closs hat geschrieben: ↑Mo 25. Nov 2019, 17:58
Andreas hat geschrieben: ↑Mo 25. Nov 2019, 14:49
Das ist dein allgegenwärtiger Salto Mortale der Logik.
Kannst Du erklären, was Dich daran veranlasste, es Salto Mortale zu nennen?
Hatte ich doch schon gemacht. Wenn du meine Begründungen beim Zitieren abschneidest, lösen sie sich nicht in Luft auf. Macht mir halt die völlig überflüssige Arbeit dir alles mehrmals vorzusetzen. Wenn du schon behauptest, ganze Absätze zu meinen, wenn du nur einen Teil daraus zitierst, dann solltest du das von dir Gemeinte auch im Kopf behalten. Du zitierst aber halt auch oft nicht nur den ersten Satz eines Absatzes, sondern so wie hier, einen BESTIMMTEN Teil - und antwortest nur auf diesen ... den Rest "des Gemeinten" vergisst du dann schon nach kürzester Zeit, und dann kommt halt sowas dabei raus, dass du längst Beantwortetes ganz "unschuldig" erneut fragst.
Geschnetzelt:
Andreas hat geschrieben: ↑Mo 25. Nov 2019, 14:49
closs hat geschrieben: ↑Mo 25. Nov 2019, 07:18
Andreas hat geschrieben: ↑Mo 25. Nov 2019, 00:52
Wenn du dann dazu noch "Heilsgeschichte" ins Spiel bringst, ist Wirklichkeit dann auch noch das, was der Fall wird
"Der Fall sein" heißt nicht, was ICH meine, dass der Fall sei. - Außerdem verbinde ich ständig "der Fall sein" mit Konditional-Sätzen.
Das ist dein allgegenwärtiger Salto Mortale der Logik.
Original:
Andreas hat geschrieben: ↑Mo 25. Nov 2019, 00:52
"Was der Fall ist" - ist nicht - "was der Fall war". Wenn du dann dazu noch "Heilsgeschichte" ins Spiel bringst, ist Wirklichkeit dann auch noch das, was der Fall wird - vorhergewusst in, und gefügt aus der wirklichsten Wirklichkeit der Überzeitlichkeit: das volle Programm - die Mutter aller Wirklichkeiten.
Und das bezog sich auf deine Definition von "Wirklichkeit":
closs hat geschrieben: ↑Fr 22. Nov 2019, 00:02
Ich "setze" das nicht, sondern das ist die Definition: "Wir nennen das "Wirklichkeit", was der Fall ist".
"Ist" ist halt Gegenwart, "war" ist Vergangenheit, und "wird" ist Zukunft. "Gibt" ist Gegenwart, "gab" ist Vergangenheit. Hatte ich dir doch nur ein klein wenig weiter oben schon aufgedröselt.
Logischer Salto Mortale weil allein in diesem Beitrag von dir sich die logischen Widerprüche in Bezug auf deine Definition von "Wirklichkeit" die Klinke in die Hand geben.
closs hat geschrieben: ↑Mo 25. Nov 2019, 17:58
Gibt es ZWEI ontische Wirklichkeiten?
Anscheinend schon:
closs hat geschrieben: ↑Fr 22. Nov 2019, 00:02
Ich "setze" das nicht, sondern das ist die Definition: "Wir nennen das "Wirklichkeit", was der Fall ist".
Ontische Wirklichkeit nennen wir das, ...?
closs hat geschrieben: ↑Mo 25. Nov 2019, 17:58
---- Aber man darf über Bedingungen nachdenken, die für die eine Möglichkeit des "das Fall-Seins" und die andere Möglichkeit des "das Falls-Seins" sprechen. - WAS dann WIRKLICH ist, wissen wir doch nicht.
Wir wissen also weder was "Wirklichkeit" ist, noch "was der Fall ist".
closs hat geschrieben: ↑Fr 22. Nov 2019, 00:02
Ich "setze" das nicht, sondern das ist die Definition: "Wir nennen das "Wirklichkeit", was der Fall ist".
