Pluto hat geschrieben:
Und wenn nicht, was ist dann von den Ergebnissen zu halten?
Wenn Homöopathie nicht reproduzierbar ist, was kann ihr Nutzen sein? Sind wir am Ende wirklich schlauer, und warum?
Ein guter Homöpath kann durchaus statistisch signifikante Ergebnisse erzielen, aber halt immer so, dass jeder Patient die individuelle Anamnese kriegt und das Mittel, das auf ihn abgestimmt ist.
Die Untersuchungsmethode muss halt nicht nur den Anforderungen der Naturwissenschaft gerecht werden, sondern auch den Anforderungen der Homöopathie. Aber Wissenschaftle sind ja kreaktive Leute mit Vorstellungsvermögen, die kriegen das schon hin, ein Studiendesign zu gestalten, das aussagekräftig ist und dennoch präzise.
und ja, am Ende sind wir in der Tat schlauer - wenn wir uns denn überraschen lassen wollen von dem, was die Natur uns mitzuteilen hat.
Das Problem bleibt, lieber Freund, dass wir nicht wirklich wissen wann wir eine positive Wirkung der Homöopathie erwarten, und wie wir positive Ergebnisse einordnen sollen. Vielleicht als Zufallstreffer?
nein, eher nicht:
http://www.groma.ch/Klinische-Studien.171.0.html
Von den insgesamt 105 Studien mit interpretierbaren Resultaten zeigen 81 Studien positive Resultate, während in 24 Studien kein positiver homöopathischer Effekt gefunden wurde. Wenn man noch strengere Evaluationskriterien benutzt, zeigen von 22 guten Studien 15 positive Resultate. Die Autoren zogen den folgenden Schluss:
«Das Ausmass der positiven Evidenz selbst unter den besten Studien war eine Überraschung für uns. Der Evidenz wegen müsste man eigentlich die Homöopathie als wirksam betrachten, wenn nur der Wirkungsmechanismus plausibler wäre» (!).
Die neueste Metaanalyse von LINDE wurde 1997 im Lancet publiziert [79]. Sie untersucht noch einmal ganz systematisch alle bisher publizierten randomisierten Placebo-kontrollierten Studien mit homöopathischer Therapie. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass die klinische Wirksamkeit der homöopathischen Therapie nicht mit einer Placebowirkung zu erklären ist und
dass für sie eine insgesamt noch ungenügende, aber eine dennoch klare Evidenz besteht.
Wissenschaft heisst eben nicht "ich will es nicht glauben, weil ich mir den Wirkmechanismus nicht vorstellen kann", sondern eher "oh, das wirkt! Interessant. Jetzt will ich noch herausfinden, was da genau wie wirkt!"
grüsse, barbara