lovetrail hat geschrieben: ↑Do 23. Jan 2020, 08:37
Scrypton hat geschrieben: ↑Mi 22. Jan 2020, 19:19
Im Grundtext steht "theos" (Gott) im letzten Teil von Vers 1 ohne(!) Artikel und außerdem vor dem Verb "war", was im Griechischen ausschließlich heißt, dass es als Prädikatsnomen benutzt wird -> also im Sinn von "göttlichen Wesens". Das gefällt einem Erich mit Sicherheit nicht, trotzdem kann es NICHT einfach wegignoriert werden - es ist eine Tatsache, die jeder überprüfen kann, so er denn will.
Hast du für diese Behauptung auch eine Quellenangabe.
Das ergibt sich aus der Sprache; und du kannst dazu jeden fragen, der (alt)griechisch kann - davon gibt es genug.
lovetrail hat geschrieben: ↑Do 23. Jan 2020, 08:37Da gehen ja die Expertenmeinungen auseinander.
Nö, Altgriechisch ist so vergessen ja nun nicht - die wird ganz schlicht übersetzt. Welcher "Experte" hinsichtlich dazu sieht das sprachlich denn anders?
Erich hat geschrieben: ↑Mi 22. Jan 2020, 19:13
Wer, außer Gott, ist "göttlichen Wesens" und "Gott gleich" und "in der Gestalt Gottes"?
Kein Geschöpf im Himmel und auf Erden! - Somit ist unser Herr Jesus Christus Gott!
(Sogar Deine geringe menschliche Logik müsste das auf die Reihe bekommen.)
Anscheinend gibt es nicht nur alternative Fakten, sondern auch eine alternative Logik!
Eigentlich ist es so: Wenn ein Autor ausdrücken möchte, dass jemand Gott ist, kann er dies einfach schreiben. Schreibt der Autor, jemand sei "gott-gleich", bedeutet dies eigentlich, dieser jemand ist nicht Gott. Sonst würde er ja schreiben "er ist Gott". "Gleich" bedeutet eben nicht Identität sondern ähnlich. Das gilt grundsätzlich auch für Begriffe wie "göttliches Wesen" und "in der Gestalt Gottes". Im übrigen wurde Adam als "Abbild Gottes" geschaffen ohne dass jemand Adam für Gott erklärt.
Erich hat geschrieben: ↑Mi 22. Jan 2020, 19:13
Wer, außer Gott, ist "göttlichen Wesens" und "Gott gleich" und "in der Gestalt Gottes"?
Kein Geschöpf im Himmel und auf Erden! - Somit ist unser Herr Jesus Christus Gott!
(Sogar Deine geringe menschliche Logik müsste das auf die Reihe bekommen.)
Anscheinend gibt es nicht nur alternative Fakten, sondern auch eine alternative Logik!
Hab vorhin in einem alten Thread gelesen und dort wurde eine Bibelstelle erwähnt, die ich aufrief und möchte sie gerne hier einstellen, weil ich denke, daß sie hier gut passt und vor allem @Erich zum nachdenken bringt https://www.bibleserver.com/GNB/Apostel ... 17%2C23-32
... 23 Ich bin durch eure Stadt gegangen und habe mir eure heiligen Stätten angesehen. Dabei habe ich auch einen Altar entdeckt mit der Inschrift: ›Für einen unbekannten Gott‹.
Was ihr da verehrt, ohne es zu kennen, das mache ich euch bekannt.
24 Es ist der Gott, der die Welt geschaffen hat und alles, was darin lebt. Als Herr über Himmel und Erde wohnt er nicht in Tempeln, die ihm die Menschen gebaut haben.
25 Er ist auch nicht darauf angewiesen, von den Menschen versorgt zu werden; denn er selbst gibt ihnen das Leben und alles, was sie zum Leben brauchen.
26 Er hat aus einem einzigen Menschen die ganze Menschheit hervorgehen lassen, damit sie die Erde bewohnt.
Für jedes Volk hat er im Voraus bestimmt, wie lange es bestehen und in welchen Grenzen es leben soll.
27 Und er hat gewollt, dass die Menschen ihn suchen, damit sie ihn vielleicht ertasten und finden könnten.
Denn er ist ja jedem von uns ganz nahe.