Was bitte hast du dann definiert - Das Nichtzuwissende durch das Nichtzuwissende?
closs hat geschrieben: ↑Mo 25. Nov 2019, 17:58
Wenn man nicht darüber spricht, sondern einfach stumm in die Welt guckt, ist das richtig: "ES IST SO - Punkt". ---- Jetzt reden wir hier aber darüber - und da reden die einen über wissenschaftliche Ergebnisse zum Sein und die anderen über Bedingungen des Seins. - Das, was der Fall ist, ändert sich dadurch nicht.
Das Nichtzuwissende ändert sich durch das Nichtzuwissende nicht. Deine Aussagen über die Bedingungen des Seins, sind Teil der Wirklichkeit (des Nichtzuwissenden), welches sich durch das, was der Fall ist (das Nichtzuwissende) nicht ändert. Die Wirklichkeit, nämlich dass du gerade Aussagen über die Bedingungen des Seins machst, wissen wir nicht, denn das, was der Fall ist, und wir die Wirklichkeit nennen, können wir ja prinzipiell nicht wissen:
closs hat geschrieben: ↑Mo 25. Nov 2019, 17:58
Richtig - aber das darf nicht dazu führen, dass man "das, was der Fall ist" (was wir ja prinzipiell nicht wissen können), eliminieren - in anderen Worten: Es GIBT die Version, die dann tatsächlich der Fall war.
Wie können wir also wissen, dass du Aussagen über die Bedingungen des Seins in der Wirklichkeit gemacht hast? Dein logischer Salto Mortale hat das, was der Fall ist, und das wir Wirklichkeit nennen längst eliminiert, weil wir das ja prinzipell nicht wissen können. Es ist ein wahrer Segen, dass die Wirklichkeit nicht so ist, wie das, was du aus der Wirklichkeit in deiner fundamental-philosophischen Theologie machst.
Theoretisch und Pragmatisch ist es in Wirklichkeit einfach für Theißen/Merz, aufgrund von Quellen, die es in der Wirklichkeit gibt, zu wissenschaftlichen Ergebnissen in der Wirklichkeit und zu ihrem historischen Jesus zu kommen - wenigstens für wirkliche Leute die ihr Buch "Der historische Jesus" auch wirklich gelesen haben. Du erinnerst dich noch an das Vorwort, welches Kein Feigenblatt ist, wie du kürzlich behauptet hast:
Weil Wissenschaft nicht einfach von der Wirklichkeit „erzählen" kann, sondern über Quellen, Forschungslagen, Methoden und Probleme reflektiert, ist sie ein kompliziertes Geschäft.
closs hat geschrieben: ↑Mo 25. Nov 2019, 17:58
Andreas hat geschrieben: ↑Mo 25. Nov 2019, 14:49
Unser christliches Gottesbild das Teil unserer Lebens-Wirklichkeit ist, ist höchstens eine möglicherweise sinnvolle Fragestellung. Dieses Gottesbild ist aber nur deshalb, weil wir uns als Christen verstehen, noch lange keine Antwort auf all das,
was uns als Menschen tatsächlich erkenn- und wahrnehmbar der Fall ist - und jede Menge Fragen offen lassen muss.
Richtig - aber das darf nicht dazu führen, dass man "das, was der Fall ist" (was wir ja prinzipiell nicht wissen können), eliminieren - in anderen Worten: Es GIBT die Version, die dann tatsächlich der Fall war.
Bist du blind? Das Rotmarkierte nennen wir doch definitiv Wirklichkeit.
Und nein. Das was der Fall ist - ist nicht - was der Fall war, den gibt es nicht, den gab es mal. Die Wirklichkeit nenn wir nicht, das was der Fall war, ist und sein wird. Das wäre fast die Defininition des Namen JHWH, wie er in der Bibel steht.
closs hat geschrieben: ↑Fr 22. Nov 2019, 00:02
Ich "setze" das nicht, sondern das ist die Definition: "Wir nennen das "Wirklichkeit", was der Fall ist".
Deutsche Sprache, schwere Sprache.
closs hat geschrieben: ↑Mo 25. Nov 2019, 17:58
Andreas hat geschrieben: ↑Mo 25. Nov 2019, 14:49
Immunisierung, sonst nix. Denn das praktische dieses "anderen Blattes" ist doch, dass dieses andere Blatt unsichtbar, unverstehbar, unerreichbar, unüberprüfbar ist. WENN es dieses andere Blatt gibt, was Gott sei Dank - keiner wissen kann, DANN ist es nicht falsifizierbar - so die Immunisierungstaktik.
