abc hat geschrieben: ↑Mi 27. Nov 2019, 09:46
PeB hat geschrieben: ↑Mi 27. Nov 2019, 08:00
abc hat geschrieben: ↑Di 26. Nov 2019, 10:22
PeB, warum sollte diese wahre Größe, sofern sie allmächtig ist, nicht dafür Sorge tragen können, allen Menschen (Kulturen) eine einheitliche Offenbarung zukommen zu lassen.
Wenn wir anerkennen, dass die Evangelisation genau dieser Sorge entspricht, ist doch alles gut.
Entspricht deine Antwort nicht einer Haltung, die typisch für alle Religionsangehörige ist, in der Annahme ihre Religion sei eine/die wahre Offenbarung Gottes.
Ja genau. Es entspricht meinem Glauben, dass meine Religion die wahre Offenbarung Gottes ist.
abc hat geschrieben: ↑Mi 27. Nov 2019, 09:46
Was mich bei dir wundert. Du hast dich bei deiner archäologischen Arbeit doch letztendlich auch daran orientiert, was du (faktisch) vorgefunden hast und es nicht ignoriert, nur weil die offizielle Anschauung/Norm was andres sagt.
Genau.
Aber ich war mir immer bewusst darüber, dass das faktisch Vorhandene letztlich erst durch eine subjektive Interpretation zur wissenschaftlichen Meinung wird. Nirgends ist das vielleicht besser erkennbar als in der Archäologie.
Du findest ein Grab mit Waffenbeigabe und sagst: Männergrab - obwohl es empirisch gar nicht ausgeschlossen ist, dass auch eine Frau mit Waffen bestattet wurde.
Oder ganz spaßig, weil das gewissermaßen schon zum "geflügelten Wort" in der Archäologie geworden ist: "kultisch" ist immer dann etwas, wenn du es dir nicht pragmatisch erklären kannst.
abc hat geschrieben: ↑Di 26. Nov 2019, 10:22
Warum sollte der wahre Gott (für alle) es zulassen, daß ein Großteil der Menschheit unter einem falschen Gottesbild aufwächst.
Tut er ja nicht. Deshalb breitet sich das Christentum immer mehr aus.
abc hat geschrieben: ↑Di 26. Nov 2019, 10:22
Auch wenn wir von alten Religionen, wie dem Hinduismus, absehen - bleibt doch die Frage, wie es sein konnte, daß sich der Islam etablierte, zumal es sich hier nicht um eine völlig neue Religion handelt, sondern um eine Offenbarung, welche an die jüd-christliche Genese anknüpft und daselbst das Bündnis mit Abraham bespricht - jedoch einen Aspekt der ganzen Entwicklung in einem ganz anderen Licht erscheinen lässt - nämlich die Rolle des Nazareners. *
Gaaanz schwieriges Thema. Der Islam ist eigentlich der exakte Gegenentwurf zum Christentum. Bis hin zur Eschatologie (beschäftige dich mal mit islamischer Eschatologie!). Der Islam ist zudem diesseitsgewandt im Gegensatz zum jenseitsgewandten Christentum.
abc hat geschrieben: ↑Di 26. Nov 2019, 10:22
PeB hat geschrieben: ↑Mi 27. Nov 2019, 08:00
Wenn wir anerkennen, dass die Evangelisation genau dieser Sorge entspricht, ist doch alles gut.
Ist alles gut?! Wohl kaum ...
Ja, es war eine lapidare Antwort, aber deshalb nicht falsch. Vor dem Hintergrund der Kenntnis der Bibel muss ich doch feststellen, dass sich in der Evangelisation doch genau der Heilsplan realisiert: Jesu Wiederkunft ist terminiert zu der Zeit, ab der alle Menschen das Evangelium kennengelernt haben und sich dazu entscheiden können. Das ist der Weg, der beschritten und nocht nicht zu Ende ist.
abc hat geschrieben: ↑Di 26. Nov 2019, 10:22Der Islam konterkariert die Kernlehre des Nazareners. Die Muslime glauben das, was der Koran sagt - natürlich - warum tun sie das? Warum folgen Muslime dem Koran in dem Glauben, es sei die wahre Offenbarung Gottes? Manche würden jetzt vielleicht sagen, ist doch klar, sie folgen dem Koran, weil sie Muslime sind. Sie kommen aber nicht als Muslime auf die Welt, sondern als unbedarfte Menschen ...
Weil der Koran als von Allah eindiktiertes Wort als unumstößlich gilt und weil die Furcht vor der Verdammung bei Widerspruch diese Religion prägt.
Leider etwas, was hiesige Christen auch tun, indem sie eigene unumstößliche Dogmen aufstellen und mit Verdammung drohen, sobald Menschen selbstständig denken.
abc hat geschrieben: ↑Di 26. Nov 2019, 10:22
PeB, der Islam, die Escheinung des Islam, sagt doch nicht nur etwas über sich selbst aus (siehe Koran), sondern könnte dir auch in andrer Hinsicht ein Orientierungspunkt sein, wie bei den damaligen Ausgrabungsarbeiten, nämlich ein Fund, der etwas über die Gesamtstatik aussagt ...
Ein Grabungsbefund ist zunächst einmal eine Ansicht, die es zu interpretieren gilt. Damit muss es auch zwingend eine Quellenkritik geben: finde ich beispielsweise in einem Grab Gegenstände, die chronologisch partout nicht zusammenpassen - eine griechische Amphora und ein frühbronzezeitlicher Dolche - kann ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen, dass eine Störung vorliegt und der Befund nicht den ursprünglichen Zustand zeigt.
Wenn ich mir den Islam anschaue und ihn mit dem Christentum vergleiche, stelle ich fest, der ersterer sich bei letzterem bedient, um eine zum Christentum kontrastierende Religion zu entwickeln. Quellenkritisch: ein gestörter Befund.