28 Durch ihn leben wir doch, regen wir uns, sind wir! Oder wie es einige eurer Dichter ausgedrückt haben: ›Wir sind sogar von seiner Art.‹
29 Wenn wir Menschen aber von Gottes Art sind, dann dürfen wir nicht meinen, die Gottheit gleiche den Bildern aus Gold, Silber und Stein, die von Menschen mit ihrer Erfindungskraft und Kunstfertigkeit geschaffen wurden!
30 Nun, Gott ist bereit, mit Nachsicht über das hinwegzusehen, was ihr bisher aus reiner Unwissenheit getan habt.
Jetzt aber fordert er alle Menschen überall auf, umzudenken und einen neuen Anfang zu machen.
31 Denn er hat einen Tag festgesetzt, an dem er über die ganze Menschheit ein gerechtes Gericht halten will, und zwar durch den Mann, den er dazu bestimmt hat. Ihn hat er vor aller Welt dadurch ausgewiesen, dass er ihn vom Tod auferweckt hat.«
Scrypton hat geschrieben: ↑Do 23. Jan 2020, 09:42
Welcher "Experte" hinsichtlich dazu sieht das sprachlich denn anders?
Wolfgang Einert, der auch eine Bibelübersetzung gemacht hat (WENT-Bibel), sagt Folgendes:
Steht ein Prädikatsnomen (hier "theos") vor dem Verb (hier "en"), ist der Artikel nicht erforderlich, auch wenn es bestimmt ist.Wenn es unbestimmt ist, kann ein unbestimmter Artikel stehen.Das entscheidet,den Zusammenhang betreffend, das Verständnis des Auslegers. Wer glaubt, das Wort ist Gott, kann einen Artikel lesen. Wer nicht glaubt, liest "ein".
lovetrail hat geschrieben: ↑Do 23. Jan 2020, 16:01
Scrypton hat geschrieben: ↑Do 23. Jan 2020, 09:42
Welcher "Experte" hinsichtlich dazu sieht das sprachlich denn anders?
Wolfgang Einert
Ich werde mich heute Abend mal wieder auf nem Linguisten-Forum melden und dort diese Frage einstellen.
Wenn die ersten Antworten eingetrudelt sind, werde ich hier auf dort verweißen.
Mir ist aber der theologische Unterschied zwischen "Gott" und "göttlichen Wesens" ohnehin nicht klar. Denn auch wenn man darauf besteht, dass nur der Vater als Gott gelten könne, so muss man doch eingestehen, dass das Wort eine absolute Sonderstellung hat und eben auch göttlichen Wesens ist.
Jesus wird als Lamm angebetet, ihm ist alle Macht gegeben, er hat die Schlüssel zum Hades, er macht lebendig, sein Blut wäscht uns rein.
"Auf dass alle den Sohn ehren wie sie den Vater ehren", heisst es.
Insofern ist Jesus bzw der Logos hoch erhoben über alle anderen Religionsgründer und Götter.
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!
lovetrail hat geschrieben: ↑Do 23. Jan 2020, 16:43Mir ist aber der theologische Unterschied zwischen "Gott" und "göttlichen Wesens" ohnehin nicht klar.
JackSparrow hat geschrieben: ↑Mi 22. Jan 2020, 19:20
Hat mal jemand nachgezählt, wie viele Messiase im Alten Testament insgesamt vorkommen? Ich mach gern den Anfang:
1. König David
2. König Kyros
3. König Saul
4. König Hasaël
5. König Jehu
6. König Elischa
7. der Prophet Jesaja
8. ?
Im Ernst? So viele. Meines Wissens warten gläubige Juden noch immer auf den "einen" Messias, der auf der gesamten Erde ein Friedensreich errichten soll.
Aus christlicher Sicht ist der Messias in der Gestalt Jesu bereits gekommen. Ein Friedensreich hat er allerdings nicht geschaffen.
Münek hat geschrieben: ↑Do 23. Jan 2020, 22:33Im Ernst? So viele.
Es handelt sich dabei sicher nur um einen Bruchteil aller Leute, die im Alten Testament als "Gesalbte" bezeichnet werden.
Meines Wissens warten gläubige Juden noch immer auf den "einen" Messias, der auf der gesamten Erde ein Friedensreich errichten soll.
Verschiedene Juden warten sicher auf ganz verschiedene Dinge. Zumindest ist mir aber keine Bibelstelle bekannt, in der stünde, dass man als Jude auf einen speziellen Gesalbten warten soll.