WESSEN Immunisierung??????? - ICH weiß das. ---- Trotzdem versucht der Mensch, diesem EINEN Fall, was wirklich der Fall ist/war, mit eigenen Gedanken und Glauben nahezusein. - Oder glaubst Du etwas, bei dem es Dir wurscht ist, ob es wahr ist?
Deine Immunisierung, wie oben gezeigt.
Ich glaube tatsächlich etwas, wobei es mir wurscht ist, ob es wahr ist - weil ich nicht wissen kann, ob es wahr ist. Es würde auch nichts an der Wahrheit ändern, wenn es mir nicht wurscht wäre. Das ist ehrlich UND logisch. Ich begründe meinen Glauben nicht mit Wissen und Logik, sondern mit Glaube, Hoffnung, Liebe und keines davon steht dem Wissen oder der Logik im Wege. Keine dieser Gaben verleugnet eine andere - im Gegenteil: alle diese Gaben befruchten sich gegenseitig und machen meine Erfahrung aus, ein ganzer Menschen zu sein.
closs hat geschrieben: ↑Mo 25. Nov 2019, 17:58
Andreas hat geschrieben: ↑Mo 25. Nov 2019, 14:49
nter dem Glaubensentscheid, dass es Gott gibt, und Jesus auch göttlich ist, und dem Vorwissen, dass Gott überzeitlich ist, ist alles zu allen Zeiten heilsgeschichtlich das, was der Fall ist. Da Jesus ganzer Mensch und ganzer Gott ist, ist Google auch im Jahre 29, das was der Fall ist. Jesus hätte jederzeit googeln können, wenn er gewollt hätte, da er ja über der Zeit ist, und Gott Google in der Heilsgeschichte gefügt hat.
So wird auch verständlich, dass Jesus seine Lehre nicht aufschreiben musste, denn in der Überzeitlichkeit ist das NT immer das, was der Fall ist und Jesus der über die Hügel von Galiläa wanderte, konnte jederzeit im von Gott gefügten NT lesen. Du hast also sehr anthropozentrisch, zeitgeistlich bottom-up und nicht aus der Sicht Gottes gedacht, mein lieber closs. All dies steht möglicherweise auf dem "anderen Blatt", dass niemand falsifizieren kann. Mit deinem Modell kann man jeden Scheiß als konditionale Wirklichkeit, die der Fall ist, behaupten. Mit Logik hat das jedenfalls nichts zu tun - und weil es "nur" ein unüberprüfbares Modell ist, hat es vom Grundsatz her nichts mit der Wirklichkeit zu tun. "Aber es ist nur ein Modell - richtig."
EBEN.
Andreas hat geschrieben: ↑Mo 25. Nov 2019, 14:49
Da Jesus ganzer Mensch und ganzer Gott ist, ist Google auch im Jahre 29, das was der Fall ist.
Nein - WEIL Jesus göttlich ist, heißt nicht, dass damals der Fall ist. ---- GAAAANZ theoretisch kannst Du recht haben im Sinne von "Für Gott ist nichts unmöglich" - insofern gebe ich mich geschlagen.
Dein Modell ist GAAAAAANZ theoretisch, philosophisch und geisteswissenschaftlich. Darauf bist du doch so stolz, in dieser Liga zu spielen. Alles andere wäre doch nur "pastoral"
closs hat geschrieben: ↑Mo 25. Nov 2019, 17:58
- Aber das führt jetzt meine obige nicht ganz unverständliche Aussage ins Absurde.
Ich spiegle dich, denn das ist doch deine Taktik, alles andere als dein Modell ins Absurde zu führen. Dein Modell ist so perfekt, dass man damit dein Modell ins Absurde führen kann.
Das ist die Widerlegung des closs'schen Skeptizismus
closs hat geschrieben: ↑Mo 25. Nov 2019, 17:58
Andreas hat geschrieben: ↑Mo 25. Nov 2019, 14:49
weil es "nur" ein unüberprüfbares Modell ist, hat es vom Grundsatz her nichts mit der Wirklichkeit zu tun.
