Der Synodale Weg

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Andreas
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#1 Der Synodale Weg

Beitrag von Andreas » Fr 31. Jan 2020, 08:46

Heute geht's richtig los.

Ich find's mutig, das so transparent für die Öffentlichkeit zu machen.
Hier gibt's den Livestream.

Das heutige Programm:

9.00 – 11.00 Uhr: Begrüßung und Auftakt der Synodalversammlung
11.30 – ca. 12.00 Uhr: Geschäftsordnung
12.00 – ca. 12.45 Uhr Forenzusammenstellung und geistlicher Impuls
14.15 – 15.45 Uhr: Forum 1 „Macht und Gewaltenteilung in der Kirche – Gemeinsame Teilnahme und Teilhabe am Sendungsauftrag“
16.15 –18.00 Uhr: Forum 2 „Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft“ und im Anschluss geistlicher Impuls
19.30 – 21.00 Uhr: Berichte zu den Themen „Aufarbeitung/Aufklärung des sexuellen Missbrauchs“ sowie „Straf- und Verwaltungsgerichtsbarkeit“, im Anschluss geistlicher Impuls

Ich bin gespannt, wie das wird.

Tree of life
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#2 Re: Der Synodale Weg

Beitrag von Tree of life » Fr 31. Jan 2020, 10:49

Die Leuts da schaun aber schon ziemlich gelangweilt durch die Gegend ...

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Andreas
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#3 Re: Der Synodale Weg

Beitrag von Andreas » Sa 1. Feb 2020, 14:39

Na ja, zum ersten Schritt eines solchen Forums das Reformen anstrebt, gehören solch trockene Basics notwendig dazu, damit so ein Unterfangen gelingen kann. Es wurden dabei wichtige Entscheidungen getroffen, bei diesen demokratischen (!) Abstimmungen zur Geschäftsordnung, welche den weiteren Ablauf durch klare Regelungen gestaltet. Organisation ist wichtig, wenn viele Menschen gemeinsam diskutieren.

Ich finde es schon bemerkenswert, dass die Bischöfe, die von den anderen "Usern" gestellten Anträge nicht nur zur Kenntnis genommen haben - dann aber das machen, was sie für richtig halten, sondern eben auch nur wie alle anderen eine einzige Stimme abgeben können, und sich nach dem Abstimmungsergebnis aus allen Stimmen richten. Die Rechnung wurde nicht ohne "den Wirt" aber auch nicht von ihm alleine gemacht. Es gab zudem eine "Moderation", welche diese Geschäftsordnung auch tatsächlich so umsetzte, wie sie von allen gemeinsam beschlossen worden ist.

Wie Reformbestrebungen von Unten ohne solche Basics regelmäßig im Sande verlaufen, konnten wir beispielsweise bei unserem Thema "Neustrukturierung? Bitte um Vorschläge" sehen. Vor allem weil sie ohne "den Wirt" auf den Weg gebracht wurden, der diesen Thread daher auch kaum beachtet hat, weil er im Gegensatz zu den Usern offensichtlich gar keinen Grund für eine Reform sieht.

So hat sich die Katholische Kirche auch lange Zeit verhalten und ihre Entscheidungen über die Köpfe ihrer Mitglieder hinweg getroffen, doch das ändert sich jetzt. Zumindest was den Synodalen Weg angeht, ist da nicht nur umgedacht worden, sondern es wird auch in die Praxis umgesetzt. Als es an die Reform-Themen ging, ist es alles andere als langweilig zugegangen. Heute gab es sogar standing ovations für einen dieser vielen, sehr freimütigen Redebeiträge.

Ein erster Schritt auf dem Weg. Mal sehen, was bei dem zweiten Schritt in den 4 Themenforen herauskommt und wie dann im dritten Schritt über deren Vorschläge abgestimmt wird ...

