Aber Du bist doch der, der auf der Wirklichkeit (ganz genau: Deinem Wirklichkeitsbegriff) herum reitet. Merz & Theißen argumentieren vollkommen abseits Deines Wirklichkeitsbegriffs, aber Du stellst immer wieder einen gemeinsamen Bezug -- nämlich gerade über Dein Wirklichkeitsvehikel -- her.
Genau so verstehe ich das.closs hat geschrieben: ↑Fr 22. Nov 2019, 00:02Da bin ich immer noch nicht sicher, ob wir dasselbe meine. - Ich "setze" das nicht, sondern das ist die Definition: "Wir nennen das "Wirklichkeit", was der Fall ist". - Das ist heißt über-über-über-über-haupt nicht, dass das, was auch immer ich meine, dazu gehört.
Was heißt "Wahrnehmungs-Ansprüche". Ich sage nur, unsere Erkenntnis reicht nicht direkt bis zu Deinem Wirklichkeitsbegriff, sondern endet bei den Beobachtungen. Man kann behaupten, unsere auf Beobachtungen vernünftig begründeten Modelle gäben mittelbar auch die Wirklichkeit (Definition nach closs) wieder, aber das ist bisher nicht vernünftig begründet. Aber Du "setzt" das und forderst uns auf, in Diskussionen um Wissen zumindest "metamäßig" Bezug darauf zu nehmen. Also dem closs'schen Welt-Metamodell die Hand (bzw. die Denke) zu reichen. Aber dazu sehe ich keinen Anlass. Ich lasse mich darauf nicht ein und möchte weiterhin durch vernünftige Begründungen von einem Benefit überzeugt werden.
Du, Hardcore-Positionsnaturalisten und Menschen mit einem naiven und falschem Wissenschaftsverständnis sind doch die, die diese Gleichsetzung vornehmen. Den letzteren kann man es nicht vorwerfen, wenn sie sich im Alltag so äußern. Die Positions-Naturalisten genauso wie Du, nehmen -- hoffentlich bewusst -- diese Position ein. Sollten sich also über dessen Charakter als persönliche, intersubjektiv nicht vermittelbare Annahne klar sein.closs hat geschrieben: ↑Fr 22. Nov 2019, 00:02Aber doch nur dann, wenn man es so definiert. - Wir haben hier ad nauseam Fälle durchdekliniert, dass "Wissen" zum Selben sogar widersprüchlich sein kann, wenn ein Vorverständnis unterschiedlich ist. - Wenn man nun "Wissen" gleichsetzen würde mit "Tatsache" und "Tatsache" mit "Wirklichkeit", wäre plötzlich Teil und Gegenteil gleichzeitig der Fall - genau das aber geht in MEINEM Verständnis nicht.Anton B. hat geschrieben: ↑Do 21. Nov 2019, 23:38Da die Wissenschaften ja zusammen ein kohärentes Bild des Wissens über die Welt der natürlichen Dinge abgeben soll, interferiert das Wissen der fundamentalen und der damit in Einklang befindlichen anderen Naturwissenschaften ja mit dem z.B. der Geschichtswissenschaft.
Und nur dann, unter Deiner speziellen Annahme, ergeben sich in Gedankenexperimenten Widersprüche.
Wenn man der Annahme eines Wirklichkeitsbegriffs sensu closs zustimmt. Lehnt man ihn ab, macht es "puff", und man staunt über seine Gedankengänge.
Nein. Dazu braucht es Deine Ausführungen nicht. Man verweist diese Menschen/Wissenschaftler auf ein seriöses Werkchen über den zeitgenössischen Stand der Wissenschaftstheorie.
Also nochmal: Dass es eine Wirklichkeit, was der Fall war oder ist, mit oder ohne Wildschweine (=closs'scher Wirklichkeitsbegriff) überhaupt gibt, ist eine Annahme. Welchen Sinn machen Deine Vergleiche mit einer unbelegten Annahme auf der Seite, die etwas Wahres vorgeben soll und an der Einzelaussagen geprüft werden sollen.closs hat geschrieben: ↑Fr 22. Nov 2019, 00:02Auf dieser Basis untersuchen verschiedene theologische Diszplinen, was aus Sicht des jeweils disziplinären Vorverständnisses am ehesten der Fall gewesen sein kann. - Dann sagt der eine "Jesus war ein Wanderprediger und sonst nichts" und der andere "Jesus ist derjenige, der uns heute in allen Lebenslagen nah ist". - Beides kann in Bezug auf das, was damals der Fall war, richtig sein (aber halt nicht gleichzeitig). - Dass Letzteres keine historische Wissenschaft ist, sollte sich von selbst verstehen.