Dito. - WEIL es unüberprüfbar ist, ist kein Grund - richtig. ---- Es geht hier vielmehr um "OBWOHL es unüberprüfbar ist, kann es der Fall (gewesen) sein".
Dieser Unterschied erschließt sich mir nicht wirklich, weil du oben ja schon ausführlich "dargelegt" hast, dass nichts überprüfbar ist, was der Fall ist, die Wirklichkeit prinzipiell nicht zu wissen ist. Da ist doch dann eh alles möglich.
closs hat geschrieben: ↑Mo 25. Nov 2019, 17:58
Ich habe Dich im Verdacht, eine geistige Anarchie zu postulieren, damit man alles meinen kann, weil es eh egal ist? - Tue ich Dir da unrecht?
Nein, du triffst den Nagel auf den Kopf! Ich überlasse dir nicht die geistige Deutungshoheit über mich oder meinen christlichen Glauben und auch sonst pauschal niemandem. Du scheinst immer noch Probleme damit zu haben, Glaube, Meinen und Wissen auseinaderhalten zu können. Du kannst von mir aus Glauben, und Meinen was du willst. Wenn's aber um Wissen geht - da gibt es allgemeingültige und verbindliche Spielregeln.
closs hat geschrieben: ↑Mo 25. Nov 2019, 17:58
Andreas hat geschrieben: ↑Mo 25. Nov 2019, 14:49
Ich bin ehrlich und kann es bleiben, wenn ich meinen Glauben mit meinen irrationalen Anteilen meines Menschseins rechtfertige, und nicht mit einer rein rational-ichfixierten Pseudo-Logik und Pseudo-Geisteswissenschaft.
Mystischer Zugang und rationaler/geisteswissenschaftlicher Zugang sind doch zwei Arten des Zugangs, die sich nicht beißen. - Der eine spürt etwas, der andere versucht per Denken Nähe zu finden - der mystische Zugang ist der originärere. --- Nebenbei: Mystik und rationales Denken schließen sich nicht aus - wäre dies so, gäbe es nicht die Schriften von Meister Eckart und anderen.
Ob Mystik ein Zugang zu dem ist, was du mit deinem Modell meinst, bezweifle ich, weil keine meiner mystischen Erfahrungen in Richtung deines Modells deutet.
closs hat geschrieben: ↑Mo 25. Nov 2019, 17:58
Dass Du das Wort "ichfixiert" nicht Deinem Zugang zuordnest, sondern dem rationalen/geisteswissenschaftlichen Zugang, bleibt Dein Rätsel.
Ist nur ein Rätsel, weil du jetzt das Wort "ichfixiert" aus dem Zusammenhang gerissen hast, um mir unterstellen zu können, von einem rationalen/geisteswissenschaftlichen Zugang geredet zu haben - da war doch aber was mit Pseudo, siehe oben. Ich habe von "rechtfertigen" gesprochen. Dein "Zugang" will wieder mal suggerieren, dass da etwas wäre, zu dem es einen Zugang gäbe. Wir wissen doch beide nicht, ob da etwas ist, oder nicht ist, zu dem es einen Zugang geben könnte, oder auch nicht. Du musst mir als Christ doch Gott nicht dauernd suggerieren.
closs hat geschrieben: ↑Mo 25. Nov 2019, 17:58
- Allerdings kannst Du recht haben, wenn rationale/geisteswissenschaftliche Zugänge mit unreflektierten Vorverständnissen belastet werden - das soll es geben.

Dogmen halt, weswegen meiner Meinung nach nicht ganz zu Unrecht die Theologie als Ganzes als Mitglied der Geisteswissenschaften in Frage gestellt wird. Die historische Theologie würde ich als Geisteswissenschaft anerkennen, wenn sie der kirchlichen Kontrolle und Einflußnahme gänzlich entzogen wäre. Die systematische Theologie und die praktische Theologie ist ganz sicher keine Geisteswissenschaft. Aber das haben wir nicht zu entscheiden. Das ist halt so wie es jetzt ist, der historisch gewachsene Status Quo. Es kann aber kein Dauerzustand an freien Universitäten sein, unfreie Fakultäten zu beherbergen. Da hakt es noch mit der Trennung von Kirche und Staat.