Pluto
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#4 Re: Der Synodale Weg

Beitrag von Pluto » Mi 12. Feb 2020, 10:24

Andreas hat geschrieben:
Sa 1. Feb 2020, 14:39
Ein erster Schritt auf dem Weg. Mal sehen, was bei dem zweiten Schritt in den 4 Themenforen herauskommt und wie dann im dritten Schritt über deren Vorschläge abgestimmt wird ...
Ich bin ebenso gespannt ob etwas dabei raus kommt, ob wirklich den Betroffenen geholfen wird.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Seminarist
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#5 Re: Der Synodale Weg

Beitrag von Seminarist » Di 25. Feb 2020, 11:45

Der Synodale Weg, weckt Erwartungen, die er nicht halten kann und das wichtigste, die Evangelisierung, ist nicht einmal Thema dieser Veranstaltung.
Es gibt derzeit 4 Foren auf dem Synodalen Weg, zwei der Foren haben sich durch das Nachsynodale Schreiben Querida Amazonia (QA) von S.H. Papst Franciscus erledigt.
Einige Zeit bevor der Synodale Weg began hat Papst Franciscus ein Brief An das Pilgernde Volk Gottes in Deutschland geschrieben, in dem er die Evangelisierung als wichtigstes Thema bezeichnet. In gekonnter Dekadenz jedoch wird sich wie gewohnt nur mit sich selbst befasst, statt sich um die Evangelisierung, der Verkündigung vom Reich Gottes und Jesus Christus zu befassen. Eine vertane Chance! Man beschränkt sich da lieber auf die alt bewährten Themen: Abschaffung des 'Pflichts'-Zölibat, der ohnehin schon immer freiwillig war, und der Durchführung von Weihesimulationen an Frauen. Beide Themen sind in QA bereits beantwortet worden und machen da zwei der 4 Synodalforen überflüssig!

Es bleibt zu hoffen, das sich die Bischöfe dazu durchringen und die Satzung des Synodalen Wegs so ändern das die beiden entfallenen Foren durch ein Forum zur Neuevangelisierung durchringen!

Und was ganz wichtig ist, Elemente einer demokratischen Entscheidungsfindung lassen sich nicht auf die Kirche anwenden, da die Kirche keine Demokratie ist und das ist gut so, da man sonst in der Beliebigkeit der wechselnden Mehrheiten verloren ginge!

Punch
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#6 Re: Der Synodale Weg

Beitrag von Punch » Di 25. Feb 2020, 14:00

Seminarist hat geschrieben:
Di 25. Feb 2020, 11:45


Es bleibt zu hoffen, das sich die Bischöfe dazu durchringen und die Satzung des Synodalen Wegs so ändern das die beiden entfallenen Foren durch ein Forum zur Neuevangelisierung durchringen!

Was versteht man eigentlich unter einer Neuevangelisierung? Was versteht darunter die RKK und was werden darunter die Menschen verstehen, die neuevangelisiert werden sollen?

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#7 Re: Der Synodale Weg

Beitrag von Seminarist » Di 25. Feb 2020, 20:11

Punch hat geschrieben:
Di 25. Feb 2020, 14:00

Was versteht man eigentlich unter einer Neuevangelisierung? Was versteht darunter die RKK und was werden darunter die Menschen verstehen, die neuevangelisiert werden sollen?
Neuevangelisierung meint, ein neues vertraut machen mit Jesus, seinem Wort und der Botschaft vom Reich Gottes, daran orientiert sich die Neuevangelisierung aus Katholischer Sicht, an nichts anderem!
 

Punch
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#8 Re: Der Synodale Weg

Beitrag von Punch » Di 25. Feb 2020, 20:31

Seminarist hat geschrieben:
Di 25. Feb 2020, 20:11
Punch hat geschrieben:
Di 25. Feb 2020, 14:00

Was versteht man eigentlich unter einer Neuevangelisierung? Was versteht darunter die RKK und was werden darunter die Menschen verstehen, die neuevangelisiert werden sollen?
Neuevangelisierung meint, ein neues vertraut machen mit Jesus, seinem Wort und der Botschaft vom Reich Gottes, daran orientiert sich die Neuevangelisierung aus Katholischer Sicht, an nichts anderem!

Aha, was haben denn die Missionare vorher gemacht? Sozusagen in den Zeiten der "Altevangelisierung", aus katholischer Sicht?
Wenn ich mir die Kirchen-Austrittszahlen der letzten Jahre  so ansehe, dann scheint eine Neuevangelisierung eher ein frommer Wunsch zu sein, die Menschen haben, einmal etwa salopp formuliert, von den Kirchen die Schnauze offensichtlich bis obenhin voll.

Von immer mehr Christen höre ich oft die Worte - um Christ zu sein brauche ich keine Kirche. 

