Weglaufen - oder Loslassen/Neue Chancen wahrnehmen?

[Vitella]

Warum meinen Leute mit langjährigem festen Wohnsitz meistens, ich wolle vor irgendetwas weglaufen, wenn ich mal wieder umziehe?
Das verstehe ich ebenso, als wenn ich umgekehrt zu fest sesshaften Menschen sagen würde: du hast Angst vor Veränderung und klammerst dich an das, was du hast.

vielleicht stimmt beides ein wenig, oder gar nicht.
ich bin auch eine Umzieherin, bin gerade wieder dabei etwas zu suchen, es wird immer bescheidener.

ich liebe den Umzug mit allem drum und dran und jedes mal nehme ich weniger mit. Neue Menschen, eine neue Gegend, andere Aussicht aus dem Fenster, ich finde das spannend und entspannend.

Ich sehe in keinem meiner Umzüge Merkmale einer Flucht, wovor auch immer.

naja, es kann auch unbewusst sein, man ist sich ja nicht alles bewusst und tut manchmal Dinge aus einer Programmierung heraus.
 

Dieses Mal kommt allerdings zu meinen Wohnorten keiner dazu, sondern ich ziehe zurück in den Norden, in den Ort, in welchem ich es in der längsten Zeit hintereinander ausgehalten habe, und wo meine beiden Söhne seit einigen Jahren auch wieder wohnen.

zurück zur Familie.
 

Veränderungen haben mein Leben reich gemacht. Für mich sind äußere und auch innere Veränderungen DIE Merkmale von Leben überhaupt. Sie lassen mich immer mal wieder neu anfangen und Altes loslassen.

ich glaube, dass manche Menschen, die ein Leben lang am selben Ort wohnen für sich eine tiefere Ruhe in sich haben können und das diese Beständigkeit für sie das Leben reich macht, von daher kann beides das Leben bereichern, das hängt an der inneren Einstellung, das Äussere ist eh vergänglich.



 

[Ruth]

.... oder lieber dauerhaft Wurzeln schlagen .... was für ein Typ bist Du?

Liebe Ruth 

Also ich war jahrelang der Flucht-Typ. Hat mir was in meinem Umfeld nicht gepasst, so wollte ich einfach nur weg. Und zwar sofort. Heute muss ich nicht mehr flüchten. Ich bin angekommen. Und dort wo ich bin ist es in Ordnung. Wenn ich gehe oder was neues anpacke - dann weil ich es so will und nicht weil andere mich dazu gebracht haben. Ich erlebe auch im bleiben neue Chancen. Indem ich alte oder falsche Gedankenkonstrukte loslasse. Ich muss nur aufpassen, das ich anderen Menschen nicht Flucht andichte, weil ich so lange ein Flüchtling war. 

Alles Liebe Dir, bei Deiner neuen Chance. 

Danke liebe Lena, für deine lieben Wünsche - bis jetzt sehen meine Chancen ganz gut aus.
 
Mit dieser Erfahrung, wie du sie schilderst, bist du nicht alleine. Und es ist normal, dass man zuerst einmal nach seinen eigenen Erfahrungen andere Menschen beurteilt, oder einfach einordnet. Darum habe ich das auch hier mal thematisiert, um auch mal eine andere Seite aufzuzeigen, wenn man sozusagen das "Nomadentum" praktiziert - wenn auch im abgeschwächten Modus.



 

[Ruth]

ich bin auch eine Umzieherin, bin gerade wieder dabei etwas zu suchen, es wird immer bescheidener.

ich liebe den Umzug mit allem drum und dran und jedes mal nehme ich weniger mit. Neue Menschen, eine neue Gegend, andere Aussicht aus dem Fenster, ich finde das spannend und entspannend.

Das gefällt mir gerade, liebe Vitella, dass ich hier endlich mal eine Gleichgesinnte finde.
 

Ruth hat geschrieben: ↑
Do 26. Dez 2019, 12:18
Ich sehe in keinem meiner Umzüge Merkmale einer Flucht, wovor auch immer.

naja, es kann auch unbewusst sein, man ist sich ja nicht alles bewusst und tut manchmal Dinge aus einer Programmierung heraus.

