Wie kommen Menschen und Gott zusammen?

Rund um Bibel und Glaube
Ruth
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#11 Re: Wie kommen Menschen und Gott zusammen?

Beitrag von Ruth » Sa 1. Feb 2020, 14:35

Ruth hat geschrieben:
Fr 31. Jan 2020, 14:03
Heute düdelte in meinem Kopf die Melodie umeinander, von dem Kirchenlied: "Mein Jesus ich lieb dich".

Zunächst einfach unbewusst (keine Ahnung, woher das kam) und dann fing ich an nachzudenken, was ich da denn "singe".

Dabei kam ich auch mal wieder zu der unbeantwortbaren Frage: Warum musste Jesus sterben - und warum SO qualvoll, wie es in der Bibel berichtet wird 
Ich frage mich, warum Christusgläubige oft in erster Linie und umfangreich seinen Tod besingen - danach dann die Auferstehung. 
Ich persönlich denke inzwischen, dass die Art und Weise, wie Jesus Leiden und Sterben in der BIbel beschrieben wird, trägt nicht wirklich etwas zu dem Sinn desselben bei. Denn diese Aktionen zeigen einzig und allein die Brutalität und Verderbtheit der Menschen, und sind nichts, was man auch noch besingen kann. 

Die Auferstehung ist natürlich auch nur möglich, wenn zuvor der Tod eingetreten ist. Insofern gehe ich mal davon aus, dass die Auferstehung Jesu den Sieg über den Tod darstellen soll.(jetzt mal ganz unabhängig davon, wie sichtbar diese Auferstehung wirklich stattgefunden hat) Aber das Leiden davor, und welches letztendlich zum Tod führte, zeigt tiefe Finsternis der Menschheit, anstatt etwas, das Gott von seinem Sohn gefordert haben soll. 

Jesus hätte ja einen ganz natürlichen Tod sterben können, und für diejenigen sichtbar, die von Gott dafür bestimmt waren, um sie weiter zu verkündigen. 
Was für eine Theologie (oder eure Meinung) steckt dahinter, dass man glaubt, die Qualen vor dem Sterben bei Jesus hätten einen besonderen Sinn, der von Gott zuvor bestimmt wurde❓
 

Maryam
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#12 Re: Wie kommen Menschen und Gott zusammen?

Beitrag von Maryam » Sa 1. Feb 2020, 18:00

Ruth hat geschrieben:
Sa 1. Feb 2020, 13:12
Naqual hat geschrieben:
Sa 1. Feb 2020, 12:35
Ruth hat geschrieben:
Fr 31. Jan 2020, 21:10
Eine Bedingung, die Umkehr des anderen, lese ich zwar nicht aus den Forderungen zur Vergebung heraus, aber ich verstehe es auch eher so, dass Gott IMMER die Liebe ganz obenan gestellt hat und auch stellt.
Naja, z.B.
Lk 17,4 Und wenn er siebenmal am Tag an dir sündigen würde und siebenmal wieder zu dir käme und spräche: Es reut mich!, so sollst du ihm vergeben.
Ja stimmt, so steht das natürlich an manchen Stellen.
Ich persönlich verstehe zwar "wenn er das tut, dann sollst du..." nicht zwingend als Bedingung, um jemandem zu vergeben. Aber das ist natürlich Interpretationssache.  :wink:
Zwingend sehe ich hier nur die Aufforderung, zu vergeben, wenn jemand schon mal darum bittet. 
Aber am Beispiel von Jesus, wie er einigen Menschen, die zu ihm kamen, Vergebung zusprach, ohne Bedingungen zu stellen, gehe ich mal davon aus, dass Gott selbst diese Bedingung nicht stellt. Zumindest nicht so, dass es jeder erkennen kann. Gott selbst beurteilt die Herzenshaltung.
 

Hi Ruth, ja, Gott selbst beurteilt die Herzenshaltung, dies tat der Höchste schon im AT. Der Mensch sieht was aussen ist, doch Gott sieht sich das Herz an.

Jesus lehrte ja, oder glaubt ihr nicht, dass der Vater in mir ist und ich im Vater? als er . Dies zeigt doch klar, dass so wie Jesus Vergebung lehrte dies im Auftrag des allein wahren Gottes in ihm geschah:

2Kor 5,19 Denn ich bin gewiss: Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich, indem er den Menschen ihre Verfehlungen nicht anrechnete und unter uns das Wort von der Versöhnung aufgerichtet hat.

So lehrte Jesus aber auch klipp und klar, dass Gott an Liebe und Barmherzigkeit und an Erkenntnis Gottes interessiert ist und NICHT an Opfern. Kritik am Opferkult gab es schon im AT. Durch Hosea, Micha, Jeremia und auch schon durch David.