Seminarist
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#9 Re: Der Synodale Weg

Beitrag von Seminarist » Di 25. Feb 2020, 20:40

Punch hat geschrieben:
Di 25. Feb 2020, 20:31
Aha, was haben denn die Missionare vorher gemacht? Sozusagen in den Zeiten der "Altevangelisierung", aus katholischer Sicht?
Wenn ich mir die Kirchen-Austrittszahlen der letzten Jahre  so ansehe, dann scheint eine Neuevangelisierung eher ein frommer Wunsch zu sein, die Menschen haben, einmal etwa salopp formuliert, von den Kirchen die Schnauze offensichtlich bis obenhin voll.

In Deutschland wurde in den vergangenen Jahrzehnten, die aktive Evangelisierung vernachlässigt, man war bequem geworden und hat sich einfach im gemachten Nest (Kirchensteuer) ausgeruht.
Bzgl. der Kirchenaustritte, eine Ursache mag daran liegen, das man versäumt hat Christus zu predigen, statt dessen hat man sich um jeden anderen Kram gekümmert, und selbst bei der Chance die der Synodale Weg bieter versäumt man es wieder Jesus in den Blick zu nehmen und ihn zu predigen, man begnügt sich lieber damit, den Status Quo zuhalten... Und das davin die Leute die Schnauze vollhaben, kann ich als Seminarist der Kirche voll und ganz nachvollziehen.

Das einzige was die Kirche wieder attraktiv machen würde, wäre das man klar und deutlich Jesus predigt! An Jesus steht oder fällt das fortbestehen der Kirche, leider hat die Kirche verlernt Jesus zu predigen! Es gibt glücklicherweise noch einige wenige, die ihn furchtlospredigen z.B. die Focusmissionare, die LorettoGemeinschaft, der Neokatechumenat, die Charismatische Erneuerung der Katholischen Kirche, oder auch der ein oder andere Seminarist, der meist ohnehin einer der vorgenannten Bewegungen nahe steht.

Punch
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#10 Re: Der Synodale Weg

Beitrag von Punch » Di 25. Feb 2020, 20:54

Seminarist hat geschrieben:
Di 25. Feb 2020, 20:40
Punch hat geschrieben:
Di 25. Feb 2020, 20:31
Aha, was haben denn die Missionare vorher gemacht? Sozusagen in den Zeiten der "Altevangelisierung", aus katholischer Sicht?
Wenn ich mir die Kirchen-Austrittszahlen der letzten Jahre  so ansehe, dann scheint eine Neuevangelisierung eher ein frommer Wunsch zu sein, die Menschen haben, einmal etwa salopp formuliert, von den Kirchen die Schnauze offensichtlich bis obenhin voll.


Das einzige was die Kirche wieder attraktiv machen würde, wäre das man klar und deutlich Jesus predigt! An Jesus steht oder fällt das fortbestehen der Kirche, leider hat die Kirche verlernt Jesus zu predigen! Es gibt glücklicherweise noch einige wenige, die ihn furchtlospredigen z.B. die Focusmissionare, die LorettoGemeinschaft, der Neokatechumenat, die Charismatische Erneuerung der Katholischen Kirche, oder auch der ein oder andere Seminarist, der meist ohnehin einer der vorgenannten Bewegungen nahe steht.

Geht in Ordnung, deine Meinung deckt sich mit der Meinung vieler anderer Katholiken.
Was wohl viele Menschen wirklich daran hindert, sich überhaupt mit dem Glauben zu beschäftigen, das ist meiner Meinung nach die zunehmende Politisierung der Kirchen, manchmal hat man den Eindruck, die deutschen Großkirchen fungieren nur noch als Außenstellen der Altparteien und sind nur noch zuständig für Agitation und Propaganda im Dienste dieser Parteien.
Außerdem haben viele Christen den Glauben daran wohl für immer verloren, das ihre Kirche nicht einmal im Ansatz überhaupt reformierbar ist, oder die höheren Dienstgrade der Kirche überhaupt reformwillig sind.

Wie auch immer, vielleicht hat die Kirche auch nur ihren spirituellen Kern, ihren spirituellen Mittelpunkt verloren und ich glaube nicht, das sie jemals dahin zurück findet.

In diesem Sinn, dir und deiner Kirche  - Bonne chance 

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