Der Ausgangspunkt ist natürlich oft eine gewisse Unzufriedenheit oder gar Langeweile, mit der gegenwärtigen Situation, welche mich dazu bewegt, einen neuen Umzug anzusteuern. Aber das ist dann keine Flucht, sondern einfach eine Suche nach neuen Chancen, die Situation zu verbessern.
 

ich glaube, dass manche Menschen, die ein Leben lang am selben Ort wohnen für sich eine tiefere Ruhe in sich haben können und das diese Beständigkeit für sie das Leben reich macht, von daher kann beides das Leben bereichern, das hängt an der inneren Einstellung, das Äussere ist eh vergänglich.

Ja, das glaube ich auch. Ich würde auch nicht andere kritisieren, wenn Menschen anders gestrickt sind, als ich. Weiter oben habe ich nur das Beispiel genannt, wie meine Kritik aussehen könnte, WENN ich aus meiner Sicht das umgekehrte Handeln zu meinem beurteilen wollen würde. 

[Traugott]

Eine gute Idee, sich zu verändern, meine ich. Der Geist der Welt ist allerdings hier und dort derselbe. Und man selbst auch. Ich freue mich für dich, dass du so viel Energie aufbringen kannst und wünsche dir in deiner neuen alten Umgebung viel Glück und gute Erfahrungen.

Ist denn dein Umzug ein Upgrade, oder wirds bescheidener? Jedenfalls wirst du ja erstmal beschäftigt sein alles Neue zu erkunden und so.
Ich würde gern auswandern, in ein Land, dessen Sprache ich nicht kann, dann kann ich auch nicht verstehen was sie sagen und das wäre fein.

 

[Ruth]

Ist denn dein Umzug ein Upgrade, oder wirds bescheidener?

Total bescheiden. Ich ziehe ich eine möblierte Wohnung, mit nötigem Hausrat ausgestattet, die nur halb so groß ist, wie meine jetzige - also eher eine Studentenbude, mit ca. 20 qm.
Deshalb kann ich nur so viel Gepäck mitnehmen, welches in die vorhandenen Vorrichtungen passt. Also, im Grunde nur meine Klamotten und ein bisschen Hausrat. 
.... und das ist voll so beabsichtigt. Habe nach einer Bleibe gesucht, wo ich mit "leichtem Gepäck" wohnen kann, und wenn ich dann gestorben bin, meine Kinder nur wenig ausräumen müssen. 

Ich habe die letzten Jahre ein bisschen mit "Tiny-Häusern" geliebäugelt. Natürlich immer mit dem Bewusstsein, dass ich mir ein solches Häuslein nicht wirklich kaufen kann. Aber der Gedanke dahinter, von den Bewohnern solcher Häuschen, fasziniert mich. Und darum habe ich nun dieses Angebot der Miniwohnung als Ersatz für mich befunden. 
 

Ich freue mich für dich, dass du so viel Energie aufbringen kannst und wünsche dir in deiner neuen alten Umgebung viel Glück und gute Erfahrungen.

Danke, liebe(r) Traugott! 
 

Ich würde gern auswandern, in ein Land, dessen Sprache ich nicht kann, dann kann ich auch nicht verstehen was sie sagen und das wäre fein.

Früher hätte mich so etwas vielleicht auch gereizt. Wobei ich sicher erst die Sprache von einem Land vorher lernen wollte, in der ich dauerhaft wohnen will. Aber nun bin ich im letzten Abschnitt meines Lebens angekommen, da möchte ich nur noch das Leben so gut genießen, wie es meine Kraft und Umgebung zulässt, mit dem Wunsch, dass wenn ich dann sterbe, dies von mir aus "alt und lebenssatt" sein möge. 
 

[Tree of life]

Ich würde gern auswandern, in ein Land, dessen Sprache ich nicht kann, dann kann ich auch nicht verstehen was sie sagen und das wäre fein

Wie wärs mit den Anden in Peru?

