam anführte, zu tun?
 

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sven23
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#80 Re: Trinitatis

Beitrag von sven23 » Fr 10. Jul 2020, 19:38

Tree of life hat geschrieben:
Fr 10. Jul 2020, 19:34
sven23 hat geschrieben:
Fr 10. Jul 2020, 17:11
Links der verkitschte Jesus, rechts der von der BBC rekonstruierte und näher an der Realität sich befindende Jesus.
Und was hat das Aussehen mit der Wesenensart, die Maryam anführte, zu tun?


 Na ja, das verkitschte Äußere ist ja nur die Fortführung eines verkitschten Jesus, sozusagen die Visualisierung.
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