“Roland“ hat geschrieben:Wer sagt denn, dass ein "exaktes" Datum notwendig sei?
Du sagst es, wenn du „datierbare historische Ereignisse“ behauptest.
Ich frage lediglich nach: „wie datierbar?“
Und ich habe auch kein dir unbekanntes Ereignis gewählt, sondern die behauptete „Geburt von Jesus“ – da müsstest du schon ein paar Details liefern können.
Ich habe dir als Fixpunkt die Zerrstörung des Tempels und die Auflösung des Judentums im nahen Osten genannt – mit diesem Ereignis willst du aber offensichtlich nicht allzu viel anfangen – warum nicht?
“Roland“ hat geschrieben:Entscheidend ist: Fiktive Geschichten führen nicht zu einer Zeitenwende. Historische Ereignisse schon.
Nun, Kalender werden von mächtigen Personen eingeführt – aber du zielst ja eher auf die Jahreszählung ab.
Die „christliche Jahreszählung“ hat sich wohl erst in der Spätantike verbreitet.
Vermutlich im 4. Jahrhundert.
-> Wiki
D.h. lange nach all dem, was geschehen sein soll, hat sich entlang der vorhandenen Geschichtchen eine Datierung eingeschlichen – mehr ist das gar nicht.
Die „historischen Ereignisse“ müssten demnach mit einer Verzögerung von 300-400 Jahren zu einer „Zeitenwende“ geführt haben - das sind 12-16 Generationen -> Uff.
“Roland“ hat geschrieben:Im Standardwerk der historischen Jesusforschung "Der historische Jesus" schreibt Gerd Theißen über die Historizität Jesu:
"Auch das mächtigste Kommitee zur Irreführung späterer Historiker in Palästina hätte nicht alle Zufälle kontrollieren können, die uns von vergangenen Ereingnissen und Personen zeugen.[…] Die Zufälligkeit der geschichtlichen Quellen macht uns gewiss, dass wir mit einer historischen Gestalt Kontakt aufnehmen und nicht mit der Phantansie früherer Zeiten." S.121
Tut mir leid, aber das Ereignis einer Religionsauslöschung exakt in dem Raum, wo sich „so viel Wundervolles“ (ausgedrückt mit griechischer Phantasie) als Basis einer neuen Religion ereignet haben soll, ist ein Argument, das die Religiösen unter Zugzwang setzt, Beweise zu liefern.
Die Zerstörung einer Religion zieht automatisch einen Religionsübergang nach sich.
Wir haben die Zerstörung, wir haben eine neue Religionsbewegung aus dieser Zeit bzw. so richtig „deutlich“ wohl eher
erst danach.
Es gibt Schriftfragmente, die man als alt einschätzt, die aber alle wohl
erst danach angesiedelt werden müssen.
Von was für einer „Zufälligkeit“ spricht dieser Theologe da?
Hier mal die
ganze Passage:
a) Wenn alle Quellen von unvollkommenen und irrtumsfähigen Menschen stammen, so ist dies ein starkes Motiv, ihnen gegenüber skeptisch zu sein. Aber wir dürfen auch das Vertrauen haben: So wenig Menschen perfekt genug sind, die Wahrheit rein wiederzugeben, so wenig sind sie perfekt genug, sie ganz zu verdrehen. Auch das mächtigste Kommitec zur Irreführung späterer Historiker in Palästina hätte nicht alle Zufälle kontrollieren können, die uns von vergangenen Ereignissen und Personen zeugen. Es kann nicht gleichzeitig Josephus, Tacitus und die Evangelisten überreden, verschiedene Notizen über Pilatus zu verbreiten. Es kann nicht seine Münzen in Palästina verstecken und gleichzeitig für eine Inschrift sorgen, die später im Theater von Cäsarea sekundär als Baumaterial verwertet wurde usw. Die Zufälligkeit der geschichtlichen Quellen macht uns gewiß, daß wir mit einer historischen Gestalt Kontakt aufnehmen und nicht nur mit der Phantasie früherer Zeiten.
Pilatus?
Geht es nicht mehr um „Jesus“?
(deine „[…]“-Sequenz ist erstaunlich positioniert)
„Robin Hood“ ist laut Geschichte „Richard Löwenherz“ begegnet - „Richard Löwenherz“ findet man ohne Probleme auch in anderer Hinsicht -> was bedeutet das für „Robin Hood“?
“Roland“ hat geschrieben:Wie gut, dass 2000 Jahre lang nie ein "Lüftchen" gegen das Christentum geweht ist
Das nennt man „Macht“, denn…
1.
…vor der Erklärung zur Staatsreligion im 4.Jhd waren wohl sehr viele Versionen unterwegs (es wurde heftig gestritten) und die Durchsetzung einer dieser Versionen wurde (blutig) erzwungen.
2.
…bis zu „Luther“ galt eine gewisse Verweigerung des Zuganges, kombiniert mit einem „Schreibmonopol“ in elitären Religionskreisen.
3.
…danach gab es enorme Kriege die zur Durchsetzung einer etwas offeneren Religiosität notwendig waren
4.
…heute verlieren die Kirchen, Jahr für Jahr Mitglieder.
Das Lüftchen weht bereits… (und die Kärtchen fallen)
“Roland“ hat geschrieben:2000 Jahre lang ist es niemandem gelungen, irgend einen Beweis für solche Verschwörungstheorien beizubringen
Die Zerstörung des Judentums im nahen Osten (samt Zerstörung des Tempels) ist wohl eher keine Verschwörungstheorie, denn heute sieht man mannigfaltig, wie sich schwarz gekleidete Erwachsene in eigenartig rhythmischen Körperbeugungen vor der so genannten „Klagemauer“ (-> „Jerusalem“) ein lustiges Tänzchen geben.