Jesus war das Lamm Gottes, dem Himmlischen Vater das kam, die Sünde der Welt der Finsternis hingwegzutragen, hinwegzunehmen, (engl. take away, ital. togliere = entfernen) nicht zu tragen. Gott, also der Vater im Himmel ist weder rachsüchtig noch an Opfern interessiert, sondern an der gelebten Liebe.

Ebenso kam Jesus im Hinblick auf das Evangelium Reich Gottes, (worin in und aus hierzu bereiten Menschen der Vater im Himmel die alleinige Herrschaft wie im Himmel so auf Erden übernehmen wollte) allfällige Sünder zu entsprechendem Gesinnungswandel zu bewegen, ihre Tempel entsprechend zu reinigen, um Gottes Hl.Geist zu ermöglichen, solche zu nurmehr GUTEN Werken anzuleiten.

lg Maryam

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Erich
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#13 Re: Wie kommen Menschen und Gott zusammen?

Beitrag von Erich » Sa 1. Feb 2020, 18:03

Ruth hat geschrieben:
Fr 31. Jan 2020, 14:03

Ist Gott denn wirklich unfähig, Sünder ohne Opfer anzunehmen ?
Nein oder Ja!? - Oder was?!

Nur durch das Opfer Jesu Christi nimmt uns Gott an!
Jesus Christus ist das Lamm Gottes, das der Welt Sünde trägt.
Nur Er
 hat und trägt die Sünde der ganzen Welt und kein anderer,
aber allein der Glaube und das Vertrauen an/auf/in Jesus Christus
befreit und rettet und erlöst uns von unseren Schulden und Sünden!
Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit. (Hebr 13,8)

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Naqual
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#14 Re: Wie kommen Menschen und Gott zusammen?

Beitrag von Naqual » Sa 1. Feb 2020, 19:46

Erich hat geschrieben:
Sa 1. Feb 2020, 18:03
Ruth hat geschrieben:
Fr 31. Jan 2020, 14:03
Ist Gott denn wirklich unfähig, Sünder ohne Opfer anzunehmen ?
Nein oder Ja!? - Oder was?!
Nur durch das Opfer Jesu Christi nimmt uns Gott an!
Jesus Christus ist das Lamm Gottes, das der Welt Sünde trägt.
Nur Er
 hat und trägt die Sünde der ganzen Welt und kein anderer,
aber allein der Glaube und das Vertrauen an/auf/in Jesus Christus
befreit und rettet und erlöst uns von unseren Schulden und Sünden!
Nicht allein der Glaube und das Vertrauen: tätige Umkehr gehört dazu! und Wirken aus diesem Glauben heraus (sonst ist es kein echter Glaube).
Ohne tätige Umkehr sind ja die Sünden wie zuvor....
Bei Dir klingt es, sorry, immer nach dieser "Billig-Gnade-Propaganda".
Es hat einen Grund, warum der Weg schmal ist laut Jesus.

Der eigentlich interessanten Frage weichst Du aus. Du setzt nur eine Gegenbehauptung, keine Begründung entgegen.
Hinzu fehlt eine Interpretation der Stelle. Ich z.B. verstehe sie gänzlich anders. Da steht nicht, jedes einzelnen Gläubigen Sünde wird getragen, sondern der "Welt Sünde". Also er trägt mit seinem Leid und Einsatz bei die Sünde wirkungsvoll zu bekämpfen. Es steht auch nicht da, dass er die Schuld trägt, sondern die Sünde. Das ist in der Interpretation ein zu berücksichtigender Unterschied.

Sie steht bei Ruth noch mal die ausgewichene Frage in anderen Worten so da:
Ruth hat geschrieben:
Sa 1. Feb 2020, 14:35
Was für eine Theologie (oder eure Meinung) steckt dahinter, dass man glaubt, die Qualen vor dem Sterben bei Jesus hätten einen besonderen Sinn, der von Gott zuvor bestimmt wurde❓

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lovetrail
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#15 Re: Wie kommen Menschen und Gott zusammen?

Beitrag von lovetrail » Sa 1. Feb 2020, 20:07

Was ist denn daran so schwer zu verstehen? Wenn man jemand wirklich liebt dann hält man auch seinen Kopf für ihn oder sie hin. Da sieht man dann wer echt ist und wer nur große Worte gemacht hat.
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!

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Naqual
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#16 Re: Wie kommen Menschen und Gott zusammen?

Beitrag von Naqual » Sa 1. Feb 2020, 22:38

lovetrail hat geschrieben:
Sa 1. Feb 2020, 20:07
Wenn man jemand wirklich liebt dann hält man auch seinen Kopf für ihn oder sie hin. Da sieht man dann wer echt ist und wer nur große Worte gemacht hat.
Was hat das mit Liebe zu tun, wenn man selbst bestimmt, man muss sich zu Tode foltern lassen, wenn das eigentlich nicht erforderlich ist?