Hatte es unlängst über google aufgerufen und dachte, wie würde es mir dort ergehn, wenn ich nicht den Komfort des "Westen" hätte?
Obwohl ich ab und wann gerne paar Tage alleine in die Berge fahre und dort menschliche Kommunikation eher meide, weil ich eben die "Ruhe" genießen möchte und die Natur, könnte ich mir nicht vorstellen, irgendwo zu leben , wo ich vieles entbehren müsste.

[Traugott]

Hi There,
Peru wäre gut, aber ich spreche Spanisch. Bin als am überlegen, ob Griechenland in Frage kommen könnte. Ich werde nie griechisch lernen können, nie!

Ein Selbstversorger Pärchen macht dort Imker und irgend ein gardening, Permakultur oder so.

Entbehren macht auch Spaß, habe ich durch Christina Türmer gelernt, eine Profiwanderfrau. Aber, schau mal in meinen neuen Fred, ich packs eh nicht, no way.

[Tree of life]

Bin als am überlegen, ob Griechenland in Frage kommen könnte. Ich werde nie griechisch lernen können, nie!

Die Griechen sprechen sehr gut englisch.
Ich war auf paar Inseln, aber Samos gefiel mir am besten, da dort auch viel grün ist und man auch durch Wälder wandern kann.
In meiner Teenagerzeit schwärmte ich immer von einem bescheidenem Haus , vor diesem das Meer und hinter dem Haus Berge und Wald, also ne Gegend, wo beides ist.

[Traugott]

Bin als am überlegen, ob Griechenland in Frage kommen könnte. Ich werde nie griechisch lernen können, nie!

Die Griechen sprechen sehr gut englisch.
Ich war auf paar Inseln, aber Samos gefiel mir am besten, da dort auch viel grün ist und man auch durch Wälder wandern kann.
In meiner Teenagerzeit schwärmte ich immer von einem bescheidenem Haus , vor diesem das Meer und hinter dem Haus Berge und Wald, also ne Gegend, wo beides ist.

Wow, genau mein Ding beschreibst du hier. Wenn beide eine Fremdsprache sprechen, dann ist das ok für mich. Ich will nur nicht verstehen können, was sie den ganzen Tag lang so sabbeln. Stelle mir gerade Punch vor, ich würde mich durch den Eisernen Steg rosten, um von so viel Gelaber zu entfliehen. Die beiden, von denen ich im Tv gehört haben, waren auch auf Samos. Sie hatten kaum mehr Chancen in Athen und haben sich gewagt, es scheint ihnen gut zu gelingen. Faul sind sie nicht, die beiden und das bin ich auch nicht. Also ohne Arbeit, das wär nichts für mich.

Außerdem habe ich ja niemand, der da mitmachen wollte. Das sind so meine Träume. Ohne Tagesschau, ohne Klimawandel, ohne all das Gelaber, hätte echt Lust einfach zu "Leben", meinetwegen von der Hand in den Mund. Aufstehen, Tagewerk und davon müde. Ich bin chronisch müde, mich ermüden die Leute so schnell. Mir ist auch schnell fad mit ihnen und dann steh ich da und will eigentlich weg und meine Ruhe haben. Darum liebe ich mein zu Hause, mein home ist mein Kastell! Schon dieses gekünstelte guten Morgen, bin schon satt, eh noch der Tag beginnt.

Jeder spielt seine Rolle und ich seh aber doch etwas anderes, bin also nie heimelig mit den Leutchen. Mein Kosmos und ihr Kosmos finden sich nicht zusammen, oh ja, und ich muss was tun, das sind noch so viele Jahre, voraussichtlich mal. Die Zeit verrinnt und kommt nicht zurück. Gar nicht so einfach, jedenfalls für mich nicht.

Wo wärst du jetzt grad gern?
 

[Tree of life]

Wo wärst du jetzt grad gern?

Kann ich hier nicht sagen, man würde es wahrscheinlich nicht verstehn können.
Aber was du geschrieben hast, kann ich gut nach voll ziehen

Darum liebe ich mein zu Hause, mein home ist mein Kastell!

Und da kannst du dann ganz du selber sein. Stimmmts oder hab ich recht?