erbreich hat geschrieben: ↑So 13. Okt 2019, 23:00
lovetrail hat geschrieben: ↑So 13. Okt 2019, 22:09
Erbreich, merkst du nicht wie du in Widersprüchen zu versinken drohst?
Auf eine solche Frage hat einmal einer geantwortet: "Die ganze Welt ist paradox, wie sollte ich es nicht sein?"
Ich widerspreche mir nicht.
Nicht gibt es Wahrheit vielerlei, verschieden,
Von ew'ger Geltung in der Welt, es sei denn bloß im Dünken.
Doch wenn ihr Grübeln sie in Theorien festgelegt,
Dann sprechen sie vom Doppelding der Wahrheit und des Irrtums.
(Buddha - Sutta -Nipata, Vers 886)
In der Theorie unterscheiden sich die beiden Wege (Buddhismus und Christentum) natürlicherweise.
Im Buddhismus heisst es auch:
Die Wesen, die nur terminologisch wahrnehmen,
die ihren Standort nur in der Terminologie haben
und erlebnismässig die Terminologie nicht durchdringen,
gehen unter dem Joch des Todes.
(Itivuttaka III)
Vergleiche:
Der Buchstabe tötet, der Geist macht lebendig. (2.Kor 3.6)
Das Reich Gottes besteht nicht in Worten, sondern in Kraft. (1.Kor 4.20)
lovetrail hat geschrieben: ↑So 13. Okt 2019, 22:09
You can't have it both ways.
Maybe you can't... but: Yes, I can!
erbreich
Wow, das stimmt (mich) nachdenklich! Ich entnehme den Sprüchen, die erbreich oben eingestellt hat, viel Wahrheit, insbesondere auch der Spruch (Buddha Vers 886) in Bezug auf Weisen des Christentums. Einige Aspekte fände man beispielsweise
hier angedeutet. Der Weg des Buddha erscheint mir aufrichtig und authentisch - nicht nur was den eigenen Erfahrungsweg anbetrifft - auf eine Weise wahrhaftig/er, als gewissen Weisen des Christentums.
Der Mensch ist ein abhängiges Wesen. Wie soll ein Mensch wahre Orientierung finden, wenn sich die Wahrheit den Menschen nicht zu erkennen gibt?
Buddha hat das Leid dieser Welt gesehen und hat nach Lösungen gesucht. Er hat seine irdische Habe losgelassen. Welcher Christ lässt schon seine Habe los, seine gesellschaftlichen Bezüge, seine Familie, seine Persona ... - obwohl man diesen Anspruch in der Lehre Christi findet? Wahre Nachfolge lässt all das los, meine ich. Stattdessen findet man alle möglichen Denominationen, die sich in intellektuellen Kämpfen verlieren.
Das ganze Missionswerk krankt, muß kranken, meiner Ansicht nach, weil es nicht aus erfahrener Wahrheit lebt, sondern aus Vorstellungen ... - die mehrheitlich um das tradierte Wort kreisen, letztendlich sind es Buchstaben - bloße Information. Es heißt zwar, Nächstenliebe & Barmherzigkeit sei das höchste Gut, aber wo verwirklicht sich diese sichtbar in unserem Alltag, nicht nur als Einzelfall, sondern als kulturelles Gesamtwerk?
Selbst seinen Feinden "Nächstenliebe" entgegenzubringen, das erscheint mir fast unmöglich, zumindest in der Lebenspraxis. Bestimmte Ideale erscheinen mir wie fixe Ideen, die das menschliche Maß sprengen, nicht weil es ihn intellektuell überfordert, sondern das wahre Wesen. Ich denke, man kann/darf bestimmte Dinge nicht einfordern oder gar zu erzwingen suchen, es sei denn, man möchte einfach nur seinen Willen durchsetzen und verfügt zugleich über alle Macht, das letztendlich auch durchzusetzen.
Schöne Neue Welt!
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Ich meine, wer wahrlich "Nächstenliebe" in sich trägt, wird vermutlich völlig verzweifelt an sich selbst und dieser Welt zugrunde gehen, denn man wird in Verhältnisse hineingeboren, die gerade dadurch Bestand haben, das man (sich und) seine Mitwelt verletzt, förmlich auffrisst, um sich selbst auszubilden! Was der heutige Mensch alles selbstverständlich in Kauf nimmt und zugleich ausübt, das muß einem wahrlich barmherzigen Wesen wie ein Gräuel erscheinen.
Das zu verstehen, ist ein langer Prozess, zumal es nicht nur darum geht, all das zu verinnerlichen, auf mentaler Ebene, sondern auch emotional. Das geht, wenn überhaupt, nur Schrittweise - und vermutlich auch nicht alleine. Da braucht es Beistand und eine sich bildende Gemeinschaft, die sich auffängt und stärkt. Diese Gemeinschaft sollte eigentlich aus dem Christentum hervorgehen, woran ich mittlerweile starken Zweifel habe, solange hier Papst, Kleriker und Informationsträger mit Bibel in der Hand das Sagen haben.
abc