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Münek
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#17 Re: Wie kommen Menschen und Gott zusammen?

Beitrag von Münek » Sa 1. Feb 2020, 22:47

lovetrail hat geschrieben:
Sa 1. Feb 2020, 20:07
Was ist denn daran so schwer zu verstehen? Wenn man jemand wirklich liebt dann hält man auch seinen Kopf für ihn oder sie hin. Da sieht man dann wer echt ist und wer nur große Worte gemacht hat.
Jesus hätte sich nicht mit der Jerusalemer Tempelaristokratie anlegen sollen. Dann wäre er nämlich nicht an die römische Besatzungsmacht als Unruhe stiftender, angemaßter "König der Juden" ausgeliefert worden.

Die Römer fackelten da nicht lange und machten kurzen Prozess. Für die Sünden der Welt ist Jesus ganz gewiss nicht gestorben. Er
hatte halt Pech gehabt. Der angebliche Sühnetod Jesu ist eine Erfindung des Paulus.

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sven23
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#18 Re: Wie kommen Menschen und Gott zusammen?

Beitrag von sven23 » So 2. Feb 2020, 06:41

Münek hat geschrieben:
Sa 1. Feb 2020, 22:47
lovetrail hat geschrieben:
Sa 1. Feb 2020, 20:07
Was ist denn daran so schwer zu verstehen? Wenn man jemand wirklich liebt dann hält man auch seinen Kopf für ihn oder sie hin. Da sieht man dann wer echt ist und wer nur große Worte gemacht hat.
Jesus hätte sich nicht mit der Jerusalemer Tempelaristokratie anlegen sollen. Dann wäre er nämlich nicht an die römische Besatzungsmacht als Unruhe stiftender, angemaßter "König der Juden" ausgeliefert worden.

Die Römer fackelten da nicht lange und machten kurzen Prozess. Für die Sünden der Welt ist Jesus ganz gewiss nicht gestorben. Er
hatte halt Pech gehabt. Der angebliche Sühnetod Jesu ist eine Erfindung des Paulus.

Genau so ist es. Paulus kam auf die Idee, aus der schändlichen Niederlage am Kreuz, die für einen gläubigen Juden ja geradezu der Beweis war, dass Jesus nicht der Messias gewesen sein konnte, einen posthumen Sieg zu machen, indem er die Hinrichtung einfach zum Sühnetod umdeklarierte, ganz im Sinne alttestamentarischer Sündenbock-Mythologie. Nicht zu Unrecht spricht Bultmann von primitiver Mythologie.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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lovetrail
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#19 Re: Wie kommen Menschen und Gott zusammen?

Beitrag von lovetrail » So 2. Feb 2020, 07:52

Naqual hat geschrieben:
Sa 1. Feb 2020, 22:38
lovetrail hat geschrieben:
Sa 1. Feb 2020, 20:07
Wenn man jemand wirklich liebt dann hält man auch seinen Kopf für ihn oder sie hin. Da sieht man dann wer echt ist und wer nur große Worte gemacht hat.
Was hat das mit Liebe zu tun, wenn man selbst bestimmt, man muss sich zu Tode foltern lassen, wenn das eigentlich nicht erforderlich ist?
Hast du noch nie jemanden so geliebt, dass du bereit warst dich auch verletzen zu lassen?
Man hält die Arme auf und bekommt ein Messer in die Brust.

Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. (Röm.12,21. Lut.)


LG
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!

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#20 Re: Wie kommen Menschen und Gott zusammen?

Beitrag von JackSparrow » So 2. Feb 2020, 08:20

lovetrail hat geschrieben:
Sa 1. Feb 2020, 20:07
Was ist denn daran so schwer zu verstehen? Wenn man jemand wirklich liebt dann hält man auch seinen Kopf für ihn oder sie hin.
Er hielt für niemanden den Kopf hin. Er wurde von der damals herrschenden Obrigkeit rechtskräftig verurteilt, und gemäß Paulus stammt jede herrschende Obrigkeit allein von Gott.

Da sieht man dann wer echt ist und wer nur große Worte gemacht hat.
Ich sehe nicht dass an der Jesus-Geschichte irgendwas echt ist.

lovetrail hat geschrieben:Hast du noch nie jemanden so geliebt, dass du bereit warst dich auch verletzen zu lassen?
Gemäß Offenbarung beabsichtigt Jesus die Erde zu vernichten und (mit Ausnahme von 144000 Jünglingen, die er zu seinem persönlichen Vergnügen in seiner Stadt wohnen lässt) die gesamte Menschheit umzubringen.

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